Sachen des Glaubens angemaßet und unrechtmäßig, sie mag von Versamlungen, oder Päpsten, oder Kaisern geübet werden.
Justinian starb den 14 November 565565 und seiner Schwestersohn Justinus der jüngere wurde Kaiser: dieser traf das rechte Mittel die damaligen Streitigkeiten über die Lehre beizulegen, da er sie für unerheblig erklärete und verbot. Es ging aber das meiste von Italien wiederum verloren, da Norses 567als untreu angegeben und Longinus 567 ihm zum Nachfolger bestimmet war: indem Narses theils aus Rache, theils zu seiner Sicherheit die Longobarden einlud. Diese woneten in Pannonien und auf der andern Seite der Donau in einem Theile von Dacien, wo sie der Grenze und anderer Streitigkeiten halber häufige Kriege wieder die Gepiden gefüret und leztlig unter ihrem jezigen Könige Alboin sie gänzlig bezwungen hatten, da der gepidische König von der Hand Alboins ihres Königs erleget war, welcher aus deßen Hirnschedel eine Schale zum Trinkgeschir machen laßen, deßen Tochter aber gleichwol zur Ehe genommen hätte. Die Gepiden waren hierauf theils unter die Longobarden gemischet worden, theils hatten sie sich zu den vereinigten Hunnen und Avaren geschlagen, welche vorhin mit ihnen und nun an die Longobarden grenzten. (Nachdem die uturgischen und kuturgischen Hunnen einander geschwächet hatten, waren sie beide von den Avaren bezwun-
Sachen des Glaubens angemaßet und unrechtmäßig, sie mag von Versamlungen, oder Päpsten, oder Kaisern geübet werden.
Justinian starb den 14 November 565565 und seiner Schwestersohn Justinus der jüngere wurde Kaiser: dieser traf das rechte Mittel die damaligen Streitigkeiten über die Lehre beizulegen, da er sie für unerheblig erklärete und verbot. Es ging aber das meiste von Italien wiederum verloren, da Norses 567als untreu angegeben und Longinus 567 ihm zum Nachfolger bestimmet war: indem Narses theils aus Rache, theils zu seiner Sicherheit die Longobarden einlud. Diese woneten in Pannonien und auf der andern Seite der Donau in einem Theile von Dacien, wo sie der Grenze und anderer Streitigkeiten halber häufige Kriege wieder die Gepiden gefüret und leztlig unter ihrem jezigen Könige Alboin sie gänzlig bezwungen hatten, da der gepidische König von der Hand Alboins ihres Königs erleget war, welcher aus deßen Hirnschedel eine Schale zum Trinkgeschir machen laßen, deßen Tochter aber gleichwol zur Ehe genommen hätte. Die Gepiden waren hierauf theils unter die Longobarden gemischet worden, theils hatten sie sich zu den vereinigten Hunnen und Avaren geschlagen, welche vorhin mit ihnen und nun an die Longobarden grenzten. (Nachdem die uturgischen und kuturgischen Hunnen einander geschwächet hatten, waren sie beide von den Avaren bezwun-
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Sachen des Glaubens angemaßet und unrechtmäßig, sie mag von Versamlungen, oder Päpsten, oder Kaisern geübet werden.</p><p>Justinian starb den 14 November <noteplace="left">565</note>565 und seiner Schwestersohn Justinus der jüngere wurde Kaiser: dieser traf das rechte Mittel die damaligen Streitigkeiten über die Lehre beizulegen, da er sie für unerheblig erklärete und verbot. Es ging aber das meiste von Italien wiederum verloren, da Norses <noteplace="left">567</note>als untreu angegeben und Longinus 567 ihm zum Nachfolger bestimmet war: indem Narses theils aus Rache, theils zu seiner Sicherheit die Longobarden einlud. Diese woneten in Pannonien und auf der andern Seite der Donau in einem Theile von Dacien, wo sie der Grenze und anderer Streitigkeiten halber häufige Kriege wieder die Gepiden gefüret und leztlig unter ihrem jezigen Könige Alboin sie gänzlig bezwungen hatten, da der gepidische König von der Hand Alboins ihres Königs erleget war, welcher aus deßen Hirnschedel eine Schale zum Trinkgeschir machen laßen, deßen Tochter aber gleichwol zur Ehe genommen hätte. Die Gepiden waren hierauf theils unter die Longobarden gemischet worden, theils hatten sie sich zu den vereinigten Hunnen und Avaren geschlagen, welche vorhin mit ihnen und nun an die Longobarden grenzten. (Nachdem die uturgischen und kuturgischen Hunnen einander geschwächet hatten, waren sie beide von den Avaren bezwun-
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Sachen des Glaubens angemaßet und unrechtmäßig, sie mag von Versamlungen, oder Päpsten, oder Kaisern geübet werden.
Justinian starb den 14 November 565 und seiner Schwestersohn Justinus der jüngere wurde Kaiser: dieser traf das rechte Mittel die damaligen Streitigkeiten über die Lehre beizulegen, da er sie für unerheblig erklärete und verbot. Es ging aber das meiste von Italien wiederum verloren, da Norses als untreu angegeben und Longinus 567 ihm zum Nachfolger bestimmet war: indem Narses theils aus Rache, theils zu seiner Sicherheit die Longobarden einlud. Diese woneten in Pannonien und auf der andern Seite der Donau in einem Theile von Dacien, wo sie der Grenze und anderer Streitigkeiten halber häufige Kriege wieder die Gepiden gefüret und leztlig unter ihrem jezigen Könige Alboin sie gänzlig bezwungen hatten, da der gepidische König von der Hand Alboins ihres Königs erleget war, welcher aus deßen Hirnschedel eine Schale zum Trinkgeschir machen laßen, deßen Tochter aber gleichwol zur Ehe genommen hätte. Die Gepiden waren hierauf theils unter die Longobarden gemischet worden, theils hatten sie sich zu den vereinigten Hunnen und Avaren geschlagen, welche vorhin mit ihnen und nun an die Longobarden grenzten. (Nachdem die uturgischen und kuturgischen Hunnen einander geschwächet hatten, waren sie beide von den Avaren bezwun-
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/180>, abgerufen am 25.11.2024.
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