pfinge, sowol als der Fürst oder Herr, welcher es ihm ertheilete, solte vom Gottesdienste ausgeschloßen sein. Alles wurde in Versamlungen entschieden, es entschied aber blos der Wille des Papstes. Wieder den Robert Wischart bot Gregorius vor und nach dessen Verbannung verschiedene Herren auf, die dem römischen Stule Beistand versprochen hatten, sonderlig den Grafen Wilhelm von Burgund und den Herzog oder Markgrafen Gotfried; äuserte dabei den weitgehenden Vorsaz, nach Roberts gehofter baldigen Bezwingung, den Grichen zuhülfe zukommen und sie dadurch mit sich zuvereinigen: er ging im Jun. wieder den Robert zufelde, richtete aber wenig aus. (In einem Briefe an Beatricen und Matbilden vom 25 Oct. gab er vor: Robert sende häufig demütbige Botschaften an ihn und sei bereit ihm Treue zugeloben, so bündig, als jemand einem Herren sich verpflichten müste oder könte; sicherer Ursachen halber verschiebe er solches gleichwol und erwarte eine himlische Anweisung, supernae dispensationis & apostolicae procurationis consilia praestolamiur.) Das geschärfte Verbot der Priesterehe machte sonderlig in Teutschland große Bewegungen: man schri; das sei ein ganz käzerischer Mensch, der wieder die Aussprüche des Gesalbten und seines Botschafters die Menschen mit Gewalt anhalten wolte, außer der Ehe zuleben, wodurch der Hurerei und Unreinkeit das Thor geösnet würde. Der
pfinge, sowol als der Fürst oder Herr, welcher es ihm ertheilete, solte vom Gottesdienste ausgeschloßen sein. Alles wurde in Versamlungen entschieden, es entschied aber blos der Wille des Papstes. Wieder den Robert Wischart bot Gregorius vor und nach dessen Verbannung verschiedene Herren auf, die dem römischen Stule Beistand versprochen hatten, sonderlig den Grafen Wilhelm von Burgund und den Herzog oder Markgrafen Gotfried; äuserte dabei den weitgehenden Vorsaz, nach Roberts gehofter baldigen Bezwingung, den Grichen zuhülfe zukommen und sie dadurch mit sich zuvereinigen: er ging im Jun. wieder den Robert zufelde, richtete aber wenig aus. (In einem Briefe an Beatricen und Matbilden vom 25 Oct. gab er vor: Robert sende häufig demütbige Botschaften an ihn und sei bereit ihm Treue zugeloben, so bündig, als jemand einem Herren sich verpflichten müste oder könte; sicherer Ursachen halber verschiebe er solches gleichwol und erwarte eine himlische Anweisung, supernae dispensationis & apostolicae procurationis consilia praestolamiur.) Das geschärfte Verbot der Priesterehe machte sonderlig in Teutschland große Bewegungen: man schri; das sei ein ganz käzerischer Mensch, der wieder die Aussprüche des Gesalbten und seines Botschafters die Menschen mit Gewalt anhalten wolte, außer der Ehe zuleben, wodurch der Hurerei und Unreinkeit das Thor geösnet würde. Der
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pfinge, sowol als der Fürst oder Herr, welcher es ihm ertheilete, solte vom Gottesdienste ausgeschloßen sein. Alles wurde in Versamlungen entschieden, es entschied aber blos der Wille des Papstes. Wieder den Robert Wischart bot Gregorius vor und nach dessen Verbannung verschiedene Herren auf, die dem römischen Stule Beistand versprochen hatten, sonderlig den Grafen Wilhelm von Burgund und den Herzog oder Markgrafen Gotfried; äuserte dabei den weitgehenden Vorsaz, nach Roberts gehofter baldigen Bezwingung, den Grichen zuhülfe zukommen und sie dadurch mit sich zuvereinigen: er ging im Jun. wieder den Robert zufelde, richtete aber wenig aus. (In einem Briefe an Beatricen und Matbilden vom 25 Oct. gab er vor: Robert sende häufig demütbige Botschaften an ihn und sei bereit ihm Treue zugeloben, so bündig, als jemand einem Herren sich verpflichten müste oder könte; sicherer Ursachen halber verschiebe er solches gleichwol und erwarte eine himlische Anweisung, supernae dispensationis & apostolicae procurationis consilia praestolamiur.) Das geschärfte Verbot der Priesterehe machte sonderlig in Teutschland große Bewegungen: man schri; das sei ein ganz käzerischer Mensch, der wieder die Aussprüche des Gesalbten und seines Botschafters die Menschen mit Gewalt anhalten wolte, außer der Ehe zuleben, wodurch der Hurerei und Unreinkeit das Thor geösnet würde. Der
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pfinge, sowol als der Fürst oder Herr, welcher es ihm ertheilete, solte vom Gottesdienste ausgeschloßen sein. Alles wurde in Versamlungen entschieden, es entschied aber blos der Wille des Papstes. Wieder den Robert Wischart bot Gregorius vor und nach dessen Verbannung verschiedene Herren auf, die dem römischen Stule Beistand versprochen hatten, sonderlig den Grafen Wilhelm von Burgund und den Herzog oder Markgrafen Gotfried; äuserte dabei den weitgehenden Vorsaz, nach Roberts gehofter baldigen Bezwingung, den Grichen zuhülfe zukommen und sie dadurch mit sich zuvereinigen: er ging im Jun. wieder den Robert zufelde, richtete aber wenig aus. (In einem Briefe an Beatricen und Matbilden vom 25 Oct. gab er vor: Robert sende häufig demütbige Botschaften an ihn und sei bereit ihm Treue zugeloben, so bündig, als jemand einem Herren sich verpflichten müste oder könte; sicherer Ursachen halber verschiebe er solches gleichwol und erwarte eine himlische Anweisung, supernae dispensationis & apostolicae procurationis consilia praestolamiur.) Das geschärfte Verbot der Priesterehe machte sonderlig in Teutschland große Bewegungen: man schri; das sei ein ganz käzerischer Mensch, der wieder die Aussprüche des Gesalbten und seines Botschafters die Menschen mit Gewalt anhalten wolte, außer der Ehe zuleben, wodurch der Hurerei und Unreinkeit das Thor geösnet würde. Der
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 362. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/374>, abgerufen am 22.11.2024.
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