Togrol, welcher Irak eroberte und Chorasan seinem Bruder überlies, wurde vom Kaliphen zu Bagdad nicht nur durch ofne Briefe zum Soltan erkläret, sondern auch wieder einen Aufrürer zuhülfe gerufen, welchen der Emir al Omra, der jezt auch Malek, oder König hies, nicht bändigen konte. Al Basasiri, ein leibeigener Türk, der zu Bagdad in Kriegesdiensten ein angesehener Befelshaber worden, war zu den AEgyptischen Kaliphen übergetreten, deßen Gebiet sich bis nach Damaskus erstrekte, und hatte mit Beistande deßelben sich im arabischen Irak festgesezt, daß dem Emir al Omra außer dem Namen eines Königs wenig übrig blieben, hatte auch befolen öffentlig für den ägyptischen Kaliphen zubeten. Togrol kam 1055. 447 nach Bagdad, nam den König oder Emir al Omra gefangen und lies 1057 sich selbst vom Kaliphen zu solcher Würde erheben: als er 1059. 451 durch andere Unruhen aufgehalten wurde, bemächtigte sich Basasiri sogar der Stadt Bagdad für den ägyptischen Kaliphen, wich aber bei Togrols Rükkunft und blieb in einem Treffen. Arp Arslan folgte nicht nur 1061. 453 feinem Vater Jaffar in Chorasan, sondern auch 1063 seinem Oheime Togrol in deßen Würde und Ländern, sezte also die Herschast der Seljuken von Iran und Chorasan fort; sein Bruder Kaderd stiftete die zweite Herschaft in Kerman, über welches ihn Togrol
Togrol, welcher Irak eroberte und Chorasan seinem Bruder überlies, wurde vom Kaliphen zu Bagdad nicht nur durch ofne Briefe zum Soltan erkläret, sondern auch wieder einen Aufrürer zuhülfe gerufen, welchen der Emir al Omra, der jezt auch Malek, oder König hies, nicht bändigen konte. Al Basasiri, ein leibeigener Türk, der zu Bagdad in Kriegesdiensten ein angesehener Befelshaber worden, war zu den AEgyptischen Kaliphen übergetreten, deßen Gebiet sich bis nach Damaskus erstrekte, und hatte mit Beistande deßelben sich im arabischen Irak festgesezt, daß dem Emir al Omra außer dem Namen eines Königs wenig übrig blieben, hatte auch befolen öffentlig für den ägyptischen Kaliphen zubeten. Togrol kam 1055. 447 nach Bagdad, nam den König oder Emir al Omra gefangen und lies 1057 sich selbst vom Kaliphen zu solcher Würde erheben: als er 1059. 451 durch andere Unruhen aufgehalten wurde, bemächtigte sich Basasiri sogar der Stadt Bagdad für den ägyptischen Kaliphen, wich aber bei Togrols Rükkunft und blieb in einem Treffen. Arp Arslan folgte nicht nur 1061. 453 feinem Vater Jaffar in Chorasan, sondern auch 1063 seinem Oheime Togrol in deßen Würde und Ländern, sezte also die Herschast der Seljuken von Iran und Chorasan fort; sein Bruder Kaderd stiftete die zweite Herschaft in Kerman, über welches ihn Togrol
<TEI><text><body><div><p><pbfacs="#f0390"n="378"/>
Togrol, welcher Irak eroberte und Chorasan seinem Bruder überlies, wurde vom Kaliphen zu Bagdad nicht nur durch ofne Briefe zum Soltan erkläret, sondern auch wieder einen Aufrürer zuhülfe gerufen, welchen der Emir al Omra, der jezt auch Malek, oder König hies, nicht bändigen konte. Al Basasiri, ein leibeigener Türk, der zu Bagdad in Kriegesdiensten ein angesehener Befelshaber worden, war zu den AEgyptischen Kaliphen übergetreten, deßen Gebiet sich bis nach Damaskus erstrekte, und hatte mit Beistande deßelben sich im arabischen Irak festgesezt, daß dem Emir al Omra außer dem Namen eines Königs wenig übrig blieben, hatte auch befolen öffentlig für den ägyptischen Kaliphen zubeten. Togrol kam 1055. 447 nach Bagdad, nam den König oder Emir al Omra gefangen und lies 1057 sich selbst vom Kaliphen zu solcher Würde erheben: als er 1059. 451 durch andere Unruhen aufgehalten wurde, bemächtigte sich Basasiri sogar der Stadt Bagdad für den ägyptischen Kaliphen, wich aber bei Togrols Rükkunft und blieb in einem Treffen. Arp Arslan folgte nicht nur 1061. 453 feinem Vater Jaffar in Chorasan, sondern auch 1063 seinem Oheime Togrol in deßen Würde und Ländern, sezte also die Herschast der Seljuken von Iran und Chorasan fort; sein Bruder Kaderd stiftete die zweite Herschaft in Kerman, über welches ihn Togrol
</p></div></body></text></TEI>
[378/0390]
Togrol, welcher Irak eroberte und Chorasan seinem Bruder überlies, wurde vom Kaliphen zu Bagdad nicht nur durch ofne Briefe zum Soltan erkläret, sondern auch wieder einen Aufrürer zuhülfe gerufen, welchen der Emir al Omra, der jezt auch Malek, oder König hies, nicht bändigen konte. Al Basasiri, ein leibeigener Türk, der zu Bagdad in Kriegesdiensten ein angesehener Befelshaber worden, war zu den AEgyptischen Kaliphen übergetreten, deßen Gebiet sich bis nach Damaskus erstrekte, und hatte mit Beistande deßelben sich im arabischen Irak festgesezt, daß dem Emir al Omra außer dem Namen eines Königs wenig übrig blieben, hatte auch befolen öffentlig für den ägyptischen Kaliphen zubeten. Togrol kam 1055. 447 nach Bagdad, nam den König oder Emir al Omra gefangen und lies 1057 sich selbst vom Kaliphen zu solcher Würde erheben: als er 1059. 451 durch andere Unruhen aufgehalten wurde, bemächtigte sich Basasiri sogar der Stadt Bagdad für den ägyptischen Kaliphen, wich aber bei Togrols Rükkunft und blieb in einem Treffen. Arp Arslan folgte nicht nur 1061. 453 feinem Vater Jaffar in Chorasan, sondern auch 1063 seinem Oheime Togrol in deßen Würde und Ländern, sezte also die Herschast der Seljuken von Iran und Chorasan fort; sein Bruder Kaderd stiftete die zweite Herschaft in Kerman, über welches ihn Togrol
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
Ligaturen werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.
Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 378. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/390>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.