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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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gemaste Gewalt und von ihm eingefürten Irthümer oder Misbräuche nachdrüklig zureden; er strafte dabei die Laster ohne Unterschied und blieb lange desfals unangefochten, den weil einmal der Erzbischof angefüret hatte, daß Huß eidlig sich verpflichtet habe die Warheit ohne menschlige Nebenabsichten zureden, so fürete das andere mal der König dieselbe Sprache.

Wenzels Bruder Sigismund hatte in Ungern bereits die Türken zu Nachbarn: ihr Soltan Amurath hatte nicht nur die andern turkmannischen Fürsten in Asien zum Gehorsame angehalten, sondern auch in Europa die Fürsten der Bulgaren und Serbier mermals überwunden und ihnen Geseze vorgeschrieben: als er 1389 bei nochmaligem Feldzuge wieder den Servischen Fürsten umkommen und sein Sohn Bajazeth ihm gefolget war; verfolgte dieser die Siege seines Vaters, erschlug den Fürsten von Servien und nam dieses Land ein, wie auch die Bulgarei, eroberte Macedonien, Theßalien und Peloponnes, vertrieb die turkmannischen Fürsten und drung bis in Armenien: dem Kaiser, welcher außer Constantinovel wenig besas, hatte er befolen eine järlige Steuer zuentrichten und seinen Sohn zuschikken, der ihn auf seinen Feldzügen begleiten solte und Johannes Paläologus hatte gehorchen müssen; als dieser nicht lange darnach 1392 verstorben war, entwich der Sohn Manuel

gemaste Gewalt und von ihm eingefürten Irthümer oder Misbräuche nachdrüklig zureden; er strafte dabei die Laster ohne Unterschied und blieb lange desfals unangefochten, den weil einmal der Erzbischof angefüret hatte, daß Huß eidlig sich verpflichtet habe die Warheit ohne menschlige Nebenabsichten zureden, so fürete das andere mal der König dieselbe Sprache.

Wenzels Bruder Sigismund hatte in Ungern bereits die Türken zu Nachbarn: ihr Soltan Amurath hatte nicht nur die andern turkmannischen Fürsten in Asien zum Gehorsame angehalten, sondern auch in Europa die Fürsten der Bulgaren und Serbier mermals überwunden und ihnen Geseze vorgeschrieben: als er 1389 bei nochmaligem Feldzuge wieder den Servischen Fürsten umkommen und sein Sohn Bajazeth ihm gefolget war; verfolgte dieser die Siege seines Vaters, erschlug den Fürsten von Servien und nam dieses Land ein, wie auch die Bulgarei, eroberte Macedonien, Theßalien und Peloponnes, vertrieb die turkmannischen Fürsten und drung bis in Armenien: dem Kaiser, welcher außer Constantinovel wenig besas, hatte er befolen eine järlige Steuer zuentrichten und seinen Sohn zuschikken, der ihn auf seinen Feldzügen begleiten solte und Johannes Paläologus hatte gehorchen müssen; als dieser nicht lange darnach 1392 verstorben war, entwich der Sohn Manuel

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[540/0552] gemaste Gewalt und von ihm eingefürten Irthümer oder Misbräuche nachdrüklig zureden; er strafte dabei die Laster ohne Unterschied und blieb lange desfals unangefochten, den weil einmal der Erzbischof angefüret hatte, daß Huß eidlig sich verpflichtet habe die Warheit ohne menschlige Nebenabsichten zureden, so fürete das andere mal der König dieselbe Sprache. Wenzels Bruder Sigismund hatte in Ungern bereits die Türken zu Nachbarn: ihr Soltan Amurath hatte nicht nur die andern turkmannischen Fürsten in Asien zum Gehorsame angehalten, sondern auch in Europa die Fürsten der Bulgaren und Serbier mermals überwunden und ihnen Geseze vorgeschrieben: als er 1389 bei nochmaligem Feldzuge wieder den Servischen Fürsten umkommen und sein Sohn Bajazeth ihm gefolget war; verfolgte dieser die Siege seines Vaters, erschlug den Fürsten von Servien und nam dieses Land ein, wie auch die Bulgarei, eroberte Macedonien, Theßalien und Peloponnes, vertrieb die turkmannischen Fürsten und drung bis in Armenien: dem Kaiser, welcher außer Constantinovel wenig besas, hatte er befolen eine järlige Steuer zuentrichten und seinen Sohn zuschikken, der ihn auf seinen Feldzügen begleiten solte und Johannes Paläologus hatte gehorchen müssen; als dieser nicht lange darnach 1392 verstorben war, entwich der Sohn Manuel

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 540. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/552>, abgerufen am 22.11.2024.