Fürsten sein Bruder Konrad, Herzog von Franken, als König erwelet und erkant ward, welchen aber der Papst sogleich mit Banne belegte. Lotharius bekam in Teutschlande, Konrad aber in ober Italien die Oberhand. 1130Als 1130 Honotius 2 verschied, war auch die Papstwahl zwistig: Anaklerus 2 hatte zu Rom den stärksten Anhang und Konrad hielt es mit ihm, auch Kogerius 2, welcher die Länder seines Vaters Rogerius 1 und seines Oheims Robert Wischarts, des Herzogs von Apulien vereiniget hatte, auch nun von Anaklete zum Köntge von Sicilien erkläret ward; Innocentius 2, welcher voreilig, ehe noch Honoru Tod bekant gewesen, von wenigen erwelet worden, muste sich nach Frankreich wenden, hatte aber das blinde Glük, daß Bernhard von Clärwo, (Clairvaux) welchem von der Versamlung das Urtheil überlaßen wurde, ohne Grund und ohne den Gegentheil gehöret zuhaben, für ihn den Ausspruch that, dadurch den König von Frankreich und nach einigem Zureden auch den von Engelland auf seine Seite 1131brachte, ferner 1131 mit ihm nach Teutschland ging und Lotharen gleichfals gewan. Dieser erniedrigte sich vor dem flüchtigen und hülfsbedürftigen Papste über alle Maaße, so daß er ihm entgegen tief, das Pferd beim Zaume fürete, auch beim Absteigen den Steigbügel hielt; er that zwar des Einsezungsrechts Erwenung, lies aber von
Fürsten sein Bruder Konrad, Herzog von Franken, als König erwelet und erkant ward, welchen aber der Papst sogleich mit Banne belegte. Lotharius bekam in Teutschlande, Konrad aber in ober Italien die Oberhand. 1130Als 1130 Honotius 2 verschied, war auch die Papstwahl zwistig: Anaklerus 2 hatte zu Rom den stärksten Anhang und Konrad hielt es mit ihm, auch Kogerius 2, welcher die Länder seines Vaters Rogerius 1 und seines Oheims Robert Wischarts, des Herzogs von Apulien vereiniget hatte, auch nun von Anaklete zum Köntge von Sicilien erkläret ward; Innocentius 2, welcher voreilig, ehe noch Honoru Tod bekant gewesen, von wenigen erwelet worden, muste sich nach Frankreich wenden, hatte aber das blinde Glük, daß Bernhard von Clärwo, (Clairvaux) welchem von der Versamlung das Urtheil überlaßen wurde, ohne Grund und ohne den Gegentheil gehöret zuhaben, für ihn den Ausspruch that, dadurch den König von Frankreich und nach einigem Zureden auch den von Engelland auf seine Seite 1131brachte, ferner 1131 mit ihm nach Teutschland ging und Lotharen gleichfals gewan. Dieser erniedrigte sich vor dem flüchtigen und hülfsbedürftigen Papste über alle Maaße, so daß er ihm entgegen tief, das Pferd beim Zaume fürete, auch beim Absteigen den Steigbügel hielt; er that zwar des Einsezungsrechts Erwenung, lies aber von
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Fürsten sein Bruder Konrad, Herzog von Franken, als König erwelet und erkant ward, welchen aber der Papst sogleich mit Banne belegte. Lotharius bekam in Teutschlande, Konrad aber in ober Italien die Oberhand. <noteplace="left">1130</note>Als 1130 Honotius 2 verschied, war auch die Papstwahl zwistig: Anaklerus 2 hatte zu Rom den stärksten Anhang und Konrad hielt es mit ihm, auch Kogerius 2, welcher die Länder seines Vaters Rogerius 1 und seines Oheims Robert Wischarts, des Herzogs von Apulien vereiniget hatte, auch nun von Anaklete zum Köntge von Sicilien erkläret ward; Innocentius 2, welcher voreilig, ehe noch Honoru Tod bekant gewesen, von wenigen erwelet worden, muste sich nach Frankreich wenden, hatte aber das blinde Glük, daß Bernhard von Clärwo, (Clairvaux) welchem von der Versamlung das Urtheil überlaßen wurde, ohne Grund und ohne den Gegentheil gehöret zuhaben, für ihn den Ausspruch that, dadurch den König von Frankreich und nach einigem Zureden auch den von Engelland auf seine Seite <noteplace="left">1131</note>brachte, ferner 1131 mit ihm nach Teutschland ging und Lotharen gleichfals gewan. Dieser erniedrigte sich vor dem flüchtigen und hülfsbedürftigen Papste über alle Maaße, so daß er ihm entgegen tief, das Pferd beim Zaume fürete, auch beim Absteigen den Steigbügel hielt; er that zwar des Einsezungsrechts Erwenung, lies aber von
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Fürsten sein Bruder Konrad, Herzog von Franken, als König erwelet und erkant ward, welchen aber der Papst sogleich mit Banne belegte. Lotharius bekam in Teutschlande, Konrad aber in ober Italien die Oberhand. Als 1130 Honotius 2 verschied, war auch die Papstwahl zwistig: Anaklerus 2 hatte zu Rom den stärksten Anhang und Konrad hielt es mit ihm, auch Kogerius 2, welcher die Länder seines Vaters Rogerius 1 und seines Oheims Robert Wischarts, des Herzogs von Apulien vereiniget hatte, auch nun von Anaklete zum Köntge von Sicilien erkläret ward; Innocentius 2, welcher voreilig, ehe noch Honoru Tod bekant gewesen, von wenigen erwelet worden, muste sich nach Frankreich wenden, hatte aber das blinde Glük, daß Bernhard von Clärwo, (Clairvaux) welchem von der Versamlung das Urtheil überlaßen wurde, ohne Grund und ohne den Gegentheil gehöret zuhaben, für ihn den Ausspruch that, dadurch den König von Frankreich und nach einigem Zureden auch den von Engelland auf seine Seite brachte, ferner 1131 mit ihm nach Teutschland ging und Lotharen gleichfals gewan. Dieser erniedrigte sich vor dem flüchtigen und hülfsbedürftigen Papste über alle Maaße, so daß er ihm entgegen tief, das Pferd beim Zaume fürete, auch beim Absteigen den Steigbügel hielt; er that zwar des Einsezungsrechts Erwenung, lies aber von
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 394. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/406>, abgerufen am 22.11.2024.
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