Frankreich, indem er wieder diesen König und hingegen der König wieder ihn unangeneme Verfügungen machte; wobei er doch vorjezo den völligen Bruch verhütete, aus Besorgnis, daß der König der Cardinäle von Colonna sich annemen mögte, welche von ihm abgesezt waren, ihn dagegen des Eindringens beschuldigten und sich auf eine Versamlung beriefen. Da die Kreuzzüge nunmer aufgehöret hatten, wodurch man vorhin Vergebung der Sünden zuerhalten meinete; so eröfnete Bonifacius einen andern Jahrmarkt und verschafte zu Erkausung des Ablaßes Gelegenheit, indem er jederman zur 1300Walfart nach Rom aufs Jahr 1300 einlud, wo er als dan denselben reichliger, als jemals, austheilen oder verkaufen wolte; diese Anstalt wurde einträglich befunden, auch daher nachmals zuzeiten wiederholet und ein Ablasjahr genant.
Virzehentes Jarhundert.
Vierter Zeitlauf.
Albrechten von Oesterreich hatte Bonifaz nicht als römisch teutschen König erkant, 1301lud ihn vielmer 1301 zur Verantwortung vor sich, befal den misvergnügten Erzbischöfen mit ihm als einem Verbanneten zuverfaren und alle Unterthanen vom Eide loszuzälen, welche dan damit umgingen ihn abzusezen:
Frankreich, indem er wieder diesen König und hingegen der König wieder ihn unangeneme Verfügungen machte; wobei er doch vorjezo den völligen Bruch verhütete, aus Besorgnis, daß der König der Cardinäle von Colonna sich annemen mögte, welche von ihm abgesezt waren, ihn dagegen des Eindringens beschuldigten und sich auf eine Versamlung beriefen. Da die Kreuzzüge nunmer aufgehöret hatten, wodurch man vorhin Vergebung der Sünden zuerhalten meinete; so eröfnete Bonifacius einen andern Jahrmarkt und verschafte zu Erkausung des Ablaßes Gelegenheit, indem er jederman zur 1300Walfart nach Rom aufs Jahr 1300 einlud, wo er als dan denselben reichliger, als jemals, austheilen oder verkaufen wolte; diese Anstalt wurde einträglich befunden, auch daher nachmals zuzeiten wiederholet und ein Ablasjahr genant.
Virzehentes Jarhundert.
Vierter Zeitlauf.
Albrechten von Oesterreich hatte Bonifaz nicht als römisch teutschen König erkant, 1301lud ihn vielmer 1301 zur Verantwortung vor sich, befal den misvergnügten Erzbischöfen mit ihm als einem Verbanneten zuverfaren und alle Unterthanen vom Eide loszuzälen, welche dan damit umgingen ihn abzusezen:
<TEI><text><body><div><p><pbfacs="#f0510"n="498"/>
Frankreich, indem er wieder diesen König und hingegen der König wieder ihn unangeneme Verfügungen machte; wobei er doch vorjezo den völligen Bruch verhütete, aus Besorgnis, daß der König der Cardinäle von Colonna sich annemen mögte, welche von ihm abgesezt waren, ihn dagegen des Eindringens beschuldigten und sich auf eine Versamlung beriefen. Da die Kreuzzüge nunmer aufgehöret hatten, wodurch man vorhin Vergebung der Sünden zuerhalten meinete; so eröfnete Bonifacius einen andern Jahrmarkt und verschafte zu Erkausung des Ablaßes Gelegenheit, indem er jederman zur <noteplace="left">1300</note>Walfart nach Rom aufs Jahr 1300 einlud, wo er als dan denselben reichliger, als jemals, austheilen oder verkaufen wolte; diese Anstalt wurde einträglich befunden, auch daher nachmals zuzeiten wiederholet und ein Ablasjahr genant.</p></div><div><head>Virzehentes Jarhundert.</head><lb/></div><div><head>Vierter Zeitlauf.</head><lb/><p>Albrechten von Oesterreich hatte Bonifaz nicht als römisch teutschen König erkant, <noteplace="left">1301</note>lud ihn vielmer 1301 zur Verantwortung vor sich, befal den misvergnügten Erzbischöfen mit ihm als einem Verbanneten zuverfaren und alle Unterthanen vom Eide loszuzälen, welche dan damit umgingen ihn abzusezen:
</p></div></body></text></TEI>
[498/0510]
Frankreich, indem er wieder diesen König und hingegen der König wieder ihn unangeneme Verfügungen machte; wobei er doch vorjezo den völligen Bruch verhütete, aus Besorgnis, daß der König der Cardinäle von Colonna sich annemen mögte, welche von ihm abgesezt waren, ihn dagegen des Eindringens beschuldigten und sich auf eine Versamlung beriefen. Da die Kreuzzüge nunmer aufgehöret hatten, wodurch man vorhin Vergebung der Sünden zuerhalten meinete; so eröfnete Bonifacius einen andern Jahrmarkt und verschafte zu Erkausung des Ablaßes Gelegenheit, indem er jederman zur Walfart nach Rom aufs Jahr 1300 einlud, wo er als dan denselben reichliger, als jemals, austheilen oder verkaufen wolte; diese Anstalt wurde einträglich befunden, auch daher nachmals zuzeiten wiederholet und ein Ablasjahr genant.
1300 Virzehentes Jarhundert.
Vierter Zeitlauf.
Albrechten von Oesterreich hatte Bonifaz nicht als römisch teutschen König erkant, lud ihn vielmer 1301 zur Verantwortung vor sich, befal den misvergnügten Erzbischöfen mit ihm als einem Verbanneten zuverfaren und alle Unterthanen vom Eide loszuzälen, welche dan damit umgingen ihn abzusezen:
1301
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
Ligaturen werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.
Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 498. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/510>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.