sten Cardinäle der römischen Kirche: Friderich aus den Herzogen von Lotharingen war vom Leo dazu ernant und mit, als Gesandter, nach Constantinopel verschikket worden: Victor war ihm beförderlig, daß er 10571057 Abt wurde zu Caßino, in den ersten Benedictinerkloster; erhob ihn auch zum Cardinal-Priester, bekam ihn gleich darauf nach seinem Tode zum Nachfolger, durch bloße römische Wahl, ohne auswertige Genemhaltung, unter dem Namen Stephanus 9 mit beibehaltener Caßinischen Abtei. Man faste nun schon weitaussehende Anschläge wieder den teutschen König, der auf einer Versamlung zu Rom verdammet ward, weil er sich unterstünde Bischöfe einzusezen: wobei das Vorhaben war Gotfriden, den abgesezten Herzog von Lotharingen und jezigen Markgrafen von Tuscien, Stephans Bruder, zum Kaiser zumachen; welches doch 1058 durch1058 baldiges Ableben dieses Papstes unterbrochen wurde. Das gräflich tusculanische Geschlecht mischte sich wieder in die Wahl und ward aus demselben Benedict 10 auf den erledigten Stul gesezet. Hildebrand war nach Florenz gereiset, zur Erhebung des dortigen Erzbischofs, seines Freundes, und Ausfürung weiterer Absichten das Nöthige zu verabreden: da er zurückkam, gab er den andern bittere Verweise, gleich als ihr Oberherr, erklärte Benedicts Wahl für nichtig und lies den 9 Dec. zu Siena dän von Florenz erwe-
sten Cardinäle der römischen Kirche: Friderich aus den Herzogen von Lotharingen war vom Leo dazu ernant und mit, als Gesandter, nach Constantinopel verschikket worden: Victor war ihm beförderlig, daß er 10571057 Abt wurde zu Caßino, in den ersten Benedictinerkloster; erhob ihn auch zum Cardinal-Priester, bekam ihn gleich darauf nach seinem Tode zum Nachfolger, durch bloße römische Wahl, ohne auswertige Genemhaltung, unter dem Namen Stephanus 9 mit beibehaltener Caßinischen Abtei. Man faste nun schon weitaussehende Anschläge wieder den teutschen König, der auf einer Versamlung zu Rom verdammet ward, weil er sich unterstünde Bischöfe einzusezen: wobei das Vorhaben war Gotfriden, den abgesezten Herzog von Lotharingen und jezigen Markgrafen von Tuscien, Stephans Bruder, zum Kaiser zumachen; welches doch 1058 durch1058 baldiges Ableben dieses Papstes unterbrochen wurde. Das gräflich tusculanische Geschlecht mischte sich wieder in die Wahl und ward aus demselben Benedict 10 auf den erledigten Stul gesezet. Hildebrand war nach Florenz gereiset, zur Erhebung des dortigen Erzbischofs, seines Freundes, und Ausfürung weiterer Absichten das Nöthige zu verabreden: da er zurückkam, gab er den andern bittere Verweise, gleich als ihr Oberherr, erklärte Benedicts Wahl für nichtig und lies den 9 Dec. zu Siena dän von Florenz erwe-
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sten Cardinäle der römischen Kirche: Friderich aus den Herzogen von Lotharingen war vom Leo dazu ernant und mit, als Gesandter, nach Constantinopel verschikket worden: Victor war ihm beförderlig, daß er 1057<noteplace="right">1057</note> Abt wurde zu Caßino, in den ersten Benedictinerkloster; erhob ihn auch zum Cardinal-Priester, bekam ihn gleich darauf nach seinem Tode zum Nachfolger, durch bloße römische Wahl, ohne auswertige Genemhaltung, unter dem Namen Stephanus 9 mit beibehaltener Caßinischen Abtei. Man faste nun schon weitaussehende Anschläge wieder den teutschen König, der auf einer Versamlung zu Rom verdammet ward, weil er sich unterstünde Bischöfe einzusezen: wobei das Vorhaben war Gotfriden, den abgesezten Herzog von Lotharingen und jezigen Markgrafen von Tuscien, Stephans Bruder, zum Kaiser zumachen; welches doch 1058 durch<noteplace="right">1058</note> baldiges Ableben dieses Papstes unterbrochen wurde. Das gräflich tusculanische Geschlecht mischte sich wieder in die Wahl und ward aus demselben Benedict 10 auf den erledigten Stul gesezet. Hildebrand war nach Florenz gereiset, zur Erhebung des dortigen Erzbischofs, seines Freundes, und Ausfürung weiterer Absichten das Nöthige zu verabreden: da er zurückkam, gab er den andern bittere Verweise, gleich als ihr Oberherr, erklärte Benedicts Wahl für nichtig und lies den 9 Dec. zu Siena dän von Florenz erwe-
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sten Cardinäle der römischen Kirche: Friderich aus den Herzogen von Lotharingen war vom Leo dazu ernant und mit, als Gesandter, nach Constantinopel verschikket worden: Victor war ihm beförderlig, daß er 1057 Abt wurde zu Caßino, in den ersten Benedictinerkloster; erhob ihn auch zum Cardinal-Priester, bekam ihn gleich darauf nach seinem Tode zum Nachfolger, durch bloße römische Wahl, ohne auswertige Genemhaltung, unter dem Namen Stephanus 9 mit beibehaltener Caßinischen Abtei. Man faste nun schon weitaussehende Anschläge wieder den teutschen König, der auf einer Versamlung zu Rom verdammet ward, weil er sich unterstünde Bischöfe einzusezen: wobei das Vorhaben war Gotfriden, den abgesezten Herzog von Lotharingen und jezigen Markgrafen von Tuscien, Stephans Bruder, zum Kaiser zumachen; welches doch 1058 durch baldiges Ableben dieses Papstes unterbrochen wurde. Das gräflich tusculanische Geschlecht mischte sich wieder in die Wahl und ward aus demselben Benedict 10 auf den erledigten Stul gesezet. Hildebrand war nach Florenz gereiset, zur Erhebung des dortigen Erzbischofs, seines Freundes, und Ausfürung weiterer Absichten das Nöthige zu verabreden: da er zurückkam, gab er den andern bittere Verweise, gleich als ihr Oberherr, erklärte Benedicts Wahl für nichtig und lies den 9 Dec. zu Siena dän von Florenz erwe-
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 345. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/357>, abgerufen am 22.11.2024.
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