ten herschten, da ihr Wesen und Leben für verdienstlig angesehen ward, wen gleich ihre Unthaten keinesweges verborgen blieben.
Nachdem Sergius 4, vorher Saurüßel genannt, seit 1009 den päpstligen1009 Stul über zwei Jahre beseßen hatte, bestieg solchen 1012 Benedict 8, des Grafen von1012 Tusculum Sohn, unterstüzt von dem Ansehen seines Hauses, ward aber von seinem Gegner, Gregorio, vertrieben und nam seine Zuflucht nach Teutschland: weil nun auch der Erzbischof zu Meiland und andere geweihete Leute, die vom Harduin bedrükt zusein meineten, Heinrichen um Schuz ansprachen: unternam dieser endlig 1013 den1013 längst erforderligen Zug nach Italien, lies aber Harduinem zu Ivrea in Ruhe, ging nach Rom und ward alda den 24 Febr. 1014 zum Kaiser gekrönet, nachdem er eidlig1014 versprochen hatte dem römischen Stul zuschüzen. Harduin regte sich nach seinem Abzuge 1015 aufs neue, richtete aber wenig1015 aus und ging endlig ins Kloster. Die herschende Gemeine war nunmer in gänzligen Verfal gerathen: den da sich in vorigen Zeitlaufe bereits viele Unlauterkeit in der Lehre und im Leben gezeiget, so hatte sie sich nicht gebeßert, sondern war noch weiter von dem Wege der Warheit abgetreten; also war das Licht richtiges Erkentnißes gewichen, dieser Leuchter war weggestoßen von seiner vorigen Stäte, Offenb. 2, 5.
ten herschten, da ihr Wesen und Leben für verdienstlig angesehen ward, wen gleich ihre Unthaten keinesweges verborgen blieben.
Nachdem Sergius 4, vorher Saurüßel genannt, seit 1009 den päpstligen1009 Stul über zwei Jahre beseßen hatte, bestieg solchen 1012 Benedict 8, des Grafen von1012 Tusculum Sohn, unterstüzt von dem Ansehen seines Hauses, ward aber von seinem Gegner, Gregorio, vertrieben und nam seine Zuflucht nach Teutschland: weil nun auch der Erzbischof zu Meiland und andere geweihete Leute, die vom Harduin bedrükt zusein meineten, Heinrichen um Schuz ansprachen: unternam dieser endlig 1013 den1013 längst erforderligen Zug nach Italien, lies aber Harduinem zu Ivrea in Ruhe, ging nach Rom und ward alda den 24 Febr. 1014 zum Kaiser gekrönet, nachdem er eidlig1014 versprochen hatte dem römischen Stul zuschüzen. Harduin regte sich nach seinem Abzuge 1015 aufs neue, richtete aber wenig1015 aus und ging endlig ins Kloster. Die herschende Gemeine war nunmer in gänzligen Verfal gerathen: den da sich in vorigen Zeitlaufe bereits viele Unlauterkeit in der Lehre und im Leben gezeiget, so hatte sie sich nicht gebeßert, sondern war noch weiter von dem Wege der Warheit abgetreten; also war das Licht richtiges Erkentnißes gewichen, dieser Leuchter war weggestoßen von seiner vorigen Stäte, Offenb. 2, 5.
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ten herschten, da ihr Wesen und Leben für verdienstlig angesehen ward, wen gleich ihre Unthaten keinesweges verborgen blieben.</p><p>Nachdem Sergius 4, vorher Saurüßel genannt, seit 1009 den päpstligen<noteplace="right">1009</note> Stul über zwei Jahre beseßen hatte, bestieg solchen 1012 Benedict 8, des Grafen von<noteplace="right">1012</note> Tusculum Sohn, unterstüzt von dem Ansehen seines Hauses, ward aber von seinem Gegner, Gregorio, vertrieben und nam seine Zuflucht nach Teutschland: weil nun auch der Erzbischof zu Meiland und andere geweihete Leute, die vom Harduin bedrükt zusein meineten, Heinrichen um Schuz ansprachen: unternam dieser endlig 1013 den<noteplace="right">1013</note> längst erforderligen Zug nach Italien, lies aber Harduinem zu Ivrea in Ruhe, ging nach Rom und ward alda den 24 Febr. 1014 zum Kaiser gekrönet, nachdem er eidlig<noteplace="right">1014</note> versprochen hatte dem römischen Stul zuschüzen. Harduin regte sich nach seinem Abzuge 1015 aufs neue, richtete aber wenig<noteplace="right">1015</note> aus und ging endlig ins Kloster. Die herschende Gemeine war nunmer in gänzligen Verfal gerathen: den da sich in vorigen Zeitlaufe bereits viele Unlauterkeit in der Lehre und im Leben gezeiget, so hatte sie sich nicht gebeßert, sondern war noch weiter von dem Wege der Warheit abgetreten; also war das Licht richtiges Erkentnißes gewichen, dieser Leuchter war weggestoßen von seiner vorigen Stäte, Offenb. 2, 5.
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ten herschten, da ihr Wesen und Leben für verdienstlig angesehen ward, wen gleich ihre Unthaten keinesweges verborgen blieben.
Nachdem Sergius 4, vorher Saurüßel genannt, seit 1009 den päpstligen Stul über zwei Jahre beseßen hatte, bestieg solchen 1012 Benedict 8, des Grafen von Tusculum Sohn, unterstüzt von dem Ansehen seines Hauses, ward aber von seinem Gegner, Gregorio, vertrieben und nam seine Zuflucht nach Teutschland: weil nun auch der Erzbischof zu Meiland und andere geweihete Leute, die vom Harduin bedrükt zusein meineten, Heinrichen um Schuz ansprachen: unternam dieser endlig 1013 den längst erforderligen Zug nach Italien, lies aber Harduinem zu Ivrea in Ruhe, ging nach Rom und ward alda den 24 Febr. 1014 zum Kaiser gekrönet, nachdem er eidlig versprochen hatte dem römischen Stul zuschüzen. Harduin regte sich nach seinem Abzuge 1015 aufs neue, richtete aber wenig aus und ging endlig ins Kloster. Die herschende Gemeine war nunmer in gänzligen Verfal gerathen: den da sich in vorigen Zeitlaufe bereits viele Unlauterkeit in der Lehre und im Leben gezeiget, so hatte sie sich nicht gebeßert, sondern war noch weiter von dem Wege der Warheit abgetreten; also war das Licht richtiges Erkentnißes gewichen, dieser Leuchter war weggestoßen von seiner vorigen Stäte, Offenb. 2, 5.
1009
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1014
1015
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 331. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/343>, abgerufen am 22.11.2024.
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