kunft am Weihnachtsfeste 10000 Sachsen getaufet wurden.
Siebentes Jarhundert.
Auf Augustini Verlangen, sandte Gregorius 601 mehr Mönche nach Britannien601 und belehrete ihm zugleich schriftlig, wie er durch Beibehaltung heidnischer Gebräuche das Bekerungswerk erleichtern könte; sonst warens die Römischen Gebräuche, was eingefüret ward, und lateinische Gesänge, davon die Sachsen gar nichts verstunden, die auch überhaupt von der christligen Lehre schlechten Unterricht erhielten; daß also ein an sich löbliges Unternemen auf eine sehr schlechte Weise ausgefüret wurde: das Ansehen des päpstligen Stuls ward aber sehr erweitert und seine Obergewalt ausgedenet über Länder, so die Päpste bisher gar nicht erreichen können; Gregorius ernante Augustinum zum Erzbischofe über alle diese Gegenden und Völker, nicht nur die Sachsen, sondern auch die alten Britten, die Schotten in Irland und die von diesen zum Christenthume gebrachten Picten, welche drei Völker doch das neue Christenthum, so die römischen Mönche einfüreten, für ein Heidenthum ansahen und mit ihnen keine Gemeinschaft haben wollen, daher sie erst nach der Zeit almälig, theils mit Gewalt, unterworfen wurden; außer der zuerkennenden Römischen
kunft am Weihnachtsfeste 10000 Sachsen getaufet wurden.
Siebentes Jarhundert.
Auf Augustini Verlangen, sandte Gregorius 601 mehr Mönche nach Britannien601 und belehrete ihm zugleich schriftlig, wie er durch Beibehaltung heidnischer Gebräuche das Bekerungswerk erleichtern könte; sonst warens die Römischen Gebräuche, was eingefüret ward, und lateinische Gesänge, davon die Sachsen gar nichts verstunden, die auch überhaupt von der christligen Lehre schlechten Unterricht erhielten; daß also ein an sich löbliges Unternemen auf eine sehr schlechte Weise ausgefüret wurde: das Ansehen des päpstligen Stuls ward aber sehr erweitert und seine Obergewalt ausgedenet über Länder, so die Päpste bisher gar nicht erreichen können; Gregorius ernante Augustinum zum Erzbischofe über alle diese Gegenden und Völker, nicht nur die Sachsen, sondern auch die alten Britten, die Schotten in Irland und die von diesen zum Christenthume gebrachten Picten, welche drei Völker doch das neue Christenthum, so die römischen Mönche einfüreten, für ein Heidenthum ansahen und mit ihnen keine Gemeinschaft haben wollen, daher sie erst nach der Zeit almälig, theils mit Gewalt, unterworfen wurden; außer der zuerkennenden Römischen
<TEI><text><body><div><p><pbfacs="#f0191"n="179"/>
kunft am Weihnachtsfeste 10000 Sachsen getaufet wurden.</p></div><div><head>Siebentes Jarhundert.</head><lb/><p>Auf Augustini Verlangen, sandte Gregorius 601 mehr Mönche nach Britannien<noteplace="right">601</note> und belehrete ihm zugleich schriftlig, wie er durch Beibehaltung heidnischer Gebräuche das Bekerungswerk erleichtern könte; sonst warens die Römischen Gebräuche, was eingefüret ward, und lateinische Gesänge, davon die Sachsen gar nichts verstunden, die auch überhaupt von der christligen Lehre schlechten Unterricht erhielten; daß also ein an sich löbliges Unternemen auf eine sehr schlechte Weise ausgefüret wurde: das Ansehen des päpstligen Stuls ward aber sehr erweitert und seine Obergewalt ausgedenet über Länder, so die Päpste bisher gar nicht erreichen können; Gregorius ernante Augustinum zum Erzbischofe über alle diese Gegenden und Völker, nicht nur die Sachsen, sondern auch die alten Britten, die Schotten in Irland und die von diesen zum Christenthume gebrachten Picten, welche drei Völker doch das neue Christenthum, so die römischen Mönche einfüreten, für ein Heidenthum ansahen und mit ihnen keine Gemeinschaft haben wollen, daher sie erst nach der Zeit almälig, theils mit Gewalt, unterworfen wurden; außer der zuerkennenden Römischen
</p></div></body></text></TEI>
[179/0191]
kunft am Weihnachtsfeste 10000 Sachsen getaufet wurden.
Siebentes Jarhundert.
Auf Augustini Verlangen, sandte Gregorius 601 mehr Mönche nach Britannien und belehrete ihm zugleich schriftlig, wie er durch Beibehaltung heidnischer Gebräuche das Bekerungswerk erleichtern könte; sonst warens die Römischen Gebräuche, was eingefüret ward, und lateinische Gesänge, davon die Sachsen gar nichts verstunden, die auch überhaupt von der christligen Lehre schlechten Unterricht erhielten; daß also ein an sich löbliges Unternemen auf eine sehr schlechte Weise ausgefüret wurde: das Ansehen des päpstligen Stuls ward aber sehr erweitert und seine Obergewalt ausgedenet über Länder, so die Päpste bisher gar nicht erreichen können; Gregorius ernante Augustinum zum Erzbischofe über alle diese Gegenden und Völker, nicht nur die Sachsen, sondern auch die alten Britten, die Schotten in Irland und die von diesen zum Christenthume gebrachten Picten, welche drei Völker doch das neue Christenthum, so die römischen Mönche einfüreten, für ein Heidenthum ansahen und mit ihnen keine Gemeinschaft haben wollen, daher sie erst nach der Zeit almälig, theils mit Gewalt, unterworfen wurden; außer der zuerkennenden Römischen
601
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
Ligaturen werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.
Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/191>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.