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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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Viertes Jarhundert.

Nach den vielen vergebligen Versuchen, die zu Ausrottung des Christentums gemacht waren, hatten die Bekenner hoffen mögen, daß Gott nunmehr ihnen Ruhe verschaffen würde, daß die Fürsten endlig abstehen würden von einer Sache, die augenscheinlig über ihren Befehl erhaben war: gleichwol unternahm Diocletian dergleichen aufs neue, betrieb es auch heftiger, als vorhin geschehen; und solches war zuvor in der hohen Offenbarung angezeiget, wo es heist 6, 9-11: IchFünfte Eröfnung. sahe unter dem Altare die Selen derer, die erwürget waren um des götligen Worts und ihres abgelegten Zeugnisses willen; sie schrien laut: Heiliger und warhafter Herscher, wielange verziehest du zurichten und unser Blut an den Einwohnern der Erde zurächen! es ward jedem ein weisses Kleid gegeben und ihnen gesaget, daß sie noch solten eine kleine Weile Geduld haben, bis vollens ihre Mitknechte und ihre Brüder hinzukämen, die noch würden gleich ihnen getötet werden. Man hatte lange Diocletianum wieder die Christen aufzubringen gesucht. Weil er seiner sorgsamen Art nach steets um das Zukünftige bekümmert war: gaben die Gözendiener vor, daß der Christen wegen ihm solches nicht könte verkündiget werden. Einst muste zur Entschuldigung Apollo

Viertes Jarhundert.

Nach den vielen vergebligen Versuchen, die zu Ausrottung des Christentums gemacht waren, hatten die Bekenner hoffen mögen, daß Gott nunmehr ihnen Ruhe verschaffen würde, daß die Fürsten endlig abstehen würden von einer Sache, die augenscheinlig über ihren Befehl erhaben war: gleichwol unternahm Diocletian dergleichen aufs neue, betrieb es auch heftiger, als vorhin geschehen; und solches war zuvor in der hohen Offenbarung angezeiget, wo es heist 6, 9-11: IchFünfte Eröfnung. sahe unter dem Altare die Selen derer, die erwürget waren um des götligen Worts und ihres abgelegten Zeugnisses willen; sie schrien laut: Heiliger und warhafter Herscher, wielange verziehest du zurichten und unser Blut an den Einwohnern der Erde zurächen! es ward jedem ein weisses Kleid gegeben und ihnen gesaget, daß sie noch solten eine kleine Weile Geduld haben, bis vollens ihre Mitknechte und ihre Brüder hinzukämen, die noch würden gleich ihnen getötet werden. Man hatte lange Diocletianum wieder die Christen aufzubringen gesucht. Weil er seiner sorgsamen Art nach steets um das Zukünftige bekümmert war: gaben die Gözendiener vor, daß der Christen wegen ihm solches nicht könte verkündiget werden. Einst muste zur Entschuldigung Apollo

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[21/0033] Viertes Jarhundert. Nach den vielen vergebligen Versuchen, die zu Ausrottung des Christentums gemacht waren, hatten die Bekenner hoffen mögen, daß Gott nunmehr ihnen Ruhe verschaffen würde, daß die Fürsten endlig abstehen würden von einer Sache, die augenscheinlig über ihren Befehl erhaben war: gleichwol unternahm Diocletian dergleichen aufs neue, betrieb es auch heftiger, als vorhin geschehen; und solches war zuvor in der hohen Offenbarung angezeiget, wo es heist 6, 9-11: Ich sahe unter dem Altare die Selen derer, die erwürget waren um des götligen Worts und ihres abgelegten Zeugnisses willen; sie schrien laut: Heiliger und warhafter Herscher, wielange verziehest du zurichten und unser Blut an den Einwohnern der Erde zurächen! es ward jedem ein weisses Kleid gegeben und ihnen gesaget, daß sie noch solten eine kleine Weile Geduld haben, bis vollens ihre Mitknechte und ihre Brüder hinzukämen, die noch würden gleich ihnen getötet werden. Man hatte lange Diocletianum wieder die Christen aufzubringen gesucht. Weil er seiner sorgsamen Art nach steets um das Zukünftige bekümmert war: gaben die Gözendiener vor, daß der Christen wegen ihm solches nicht könte verkündiget werden. Einst muste zur Entschuldigung Apollo Fünfte Eröfnung.

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/33>, abgerufen am 22.11.2024.