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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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verstehen: die Grichen haben solches nicht gefordert, obgleich in ihrer Sprache die heiligen Schriften der neuen Stiftung abgefaßet waren.

Es entstunden aber andere Vorfälle im grichischen Reiche, welche, des bulgarischen Zwistes ohngeachtet, auf eine Zeitlang die Freundschaft mit Rom herstellete. Da Bardas, als Reichsgehülfe, den Geschäften wol vorstund; so war Basilius aus Macedonien von geringer Abkunft Liebling des Kaisers Michael, bei dem er sich durch Beförderung seiner Lustbarkeiten in Gunst sezte, Stalineister und endlig Oberkämmerer wurde. Bardas versuchte den Michael von dem unordentligen Leben abzuziehen und überredete ihn 866 mit wieder die Muhamedaner aus Creta zufelde zugehen, so in Thracien ausgestiegen waren und plünderten: Basilius aber verleumdete jenen und brachte es dahin, daß derselbe ermordet, er hingegen zum Reichsgehülfen erhöhet ward; er ging weiter und erschlug den 24 Sept. 867 den867 Michael selbst, gelangete also zur alleinigen Herschaft. Photius der Patriarch schlos ihn als einen Mörder von der got esdienstligen Gemeinschaft aus und ward ab. Ignatius hingegen den 23 Nov eingesezet. Der Papst Nikolaus erlebte solche Veränderung nicht: er starb den 12 Nov. Hadrianus 2 wurde durch einen Auflauf des Volks auf den päpstligen Stul erhoben, ohne den Kaiser Ludwig

verstehen: die Grichen haben solches nicht gefordert, obgleich in ihrer Sprache die heiligen Schriften der neuen Stiftung abgefaßet waren.

Es entstunden aber andere Vorfälle im grichischen Reiche, welche, des bulgarischen Zwistes ohngeachtet, auf eine Zeitlang die Freundschaft mit Rom herstellete. Da Bardas, als Reichsgehülfe, den Geschäften wol vorstund; so war Basilius aus Macedonien von geringer Abkunft Liebling des Kaisers Michael, bei dem er sich durch Beförderung seiner Lustbarkeiten in Gunst sezte, Stalineister und endlig Oberkämmerer wurde. Bardas versuchte den Michael von dem unordentligen Leben abzuziehen und überredete ihn 866 mit wieder die Muhamedaner aus Creta zufelde zugehen, so in Thracien ausgestiegen waren und plünderten: Basilius aber verleumdete jenen und brachte es dahin, daß derselbe ermordet, er hingegen zum Reichsgehülfen erhöhet ward; er ging weiter und erschlug den 24 Sept. 867 den867 Michael selbst, gelangete also zur alleinigen Herschaft. Photius der Patriarch schlos ihn als einen Mörder von der got esdienstligen Gemeinschaft aus und ward ab. Ignatius hingegen den 23 Nov eingesezet. Der Papst Nikolaus erlebte solche Veränderung nicht: er starb den 12 Nov. Hadrianus 2 wurde durch einen Auflauf des Volks auf den päpstligen Stul erhoben, ohne den Kaiser Ludwig

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[287/0299] verstehen: die Grichen haben solches nicht gefordert, obgleich in ihrer Sprache die heiligen Schriften der neuen Stiftung abgefaßet waren. Es entstunden aber andere Vorfälle im grichischen Reiche, welche, des bulgarischen Zwistes ohngeachtet, auf eine Zeitlang die Freundschaft mit Rom herstellete. Da Bardas, als Reichsgehülfe, den Geschäften wol vorstund; so war Basilius aus Macedonien von geringer Abkunft Liebling des Kaisers Michael, bei dem er sich durch Beförderung seiner Lustbarkeiten in Gunst sezte, Stalineister und endlig Oberkämmerer wurde. Bardas versuchte den Michael von dem unordentligen Leben abzuziehen und überredete ihn 866 mit wieder die Muhamedaner aus Creta zufelde zugehen, so in Thracien ausgestiegen waren und plünderten: Basilius aber verleumdete jenen und brachte es dahin, daß derselbe ermordet, er hingegen zum Reichsgehülfen erhöhet ward; er ging weiter und erschlug den 24 Sept. 867 den Michael selbst, gelangete also zur alleinigen Herschaft. Photius der Patriarch schlos ihn als einen Mörder von der got esdienstligen Gemeinschaft aus und ward ab. Ignatius hingegen den 23 Nov eingesezet. Der Papst Nikolaus erlebte solche Veränderung nicht: er starb den 12 Nov. Hadrianus 2 wurde durch einen Auflauf des Volks auf den päpstligen Stul erhoben, ohne den Kaiser Ludwig 867

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 287. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/299>, abgerufen am 22.11.2024.