fen und seine Würde geschändet hätte: Diese zubesänftigen nam Heinrich sich des Reichs wieder an; als der Papst ihm zuentbieten lies, daß er den 13 März auf der Versamlung zu Forchheim erscheinen und sein Urtheil erwarten solte, entschuldigte er sich mit der Kürze der Zeit und suchte vielmer in der Lombardei sich feste zusezen. In Beisein päpstliger Gesandten wurde auch schon den 20 Febr. Herzog Rudolph zum Könige gewelet und den 26 gekrönet, mit Aufhebung alles Erbrechts am Reiche. Heinrich kam daher nach Teutschland, diesem Gegner zuwiederstehen. Indeßen brachte Gregorius Corsica unter sich, und erneuerte seinen Anspruch auf einen järligen Zins von Spanien. Berengar muste 1079zum drittenmale 1079 zu Rom ein eidliches Glaubensbekentnis ablegen; man erlaubte aber ihm selbst solches aufzusezen und sah nach, daß er unter den Worten, wahrer Leib und Blut, seine Meinung verstekte; Gregorius hatte jezt mehr Geschäfte. Den Bömen 1080wurde 1080 den 2 Jan. durch ein päpstliges Schreiben verboten ihren Gottesdienst in slavischer Sprache zuhalten: weil es Gottes Wille sei, daß an vielen Stellen sein Wort solle dunkel sein; damit es nicht verachtet würde oder zum Irthume verleitete. Auch wiederholte Gregorius jezt mit vtelem Ernste seinen Anspruch auf die Oberherschaft von Sardinien und machte noch eine neue Forderung an Frankreich, daß dieses, wie Engel-
fen und seine Würde geschändet hätte: Diese zubesänftigen nam Heinrich sich des Reichs wieder an; als der Papst ihm zuentbieten lies, daß er den 13 März auf der Versamlung zu Forchheim erscheinen und sein Urtheil erwarten solte, entschuldigte er sich mit der Kürze der Zeit und suchte vielmer in der Lombardei sich feste zusezen. In Beisein päpstliger Gesandten wurde auch schon den 20 Febr. Herzog Rudolph zum Könige gewelet und den 26 gekrönet, mit Aufhebung alles Erbrechts am Reiche. Heinrich kam daher nach Teutschland, diesem Gegner zuwiederstehen. Indeßen brachte Gregorius Corsica unter sich, und erneuerte seinen Anspruch auf einen järligen Zins von Spanien. Berengar muste 1079zum drittenmale 1079 zu Rom ein eidliches Glaubensbekentnis ablegen; man erlaubte aber ihm selbst solches aufzusezen und sah nach, daß er unter den Worten, wahrer Leib und Blut, seine Meinung verstekte; Gregorius hatte jezt mehr Geschäfte. Den Bömen 1080wurde 1080 den 2 Jan. durch ein päpstliges Schreiben verboten ihren Gottesdienst in slavischer Sprache zuhalten: weil es Gottes Wille sei, daß an vielen Stellen sein Wort solle dunkel sein; damit es nicht verachtet würde oder zum Irthume verleitete. Auch wiederholte Gregorius jezt mit vtelem Ernste seinen Anspruch auf die Oberherschaft von Sardinien und machte noch eine neue Forderung an Frankreich, daß dieses, wie Engel-
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fen und seine Würde geschändet hätte: Diese zubesänftigen nam Heinrich sich des Reichs wieder an; als der Papst ihm zuentbieten lies, daß er den 13 März auf der Versamlung zu Forchheim erscheinen und sein Urtheil erwarten solte, entschuldigte er sich mit der Kürze der Zeit und suchte vielmer in der Lombardei sich feste zusezen. In Beisein päpstliger Gesandten wurde auch schon den 20 Febr. Herzog Rudolph zum Könige gewelet und den 26 gekrönet, mit Aufhebung alles Erbrechts am Reiche. Heinrich kam daher nach Teutschland, diesem Gegner zuwiederstehen. Indeßen brachte Gregorius Corsica unter sich, und erneuerte seinen Anspruch auf einen järligen Zins von Spanien. Berengar muste <noteplace="left">1079</note>zum drittenmale 1079 zu Rom ein eidliches Glaubensbekentnis ablegen; man erlaubte aber ihm selbst solches aufzusezen und sah nach, daß er unter den Worten, wahrer Leib und Blut, seine Meinung verstekte; Gregorius hatte jezt mehr Geschäfte. Den Bömen <noteplace="left">1080</note>wurde 1080 den 2 Jan. durch ein päpstliges Schreiben verboten ihren Gottesdienst in slavischer Sprache zuhalten: weil es Gottes Wille sei, daß an vielen Stellen sein Wort solle dunkel sein; damit es nicht verachtet würde oder zum Irthume verleitete. Auch wiederholte Gregorius jezt mit vtelem Ernste seinen Anspruch auf die Oberherschaft von Sardinien und machte noch eine neue Forderung an Frankreich, daß dieses, wie Engel-
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fen und seine Würde geschändet hätte: Diese zubesänftigen nam Heinrich sich des Reichs wieder an; als der Papst ihm zuentbieten lies, daß er den 13 März auf der Versamlung zu Forchheim erscheinen und sein Urtheil erwarten solte, entschuldigte er sich mit der Kürze der Zeit und suchte vielmer in der Lombardei sich feste zusezen. In Beisein päpstliger Gesandten wurde auch schon den 20 Febr. Herzog Rudolph zum Könige gewelet und den 26 gekrönet, mit Aufhebung alles Erbrechts am Reiche. Heinrich kam daher nach Teutschland, diesem Gegner zuwiederstehen. Indeßen brachte Gregorius Corsica unter sich, und erneuerte seinen Anspruch auf einen järligen Zins von Spanien. Berengar muste zum drittenmale 1079 zu Rom ein eidliches Glaubensbekentnis ablegen; man erlaubte aber ihm selbst solches aufzusezen und sah nach, daß er unter den Worten, wahrer Leib und Blut, seine Meinung verstekte; Gregorius hatte jezt mehr Geschäfte. Den Bömen wurde 1080 den 2 Jan. durch ein päpstliges Schreiben verboten ihren Gottesdienst in slavischer Sprache zuhalten: weil es Gottes Wille sei, daß an vielen Stellen sein Wort solle dunkel sein; damit es nicht verachtet würde oder zum Irthume verleitete. Auch wiederholte Gregorius jezt mit vtelem Ernste seinen Anspruch auf die Oberherschaft von Sardinien und machte noch eine neue Forderung an Frankreich, daß dieses, wie Engel-
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 370. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/382>, abgerufen am 25.11.2024.
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