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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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abgedrungen worden, wiederrief, sich dagegen auf das schreklige Gericht Gottes berief und Clementen lud binnen 40 Tagen, Philippen aber in Zeit von einem Jahre vor selbigem zuerscheinen; der Papst starb den 20 Apr. der König den 29 Nov. Philips drei Söhne folgten auf einander und gingen mit Tode ab Ludwig 10, 1316, Philip 5, 1322, Karl 4, 1328 sämtlig ohne mänlige Erben: daher der König von Engelland Eduard 3 Frankreich in Anspruch nam, seiner Mutter wegen, die Philips des Schönen Tochter war; hingegen Philip von Valois als nächster mänliger Verwandter: woraus ein langwüriger Krieg entstund. Die Kurfürsten des teutschen Reiches 1314theilten sich 1314, einige weleten den Herzog Fridrich von Oesterreich den 19 Oct. die meisten aber den 20 den Herzog Ludwig von Baiern. Zu Avignon ward 1316nach langem Zwiste 1316 den 7 Aug. Johannes 22 zum Papste erwelet, ein geiler, geiziger und grausam rachgieriger Man, welcher das Reich für erledigt erklärte, deßen Verwaltung ihm indeßen zukäme, und jedem andern bei Strafe des Bannes verbot sich deren anzumaßen: als auch Ludwig von 1322Baiern endlig 1322 den 28 Sept. seinen Gegner in einem Treffen gefangen bekommen hatte und sogleich für Italien einige Verordnungen ergehen lies; sandte ihm dagegen der Papst seinen Befel vom 8 Oct. daß

abgedrungen worden, wiederrief, sich dagegen auf das schreklige Gericht Gottes berief und Clementen lud binnen 40 Tagen, Philippen aber in Zeit von einem Jahre vor selbigem zuerscheinen; der Papst starb den 20 Apr. der König den 29 Nov. Philips drei Söhne folgten auf einander und gingen mit Tode ab Ludwig 10, 1316, Philip 5, 1322, Karl 4, 1328 sämtlig ohne mänlige Erben: daher der König von Engelland Eduard 3 Frankreich in Anspruch nam, seiner Mutter wegen, die Philips des Schönen Tochter war; hingegen Philip von Valois als nächster mänliger Verwandter: woraus ein langwüriger Krieg entstund. Die Kurfürsten des teutschen Reiches 1314theilten sich 1314, einige weleten den Herzog Fridrich von Oesterreich den 19 Oct. die meisten aber den 20 den Herzog Ludwig von Baiern. Zu Avignon ward 1316nach langem Zwiste 1316 den 7 Aug. Johannes 22 zum Papste erwelet, ein geiler, geiziger und grausam rachgieriger Man, welcher das Reich für erledigt erklärte, deßen Verwaltung ihm indeßen zukäme, und jedem andern bei Strafe des Bannes verbot sich deren anzumaßen: als auch Ludwig von 1322Baiern endlig 1322 den 28 Sept. seinen Gegner in einem Treffen gefangen bekommen hatte und sogleich für Italien einige Verordnungen ergehen lies; sandte ihm dagegen der Papst seinen Befel vom 8 Oct. daß

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[508/0520] abgedrungen worden, wiederrief, sich dagegen auf das schreklige Gericht Gottes berief und Clementen lud binnen 40 Tagen, Philippen aber in Zeit von einem Jahre vor selbigem zuerscheinen; der Papst starb den 20 Apr. der König den 29 Nov. Philips drei Söhne folgten auf einander und gingen mit Tode ab Ludwig 10, 1316, Philip 5, 1322, Karl 4, 1328 sämtlig ohne mänlige Erben: daher der König von Engelland Eduard 3 Frankreich in Anspruch nam, seiner Mutter wegen, die Philips des Schönen Tochter war; hingegen Philip von Valois als nächster mänliger Verwandter: woraus ein langwüriger Krieg entstund. Die Kurfürsten des teutschen Reiches theilten sich 1314, einige weleten den Herzog Fridrich von Oesterreich den 19 Oct. die meisten aber den 20 den Herzog Ludwig von Baiern. Zu Avignon ward nach langem Zwiste 1316 den 7 Aug. Johannes 22 zum Papste erwelet, ein geiler, geiziger und grausam rachgieriger Man, welcher das Reich für erledigt erklärte, deßen Verwaltung ihm indeßen zukäme, und jedem andern bei Strafe des Bannes verbot sich deren anzumaßen: als auch Ludwig von Baiern endlig 1322 den 28 Sept. seinen Gegner in einem Treffen gefangen bekommen hatte und sogleich für Italien einige Verordnungen ergehen lies; sandte ihm dagegen der Papst seinen Befel vom 8 Oct. daß 1314 1316 1322

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 508. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/520>, abgerufen am 22.11.2024.