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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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liegen lies, daß auch die anwesenden teutschen Fürsten anfingen zumurren: da er dan ihn aufhob und ihm in der Kirche den Segen ertheilte: er muste ihm auch den Steigbügel halten und sich auf andere Weise vor ihm erniedrigen. In den vorläufigen Bedingungen hatte der Kaiser noch versprochen, alles was dem römischen Stule gehörete, herauszugeben; er machte aber wegen der Mathildichen Länder die gegründete Einwendung, daß nur die alten Erbgüter dem Stule hätten können geschenket und überlaßen werden, es also einer Untersuchung bedürfte wegen der unstreitigen Reichslehne: der Papst wagte nicht aus dieser Ursach den Frieden aufzuhalten und Fridrichen zur Ahndung seiner Erniedrigung zuveranlaßen; obgleich der kriechende Lothar alle diese Länder für verschenktes Erbe erkant und vom Papste zur Lehn genommen hatte. Calixtus, welcher nie zu dem Ansehen seiner Vorweser gelanget war, muste sich nun auch 1178 Alexandern1178 unterwerfen und wurde Propst in Benevent. Heinrich, Herzog von Sachsen und Baiern, war den andern teutschen Fürsten fürchterlig und verhast; da der Kaiser nun unwillig auf ihn war, fielen der Erzbischof zu Köln und andere ihm ins Land: er klagte, muste aber selbst Schuld haben: der Kaiser lud ihn und seine Feinde auf einen Reichstag 1179; weil1179 er aber des Kaisers und sämtliger Fürsten Gesinnung merkte, erschien er nicht: da er

liegen lies, daß auch die anwesenden teutschen Fürsten anfingen zumurren: da er dan ihn aufhob und ihm in der Kirche den Segen ertheilte: er muste ihm auch den Steigbügel halten und sich auf andere Weise vor ihm erniedrigen. In den vorläufigen Bedingungen hatte der Kaiser noch versprochen, alles was dem römischen Stule gehörete, herauszugeben; er machte aber wegen der Mathildichen Länder die gegründete Einwendung, daß nur die alten Erbgüter dem Stule hätten können geschenket und überlaßen werden, es also einer Untersuchung bedürfte wegen der unstreitigen Reichslehne: der Papst wagte nicht aus dieser Ursach den Frieden aufzuhalten und Fridrichen zur Ahndung seiner Erniedrigung zuveranlaßen; obgleich der kriechende Lothar alle diese Länder für verschenktes Erbe erkant und vom Papste zur Lehn genommen hatte. Calixtus, welcher nie zu dem Ansehen seiner Vorweser gelanget war, muste sich nun auch 1178 Alexandern1178 unterwerfen und wurde Propst in Benevent. Heinrich, Herzog von Sachsen und Baiern, war den andern teutschen Fürsten fürchterlig und verhast; da der Kaiser nun unwillig auf ihn war, fielen der Erzbischof zu Köln und andere ihm ins Land: er klagte, muste aber selbst Schuld haben: der Kaiser lud ihn und seine Feinde auf einen Reichstag 1179; weil1179 er aber des Kaisers und sämtliger Fürsten Gesinnung merkte, erschien er nicht: da er

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[419/0431] liegen lies, daß auch die anwesenden teutschen Fürsten anfingen zumurren: da er dan ihn aufhob und ihm in der Kirche den Segen ertheilte: er muste ihm auch den Steigbügel halten und sich auf andere Weise vor ihm erniedrigen. In den vorläufigen Bedingungen hatte der Kaiser noch versprochen, alles was dem römischen Stule gehörete, herauszugeben; er machte aber wegen der Mathildichen Länder die gegründete Einwendung, daß nur die alten Erbgüter dem Stule hätten können geschenket und überlaßen werden, es also einer Untersuchung bedürfte wegen der unstreitigen Reichslehne: der Papst wagte nicht aus dieser Ursach den Frieden aufzuhalten und Fridrichen zur Ahndung seiner Erniedrigung zuveranlaßen; obgleich der kriechende Lothar alle diese Länder für verschenktes Erbe erkant und vom Papste zur Lehn genommen hatte. Calixtus, welcher nie zu dem Ansehen seiner Vorweser gelanget war, muste sich nun auch 1178 Alexandern unterwerfen und wurde Propst in Benevent. Heinrich, Herzog von Sachsen und Baiern, war den andern teutschen Fürsten fürchterlig und verhast; da der Kaiser nun unwillig auf ihn war, fielen der Erzbischof zu Köln und andere ihm ins Land: er klagte, muste aber selbst Schuld haben: der Kaiser lud ihn und seine Feinde auf einen Reichstag 1179; weil er aber des Kaisers und sämtliger Fürsten Gesinnung merkte, erschien er nicht: da er 1178 1179

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 419. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/431>, abgerufen am 25.11.2024.