Richtigkeit man gleichwol in diesen dunkeln Zeiten des Yberhand nemenden Papstthums nicht in Zweifel gezogen, sondern ihrer wegen alle römischen Ansprüche für gültig erkant hat. Es war aber von Johanne noch näher bestimmet, daß die Verehrung des römischen Stuls, sein Gözendienst und seine Gewalt würde unterstüzet und befördert werden von Leuten, deren Orden, Stand und Lebensart aus dem irrigen Wane falscher Bekenner seinen Ursprung hätte, die dan mit ihrem Verhalten von ihm also beschrieben sind 13, 11. 17: Ein anders Thier sah ich hervorsteigen aus der Erde, das hatte zwei Hörner, wie das Lam, redete aber wie der Drache; dieses übete alle Gewalt jenes erst beschriebenen Thieres, in deßen Stat, und machte, daß die Erde und ihre Bewoner das erste Thier anbeteten, deßen tötlige Wunden geheilet waren; es that große Zeichen, sogar, daß es, nach dem Urtheile der Menschen, Feuer vom Himmel auf die Erde fällen lies, verfürete also die Erdbewoner, durch die Zeichen, so es anstat jenes Thieres zuthun bemächtiget war, und befal den Einwonern der Erde ein Bild von den Thieren zumachen, das mit dem Schwerte verwundet und wieder geheilet worden; es war auch vermögend dem Bilde des Thieres ein Leben zugeben, daß ein solches Bild redete, und hatte Macht zuveranftalten, daß alle, die des Thieres Bild nicht anbeteten, getötet würden, es brachte also je-
Richtigkeit man gleichwol in diesen dunkeln Zeiten des Yberhand nemenden Papstthums nicht in Zweifel gezogen, sondern ihrer wegen alle römischen Ansprüche für gültig erkant hat. Es war aber von Johanne noch näher bestimmet, daß die Verehrung des römischen Stuls, sein Gözendienst und seine Gewalt würde unterstüzet und befördert werden von Leuten, deren Orden, Stand und Lebensart aus dem irrigen Wane falscher Bekenner seinen Ursprung hätte, die dan mit ihrem Verhalten von ihm also beschrieben sind 13, 11. 17: Ein anders Thier sah ich hervorsteigen aus der Erde, das hatte zwei Hörner, wie das Lam, redete aber wie der Drache; dieses übete alle Gewalt jenes erst beschriebenen Thieres, in deßen Stat, und machte, daß die Erde und ihre Bewoner das erste Thier anbeteten, deßen tötlige Wunden geheilet waren; es that große Zeichen, sogar, daß es, nach dem Urtheile der Menschen, Feuer vom Himmel auf die Erde fällen lies, verfürete also die Erdbewoner, durch die Zeichen, so es anstat jenes Thieres zuthun bemächtiget war, und befal den Einwonern der Erde ein Bild von den Thieren zumachen, das mit dem Schwerte verwundet und wieder geheilet worden; es war auch vermögend dem Bilde des Thieres ein Leben zugeben, daß ein solches Bild redete, und hatte Macht zuveranftalten, daß alle, die des Thieres Bild nicht anbeteten, getötet würden, es brachte also je-
<TEI><text><body><div><p><pbfacs="#f0242"n="230"/>
Richtigkeit man gleichwol in diesen dunkeln Zeiten des Yberhand nemenden Papstthums nicht in Zweifel gezogen, sondern ihrer wegen alle römischen Ansprüche für gültig erkant hat. Es war aber von Johanne noch näher bestimmet, daß die Verehrung des römischen Stuls, sein Gözendienst und seine Gewalt würde unterstüzet und befördert werden von Leuten, deren Orden, Stand und Lebensart aus dem irrigen Wane falscher Bekenner seinen Ursprung hätte, die dan mit ihrem Verhalten von ihm also beschrieben sind 13, 11. 17: Ein anders Thier sah ich hervorsteigen aus der Erde, das hatte zwei Hörner, wie das Lam, redete aber wie der Drache; dieses übete alle Gewalt jenes erst beschriebenen Thieres, in deßen Stat, und machte, daß die Erde und ihre Bewoner das erste Thier anbeteten, deßen tötlige Wunden geheilet waren; es that große Zeichen, sogar, daß es, nach dem Urtheile der Menschen, Feuer vom Himmel auf die Erde fällen lies, verfürete also die Erdbewoner, durch die Zeichen, so es anstat jenes Thieres zuthun bemächtiget war, und befal den Einwonern der Erde ein Bild von den Thieren zumachen, das mit dem Schwerte verwundet und wieder geheilet worden; es war auch vermögend dem Bilde des Thieres ein Leben zugeben, daß ein solches Bild redete, und hatte Macht zuveranftalten, daß alle, die des Thieres Bild nicht anbeteten, getötet würden, es brachte also je-
</p></div></body></text></TEI>
[230/0242]
Richtigkeit man gleichwol in diesen dunkeln Zeiten des Yberhand nemenden Papstthums nicht in Zweifel gezogen, sondern ihrer wegen alle römischen Ansprüche für gültig erkant hat. Es war aber von Johanne noch näher bestimmet, daß die Verehrung des römischen Stuls, sein Gözendienst und seine Gewalt würde unterstüzet und befördert werden von Leuten, deren Orden, Stand und Lebensart aus dem irrigen Wane falscher Bekenner seinen Ursprung hätte, die dan mit ihrem Verhalten von ihm also beschrieben sind 13, 11. 17: Ein anders Thier sah ich hervorsteigen aus der Erde, das hatte zwei Hörner, wie das Lam, redete aber wie der Drache; dieses übete alle Gewalt jenes erst beschriebenen Thieres, in deßen Stat, und machte, daß die Erde und ihre Bewoner das erste Thier anbeteten, deßen tötlige Wunden geheilet waren; es that große Zeichen, sogar, daß es, nach dem Urtheile der Menschen, Feuer vom Himmel auf die Erde fällen lies, verfürete also die Erdbewoner, durch die Zeichen, so es anstat jenes Thieres zuthun bemächtiget war, und befal den Einwonern der Erde ein Bild von den Thieren zumachen, das mit dem Schwerte verwundet und wieder geheilet worden; es war auch vermögend dem Bilde des Thieres ein Leben zugeben, daß ein solches Bild redete, und hatte Macht zuveranftalten, daß alle, die des Thieres Bild nicht anbeteten, getötet würden, es brachte also je-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
Ligaturen werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.
Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/242>, abgerufen am 27.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.