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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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chen es verdroß, daß er Severo, Maximino, nun auch Constantino weichen müssen, bediente sich dieser Gelegenheit und gewan die Anführer der wenigen Soldaten, welche zu Rom im Lager gelassen waren: diese erschlugen einige Richter, womit auch das aufgebrachte Volk wol zufrieden war, und legten Maxentio den Purpur an den 28 October 306. Als Galerius im Osten solche Nachricht306 erhielt; schikte er Boten an Severum ihn anzutreiben, daß er dahin eilete: dieser führete aber Maximiani Heer, welches Maxentius, deßen Sohn, leicht an sich ziehen konte: er führte es gegen Rom, wo diese Leute oft wohl gelebet hatten und steets zuleben wünschten. Maxentius beforgte, sein Schwiegervater mögte dieses bedenken, Severum in Illyrien laßen und mit seinem Heere kommen: schikte daher den Purpur an seinen Vater, der sich in Campanien aufhielt, und nante ihn den zweimal Erhabenen: dieser hatte die höchste Würde ungern abgeleget und nam sie gern wieder; forderte auch schriftig Diocletianum auf desgleichen zuthun: der aber nun die Ruhe liebte. Da 307 Severus307 der Stadt sich näherte, gingen die Truppen mit erhobenen Fanen zum Gegentheile über: Severus floh; und weil Maximinian ihm nachsezte, nam er seine Zuflucht nach Ravenna: hatte daselbst wenig Volk bei sich, besorgte übergeben zuwerden, ergab sich daher selbst an Maximian um; welcher ihm

chen es verdroß, daß er Severo, Maximino, nun auch Constantino weichen müssen, bediente sich dieser Gelegenheit und gewan die Anführer der wenigen Soldaten, welche zu Rom im Lager gelassen waren: diese erschlugen einige Richter, womit auch das aufgebrachte Volk wol zufrieden war, und legten Maxentio den Purpur an den 28 October 306. Als Galerius im Osten solche Nachricht306 erhielt; schikte er Boten an Severum ihn anzutreiben, daß er dahin eilete: dieser führete aber Maximiani Heer, welches Maxentius, deßen Sohn, leicht an sich ziehen konte: er führte es gegen Rom, wo diese Leute oft wohl gelebet hatten und steets zuleben wünschten. Maxentius beforgte, sein Schwiegervater mögte dieses bedenken, Severum in Illyrien laßen und mit seinem Heere kommen: schikte daher den Purpur an seinen Vater, der sich in Campanien aufhielt, und nante ihn den zweimal Erhabenen: dieser hatte die höchste Würde ungern abgeleget und nam sie gern wieder; forderte auch schriftig Diocletianum auf desgleichen zuthun: der aber nun die Ruhe liebte. Da 307 Severus307 der Stadt sich näherte, gingen die Truppen mit erhobenen Fanen zum Gegentheile über: Severus floh; und weil Maximinian ihm nachsezte, nam er seine Zuflucht nach Ravenna: hatte daselbst wenig Volk bei sich, besorgte übergeben zuwerden, ergab sich daher selbst an Maximian um; welcher ihm

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[37/0049] chen es verdroß, daß er Severo, Maximino, nun auch Constantino weichen müssen, bediente sich dieser Gelegenheit und gewan die Anführer der wenigen Soldaten, welche zu Rom im Lager gelassen waren: diese erschlugen einige Richter, womit auch das aufgebrachte Volk wol zufrieden war, und legten Maxentio den Purpur an den 28 October 306. Als Galerius im Osten solche Nachricht erhielt; schikte er Boten an Severum ihn anzutreiben, daß er dahin eilete: dieser führete aber Maximiani Heer, welches Maxentius, deßen Sohn, leicht an sich ziehen konte: er führte es gegen Rom, wo diese Leute oft wohl gelebet hatten und steets zuleben wünschten. Maxentius beforgte, sein Schwiegervater mögte dieses bedenken, Severum in Illyrien laßen und mit seinem Heere kommen: schikte daher den Purpur an seinen Vater, der sich in Campanien aufhielt, und nante ihn den zweimal Erhabenen: dieser hatte die höchste Würde ungern abgeleget und nam sie gern wieder; forderte auch schriftig Diocletianum auf desgleichen zuthun: der aber nun die Ruhe liebte. Da 307 Severus der Stadt sich näherte, gingen die Truppen mit erhobenen Fanen zum Gegentheile über: Severus floh; und weil Maximinian ihm nachsezte, nam er seine Zuflucht nach Ravenna: hatte daselbst wenig Volk bei sich, besorgte übergeben zuwerden, ergab sich daher selbst an Maximian um; welcher ihm 306 307

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/49>, abgerufen am 22.11.2024.