ten und sich bis über den Tanais ausgebreitet hatten; da dan diese verwandten Völker einander aufrieben. Zu den Kosten der Fürung vermeidliger und Abkaufung nothwendiger Kriege kam unter Justiniano noch viele Verschwendung in unnöthigen Bauen: daher bei allem äuserligem Glanze seiner Herschaft das Reich unter ihm entkräftet wurde: weil die Unterthanen verarmten, das zusammengerafte Geld aber verschwendet ward. Bei aller Gelegenheit und unter allerlei Vorwande zog man die Güter der Unthanen ein: auch Belisarii Güter wurden zulezt noch dem kaiserligen Schaze zuerkant, als er im Frülinge 565 vor Justiniano verstorben war. Die glänzendsten Unternemungen waren doch Justinians eigenes und eigentliges Werk nicht, sondern die alten und neuen Zwistigkeiten in der Lehre, spizfündige Streitfragen, die er selbst entschied und Kirchenversamlungen anftelte zur Bestätigung seiner Entscheidungen; wie unerheblig auch die Fragen waren und wie wenig er selbst rechte Gewisheit hatte, bestund er doch fest auf seiner angenommenen Meinung, zwang auch jederman dieselbe anzunemen. Bei aller vermeinten Einsicht von Streitigkeiten machten seine Gemahlin und Eutichianische Bischöse, die deren Freunde waren, ihn leztlig irre, daß er Urtheile fällete, die den Bekennern der zwei Naturen misfielen, denen er doch beizupflichten meinete. Der Papst Vigilius
ten und sich bis über den Tanais ausgebreitet hatten; da dan diese verwandten Völker einander aufrieben. Zu den Kosten der Fürung vermeidliger und Abkaufung nothwendiger Kriege kam unter Justiniano noch viele Verschwendung in unnöthigen Bauen: daher bei allem äuserligem Glanze seiner Herschaft das Reich unter ihm entkräftet wurde: weil die Unterthanen verarmten, das zusammengerafte Geld aber verschwendet ward. Bei aller Gelegenheit und unter allerlei Vorwande zog man die Güter der Unthanen ein: auch Belisarii Güter wurden zulezt noch dem kaiserligen Schaze zuerkant, als er im Frülinge 565 vor Justiniano verstorben war. Die glänzendsten Unternemungen waren doch Justinians eigenes und eigentliges Werk nicht, sondern die alten und neuen Zwistigkeiten in der Lehre, spizfündige Streitfragen, die er selbst entschied und Kirchenversamlungen anftelte zur Bestätigung seiner Entscheidungen; wie unerheblig auch die Fragen waren und wie wenig er selbst rechte Gewisheit hatte, bestund er doch fest auf seiner angenommenen Meinung, zwang auch jederman dieselbe anzunemen. Bei aller vermeinten Einsicht von Streitigkeiten machten seine Gemahlin und Eutichianische Bischöse, die deren Freunde waren, ihn leztlig irre, daß er Urtheile fällete, die den Bekennern der zwei Naturen misfielen, denen er doch beizupflichten meinete. Der Papst Vigilius
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ten und sich bis über den Tanais ausgebreitet hatten; da dan diese verwandten Völker einander aufrieben. Zu den Kosten der Fürung vermeidliger und Abkaufung nothwendiger Kriege kam unter Justiniano noch viele Verschwendung in unnöthigen Bauen: daher bei allem äuserligem Glanze seiner Herschaft das Reich unter ihm entkräftet wurde: weil die Unterthanen verarmten, das zusammengerafte Geld aber verschwendet ward. Bei aller Gelegenheit und unter allerlei Vorwande zog man die Güter der Unthanen ein: auch Belisarii Güter wurden zulezt noch dem kaiserligen Schaze zuerkant, als er im Frülinge 565 vor Justiniano verstorben war. Die glänzendsten Unternemungen waren doch Justinians eigenes und eigentliges Werk nicht, sondern die alten und neuen Zwistigkeiten in der Lehre, spizfündige Streitfragen, die er selbst entschied und Kirchenversamlungen anftelte zur Bestätigung seiner Entscheidungen; wie unerheblig auch die Fragen waren und wie wenig er selbst rechte Gewisheit hatte, bestund er doch fest auf seiner angenommenen Meinung, zwang auch jederman dieselbe anzunemen. Bei aller vermeinten Einsicht von Streitigkeiten machten seine Gemahlin und Eutichianische Bischöse, die deren Freunde waren, ihn leztlig irre, daß er Urtheile fällete, die den Bekennern der zwei Naturen misfielen, denen er doch beizupflichten meinete. Der Papst Vigilius
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ten und sich bis über den Tanais ausgebreitet hatten; da dan diese verwandten Völker einander aufrieben. Zu den Kosten der Fürung vermeidliger und Abkaufung nothwendiger Kriege kam unter Justiniano noch viele Verschwendung in unnöthigen Bauen: daher bei allem äuserligem Glanze seiner Herschaft das Reich unter ihm entkräftet wurde: weil die Unterthanen verarmten, das zusammengerafte Geld aber verschwendet ward. Bei aller Gelegenheit und unter allerlei Vorwande zog man die Güter der Unthanen ein: auch Belisarii Güter wurden zulezt noch dem kaiserligen Schaze zuerkant, als er im Frülinge 565 vor Justiniano verstorben war. Die glänzendsten Unternemungen waren doch Justinians eigenes und eigentliges Werk nicht, sondern die alten und neuen Zwistigkeiten in der Lehre, spizfündige Streitfragen, die er selbst entschied und Kirchenversamlungen anftelte zur Bestätigung seiner Entscheidungen; wie unerheblig auch die Fragen waren und wie wenig er selbst rechte Gewisheit hatte, bestund er doch fest auf seiner angenommenen Meinung, zwang auch jederman dieselbe anzunemen. Bei aller vermeinten Einsicht von Streitigkeiten machten seine Gemahlin und Eutichianische Bischöse, die deren Freunde waren, ihn leztlig irre, daß er Urtheile fällete, die den Bekennern der zwei Naturen misfielen, denen er doch beizupflichten meinete. Der Papst Vigilius
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/178>, abgerufen am 09.11.2024.
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