vieles und ihnen zum Lohne Länder zutheilen. (Es ist hier nicht von den Schuzheiligen selbst, wie sie für verschiedene Länder und Städte bestimmet sind, sondern von den Beförderern des Heiligendienstes die Rede.) Der Papst erhob seine Diener, machte sie zu seinen Gesandten und Stathaltern in den Ländern, verschafte ihnen große Gewalt und hohes Ansehen; er nam sich ihrer an und verteidigte sie bei allerlei Verdrechen, daß Lasterhafte muste für unschuldig und Ruchlose für heilige Leute gehalten werden: er bediente sich der Boshaften hinwieder zu seinen Absichten, wozu sie durch irdische Vortheile sich lenken ließen; zuweilen, sonderlig in folgenden Zeiten, liessen auch redlige Leute in ihrer Einfalt von ihm sich misbrauchen, weil sie die Tiefen der Bosheit nicht einsahen: aus allerlei Umständen, aus der einreißenden Unwißenheit, aus dem Verfalle der Sitten, aus dem Gezänk der Lehrer und Aufseher, aus den Zerrüttungen in Gemeinenwesen, Völkern und Reichen, wuste Rom Vortheile zuziehen.
Das Ansehen des römischen Stuls wuchs vornemlig, wie vorhin durch den Untergang des alten römischen Reiches, also nun durch den Verfal der fränkischen Macht. Wie mächtige Könige wilkurlig zuherschen pflegen, wen gleich der Schein von Reichsräthen und Ständen beibehalten wird; also die ersten römischen Kaiser, mit Beibehaltung
vieles und ihnen zum Lohne Länder zutheilen. (Es ist hier nicht von den Schuzheiligen selbst, wie sie für verschiedene Länder und Städte bestimmet sind, sondern von den Beförderern des Heiligendienstes die Rede.) Der Papst erhob seine Diener, machte sie zu seinen Gesandten und Stathaltern in den Ländern, verschafte ihnen große Gewalt und hohes Ansehen; er nam sich ihrer an und verteidigte sie bei allerlei Verdrechen, daß Lasterhafte muste für unschuldig und Ruchlose für heilige Leute gehalten werden: er bediente sich der Boshaften hinwieder zu seinen Absichten, wozu sie durch irdische Vortheile sich lenken ließen; zuweilen, sonderlig in folgenden Zeiten, liessen auch redlige Leute in ihrer Einfalt von ihm sich misbrauchen, weil sie die Tiefen der Bosheit nicht einsahen: aus allerlei Umständen, aus der einreißenden Unwißenheit, aus dem Verfalle der Sitten, aus dem Gezänk der Lehrer und Aufseher, aus den Zerrüttungen in Gemeinenwesen, Völkern und Reichen, wuste Rom Vortheile zuziehen.
Das Ansehen des römischen Stuls wuchs vornemlig, wie vorhin durch den Untergang des alten römischen Reiches, also nun durch den Verfal der fränkischen Macht. Wie mächtige Könige wilkurlig zuherschen pflegen, wen gleich der Schein von Reichsräthen und Ständen beibehalten wird; also die ersten römischen Kaiser, mit Beibehaltung
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vieles und ihnen zum Lohne Länder zutheilen. (Es ist hier nicht von den Schuzheiligen selbst, wie sie für verschiedene Länder und Städte bestimmet sind, sondern von den Beförderern des Heiligendienstes die Rede.) Der Papst erhob seine Diener, machte sie zu seinen Gesandten und Stathaltern in den Ländern, verschafte ihnen große Gewalt und hohes Ansehen; er nam sich ihrer an und verteidigte sie bei allerlei Verdrechen, daß Lasterhafte muste für unschuldig und Ruchlose für heilige Leute gehalten werden: er bediente sich der Boshaften hinwieder zu seinen Absichten, wozu sie durch irdische Vortheile sich lenken ließen; zuweilen, sonderlig in folgenden Zeiten, liessen auch redlige Leute in ihrer Einfalt von ihm sich misbrauchen, weil sie die Tiefen der Bosheit nicht einsahen: aus allerlei Umständen, aus der einreißenden Unwißenheit, aus dem Verfalle der Sitten, aus dem Gezänk der Lehrer und Aufseher, aus den Zerrüttungen in Gemeinenwesen, Völkern und Reichen, wuste Rom Vortheile zuziehen.</p><p>Das Ansehen des römischen Stuls wuchs vornemlig, wie vorhin durch den Untergang des alten römischen Reiches, also nun durch den Verfal der fränkischen Macht. Wie mächtige Könige wilkurlig zuherschen pflegen, wen gleich der Schein von Reichsräthen und Ständen beibehalten wird; also die ersten römischen Kaiser, mit Beibehaltung
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vieles und ihnen zum Lohne Länder zutheilen. (Es ist hier nicht von den Schuzheiligen selbst, wie sie für verschiedene Länder und Städte bestimmet sind, sondern von den Beförderern des Heiligendienstes die Rede.) Der Papst erhob seine Diener, machte sie zu seinen Gesandten und Stathaltern in den Ländern, verschafte ihnen große Gewalt und hohes Ansehen; er nam sich ihrer an und verteidigte sie bei allerlei Verdrechen, daß Lasterhafte muste für unschuldig und Ruchlose für heilige Leute gehalten werden: er bediente sich der Boshaften hinwieder zu seinen Absichten, wozu sie durch irdische Vortheile sich lenken ließen; zuweilen, sonderlig in folgenden Zeiten, liessen auch redlige Leute in ihrer Einfalt von ihm sich misbrauchen, weil sie die Tiefen der Bosheit nicht einsahen: aus allerlei Umständen, aus der einreißenden Unwißenheit, aus dem Verfalle der Sitten, aus dem Gezänk der Lehrer und Aufseher, aus den Zerrüttungen in Gemeinenwesen, Völkern und Reichen, wuste Rom Vortheile zuziehen.
Das Ansehen des römischen Stuls wuchs vornemlig, wie vorhin durch den Untergang des alten römischen Reiches, also nun durch den Verfal der fränkischen Macht. Wie mächtige Könige wilkurlig zuherschen pflegen, wen gleich der Schein von Reichsräthen und Ständen beibehalten wird; also die ersten römischen Kaiser, mit Beibehaltung
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/285>, abgerufen am 25.11.2024.
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