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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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land, ihm zinsen solte. Bei dem Kriege zwischen den 2 teutschen Königen wolte er anfangs noch Schiedsrichter sein, oder vielmer den Lauf des Krieges absehen; endlig erneuerte er den Ban wieder Heinrichen 1080 den 7 März: Die Bischöfe von Heinrichs Theile versamleten sich gegen Pfingsten zu Mainz, verbannetem Gregoren und sezten ihn ab, gingen von da noch Brixen und erweleten in größerer Anzahl Wiberten von Ravenna zum Papste, der sich Clemens nante, welchen Gregorius 1078 abgesezet und mit Banne beleget hatte, weil er nicht so gehorsam gewesen, als er gesolt. Bei solchen Umständen suchte Gregorius Roberten, den Herzog von Apulien, Calabrien und Sicilien auf seine Seite zuziehen, belenete ihn daher willig den 29 Jun. überlies es dabei seinem guten Willen, ob er Salerno, Amalphi und ein Theil der firmischen Mark, so er unrechtmäßig besäße, künftig herausgeben wolle, machte ihm sogar Hofnung zur kaiserligen Würde: dagegen versprach derselbe ihn, die päpstlige Wahl und seine Nachfolger zuschüzen, auch von jedem Joche Ochsen oder Pfluge jährlig eine Steuer von 12 Denariis zueriegen. Rudolph starb den 16 Oct. nachdem er den 15 in der Schlacht aus dem Sattel gehoben, tötlig verwundet und seine rechte Hand ihm abgehauen worden von Gorfride von Bouillen und Friederiche von Hohenstaufen: lezterer ward Herzog

land, ihm zinsen solte. Bei dem Kriege zwischen den 2 teutschen Königen wolte er anfangs noch Schiedsrichter sein, oder vielmer den Lauf des Krieges absehen; endlig erneuerte er den Ban wieder Heinrichen 1080 den 7 März: Die Bischöfe von Heinrichs Theile versamleten sich gegen Pfingsten zu Mainz, verbannetem Gregoren und sezten ihn ab, gingen von da noch Brixen und erweleten in größerer Anzahl Wiberten von Ravenna zum Papste, der sich Clemens nante, welchen Gregorius 1078 abgesezet und mit Banne beleget hatte, weil er nicht so gehorsam gewesen, als er gesolt. Bei solchen Umständen suchte Gregorius Roberten, den Herzog von Apulien, Calabrien und Sicilien auf seine Seite zuziehen, belenete ihn daher willig den 29 Jun. überlies es dabei seinem guten Willen, ob er Salerno, Amalphi und ein Theil der firmischen Mark, so er unrechtmäßig besäße, künftig herausgeben wolle, machte ihm sogar Hofnung zur kaiserligen Würde: dagegen versprach derselbe ihn, die päpstlige Wahl und seine Nachfolger zuschüzen, auch von jedem Joche Ochsen oder Pfluge jährlig eine Steuer von 12 Denariis zueriegen. Rudolph starb den 16 Oct. nachdem er den 15 in der Schlacht aus dem Sattel gehoben, tötlig verwundet und seine rechte Hand ihm abgehauen worden von Gorfride von Bouillen und Friederiche von Hohenstaufen: lezterer ward Herzog

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[371/0383] land, ihm zinsen solte. Bei dem Kriege zwischen den 2 teutschen Königen wolte er anfangs noch Schiedsrichter sein, oder vielmer den Lauf des Krieges absehen; endlig erneuerte er den Ban wieder Heinrichen 1080 den 7 März: Die Bischöfe von Heinrichs Theile versamleten sich gegen Pfingsten zu Mainz, verbannetem Gregoren und sezten ihn ab, gingen von da noch Brixen und erweleten in größerer Anzahl Wiberten von Ravenna zum Papste, der sich Clemens nante, welchen Gregorius 1078 abgesezet und mit Banne beleget hatte, weil er nicht so gehorsam gewesen, als er gesolt. Bei solchen Umständen suchte Gregorius Roberten, den Herzog von Apulien, Calabrien und Sicilien auf seine Seite zuziehen, belenete ihn daher willig den 29 Jun. überlies es dabei seinem guten Willen, ob er Salerno, Amalphi und ein Theil der firmischen Mark, so er unrechtmäßig besäße, künftig herausgeben wolle, machte ihm sogar Hofnung zur kaiserligen Würde: dagegen versprach derselbe ihn, die päpstlige Wahl und seine Nachfolger zuschüzen, auch von jedem Joche Ochsen oder Pfluge jährlig eine Steuer von 12 Denariis zueriegen. Rudolph starb den 16 Oct. nachdem er den 15 in der Schlacht aus dem Sattel gehoben, tötlig verwundet und seine rechte Hand ihm abgehauen worden von Gorfride von Bouillen und Friederiche von Hohenstaufen: lezterer ward Herzog

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/383>, abgerufen am 25.11.2024.