ste müsten ausgerottet werden; die anders dachten, stimmeten gleichwol aus Furcht oder Gefälligkeit bei, da sie merkten was Galerius wolte. Hierocles, welcher Vicarius Präsectorum gewesen und Präses oder Stathalter von Bithynien worden war, rieth vor andern eifrig zur Verfolgung. Auch hiedurch lies Diocletion sich nicht lenken, sondern wolte die Götter vornemlig um Rath fragen, sandte also einen Opferschauer an den Apollo zu Miletus: deßen Diener antworteten als Feinde des Glaubens. Da er nun den Räthen, dem Nachfolger im Reiche, dem Apollo, nicht wiederstreben konte; wolte er doch Mäßigung gebrauchen und befehlen, daß die Sache ohne Blutvergiessen betrieben würde: da Galerius verlangte, daß die, so sich weigerten zuopfern, lebendig solten verbrant werden.
Zum Anfange des Unternehmens, wodurch man dem Glauben Ziel und Grenze 303sezen wolte, wurde der 23 Febr. 303 erwelet, da vorher das Fest ihres Grenzgottes gefeiret war. Frühe, noch ehe der Tag recht anbrach, kam der Befehlshaber oder praefectus Flaccinus mit Heerführern, Obersten und Rentmeistern zur Kirche, sie brechen die Thür auf, suchten das Bild einer Gottheit, verbranten die gefundenen Schriften, gaben alles preis. Auf den Thürnen des Schlosses, von wannen die auf der Höhe liegende Kirche zusehen war, stritten die Fürsten lange dar-
ste müsten ausgerottet werden; die anders dachten, stimmeten gleichwol aus Furcht oder Gefälligkeit bei, da sie merkten was Galerius wolte. Hierocles, welcher Vicarius Präsectorum gewesen und Präses oder Stathalter von Bithynien worden war, rieth vor andern eifrig zur Verfolgung. Auch hiedurch lies Diocletion sich nicht lenken, sondern wolte die Götter vornemlig um Rath fragen, sandte also einen Opferschauer an den Apollo zu Miletus: deßen Diener antworteten als Feinde des Glaubens. Da er nun den Räthen, dem Nachfolger im Reiche, dem Apollo, nicht wiederstreben konte; wolte er doch Mäßigung gebrauchen und befehlen, daß die Sache ohne Blutvergiessen betrieben würde: da Galerius verlangte, daß die, so sich weigerten zuopfern, lebendig solten verbrant werden.
Zum Anfange des Unternehmens, wodurch man dem Glauben Ziel und Grenze 303sezen wolte, wurde der 23 Febr. 303 erwelet, da vorher das Fest ihres Grenzgottes gefeiret war. Frühe, noch ehe der Tag recht anbrach, kam der Befehlshaber oder praefectus Flaccinus mit Heerführern, Obersten und Rentmeistern zur Kirche, sie brechen die Thür auf, suchten das Bild einer Gottheit, verbranten die gefundenen Schriften, gaben alles preis. Auf den Thürnen des Schlosses, von wannen die auf der Höhe liegende Kirche zusehen war, stritten die Fürsten lange dar-
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ste müsten ausgerottet werden; die anders dachten, stimmeten gleichwol aus Furcht oder Gefälligkeit bei, da sie merkten was Galerius wolte. Hierocles, welcher Vicarius Präsectorum gewesen und Präses oder Stathalter von Bithynien worden war, rieth vor andern eifrig zur Verfolgung. Auch hiedurch lies Diocletion sich nicht lenken, sondern wolte die Götter vornemlig um Rath fragen, sandte also einen Opferschauer an den Apollo zu Miletus: deßen Diener antworteten als Feinde des Glaubens. Da er nun den Räthen, dem Nachfolger im Reiche, dem Apollo, nicht wiederstreben konte; wolte er doch Mäßigung gebrauchen und befehlen, daß die Sache ohne Blutvergiessen betrieben würde: da Galerius verlangte, daß die, so sich weigerten zuopfern, lebendig solten verbrant werden.</p><p>Zum Anfange des Unternehmens, wodurch man dem Glauben Ziel und Grenze <noteplace="left">303</note>sezen wolte, wurde der 23 Febr. 303 erwelet, da vorher das Fest ihres Grenzgottes gefeiret war. Frühe, noch ehe der Tag recht anbrach, kam der Befehlshaber oder praefectus Flaccinus mit Heerführern, Obersten und Rentmeistern zur Kirche, sie brechen die Thür auf, suchten das Bild einer Gottheit, verbranten die gefundenen Schriften, gaben alles preis. Auf den Thürnen des Schlosses, von wannen die auf der Höhe liegende Kirche zusehen war, stritten die Fürsten lange dar-
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[24/0036]
ste müsten ausgerottet werden; die anders dachten, stimmeten gleichwol aus Furcht oder Gefälligkeit bei, da sie merkten was Galerius wolte. Hierocles, welcher Vicarius Präsectorum gewesen und Präses oder Stathalter von Bithynien worden war, rieth vor andern eifrig zur Verfolgung. Auch hiedurch lies Diocletion sich nicht lenken, sondern wolte die Götter vornemlig um Rath fragen, sandte also einen Opferschauer an den Apollo zu Miletus: deßen Diener antworteten als Feinde des Glaubens. Da er nun den Räthen, dem Nachfolger im Reiche, dem Apollo, nicht wiederstreben konte; wolte er doch Mäßigung gebrauchen und befehlen, daß die Sache ohne Blutvergiessen betrieben würde: da Galerius verlangte, daß die, so sich weigerten zuopfern, lebendig solten verbrant werden.
Zum Anfange des Unternehmens, wodurch man dem Glauben Ziel und Grenze sezen wolte, wurde der 23 Febr. 303 erwelet, da vorher das Fest ihres Grenzgottes gefeiret war. Frühe, noch ehe der Tag recht anbrach, kam der Befehlshaber oder praefectus Flaccinus mit Heerführern, Obersten und Rentmeistern zur Kirche, sie brechen die Thür auf, suchten das Bild einer Gottheit, verbranten die gefundenen Schriften, gaben alles preis. Auf den Thürnen des Schlosses, von wannen die auf der Höhe liegende Kirche zusehen war, stritten die Fürsten lange dar-
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/36>, abgerufen am 09.11.2024.
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