tern großes Geld lösete, seinen Verwandten zum Besten, auch die Gefälle des ersten Jahrs genauer suchte, selbst von geringen AEmtern, wovon sie nur in Engelland ihm verweigert wurden: Clemens von Avignon that ein Gleiches und wener kein Ablasjahr zu Rom halten konte, so wurden andere Walfarten von ihm gestiftet, Ablasbriefe feilgeboten, AEmter und Anwartschaften verkauft. Die beiden Päpste beschwereten die Länder mer, als einer, und an sich wurde dieser Zustand für ein großes Unheil angesehen; es rathschlageten daher die Könige und Fürsten, die Großen und Geringen, Gelerte und Ungelerte, wie dem Ybel abzuhelfen: die Hoheschule zu Paris schlug 1391 vor, daß beide Päpste sich der Würde1391 begeben müsten, damit eine neue Wahl die Spaltung höbe; die Lehrer zu Oxfort und Prag, auch andere stimmeten dem bei: man hätte vorschlagen sollen, daß der überlebende der einige Papst bliebe; die sich für sehend hielten muften blind werden und ihre Sache weitläufiger machen als sie war: als nach vielem Yberlegen jener Vorschlag 13941394 deu Päpsten bekant gemacht wurde, empfand Clemens darüber so viel Verdrus, daß er vom Grame starb den 16 Sept: seine Cardinäle schritten aber sogleich zur einseitigen Wahl, wieder die Vorstellungen des französischen Hofes; und ob sie gleich ihrem Neuerwelten, Benedicte 13, die Bedingung
tern großes Geld lösete, seinen Verwandten zum Besten, auch die Gefälle des ersten Jahrs genauer suchte, selbst von geringen AEmtern, wovon sie nur in Engelland ihm verweigert wurden: Clemens von Avignon that ein Gleiches und wener kein Ablasjahr zu Rom halten konte, so wurden andere Walfarten von ihm gestiftet, Ablasbriefe feilgeboten, AEmter und Anwartschaften verkauft. Die beiden Päpste beschwereten die Länder mer, als einer, und an sich wurde dieser Zustand für ein großes Unheil angesehen; es rathschlageten daher die Könige und Fürsten, die Großen und Geringen, Gelerte und Ungelerte, wie dem Ybel abzuhelfen: die Hoheschule zu Paris schlug 1391 vor, daß beide Päpste sich der Würde1391 begeben müsten, damit eine neue Wahl die Spaltung höbe; die Lehrer zu Oxfort und Prag, auch andere stimmeten dem bei: man hätte vorschlagen sollen, daß der überlebende der einige Papst bliebe; die sich für sehend hielten muften blind werden und ihre Sache weitläufiger machen als sie war: als nach vielem Yberlegen jener Vorschlag 13941394 deu Päpsten bekant gemacht wurde, empfand Clemens darüber so viel Verdrus, daß er vom Grame starb den 16 Sept: seine Cardinäle schritten aber sogleich zur einseitigen Wahl, wieder die Vorstellungen des französischen Hofes; und ob sie gleich ihrem Neuerwelten, Benedicte 13, die Bedingung
<TEI><text><body><div><p><pbfacs="#f0549"n="537"/>
tern großes Geld lösete, seinen Verwandten zum Besten, auch die Gefälle des ersten Jahrs genauer suchte, selbst von geringen AEmtern, wovon sie nur in Engelland ihm verweigert wurden: Clemens von Avignon that ein Gleiches und wener kein Ablasjahr zu Rom halten konte, so wurden andere Walfarten von ihm gestiftet, Ablasbriefe feilgeboten, AEmter und Anwartschaften verkauft. Die beiden Päpste beschwereten die Länder mer, als einer, und an sich wurde dieser Zustand für ein großes Unheil angesehen; es rathschlageten daher die Könige und Fürsten, die Großen und Geringen, Gelerte und Ungelerte, wie dem Ybel abzuhelfen: die Hoheschule zu Paris schlug 1391 vor, daß beide Päpste sich der Würde<noteplace="right">1391</note> begeben müsten, damit eine neue Wahl die Spaltung höbe; die Lehrer zu Oxfort und Prag, auch andere stimmeten dem bei: man hätte vorschlagen sollen, daß der überlebende der einige Papst bliebe; die sich für sehend hielten muften blind werden und ihre Sache weitläufiger machen als sie war: als nach vielem Yberlegen jener Vorschlag 1394<noteplace="right">1394</note> deu Päpsten bekant gemacht wurde, empfand Clemens darüber so viel Verdrus, daß er vom Grame starb den 16 Sept: seine Cardinäle schritten aber sogleich zur einseitigen Wahl, wieder die Vorstellungen des französischen Hofes; und ob sie gleich ihrem Neuerwelten, Benedicte 13, die Bedingung
</p></div></body></text></TEI>
[537/0549]
tern großes Geld lösete, seinen Verwandten zum Besten, auch die Gefälle des ersten Jahrs genauer suchte, selbst von geringen AEmtern, wovon sie nur in Engelland ihm verweigert wurden: Clemens von Avignon that ein Gleiches und wener kein Ablasjahr zu Rom halten konte, so wurden andere Walfarten von ihm gestiftet, Ablasbriefe feilgeboten, AEmter und Anwartschaften verkauft. Die beiden Päpste beschwereten die Länder mer, als einer, und an sich wurde dieser Zustand für ein großes Unheil angesehen; es rathschlageten daher die Könige und Fürsten, die Großen und Geringen, Gelerte und Ungelerte, wie dem Ybel abzuhelfen: die Hoheschule zu Paris schlug 1391 vor, daß beide Päpste sich der Würde begeben müsten, damit eine neue Wahl die Spaltung höbe; die Lehrer zu Oxfort und Prag, auch andere stimmeten dem bei: man hätte vorschlagen sollen, daß der überlebende der einige Papst bliebe; die sich für sehend hielten muften blind werden und ihre Sache weitläufiger machen als sie war: als nach vielem Yberlegen jener Vorschlag 1394 deu Päpsten bekant gemacht wurde, empfand Clemens darüber so viel Verdrus, daß er vom Grame starb den 16 Sept: seine Cardinäle schritten aber sogleich zur einseitigen Wahl, wieder die Vorstellungen des französischen Hofes; und ob sie gleich ihrem Neuerwelten, Benedicte 13, die Bedingung
1391
1394
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
Ligaturen werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.
Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 537. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/549>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.