nant hatte, starb er gleichfals im October: Gundebald nam sichs darauf heraus Glycerium 473 zum Kaiser zuernennen.
Die Ostgothen waren unterm Attila von drei Brüder beherschet worden und hatten sich nach deßen Tode in Pannonien, gesezt, da den der älteste von den drei königltgen Brüdern im Kriege mit den Squiren umkommen war: die zwei übrigen loseten 473473 um die vorzunemenden Züge; Videmir, den Italien zugefallen, starb, als er solches Land erreichet hatte, sein Sohn gleiches Namens lies sich von Glycero mit großen Geschenken abkaufen, ging weiter und schlug sich zu den Westgothen; Theodemir grif das östlige Reich an, eroberte in Illyrien viele Städte, machte Frieden und starb, worauf ihm sein Sohn Theodorik folgte, der vorhin zehn Jahr lang als Geißel zu Constantinopel gewesen war. Der Kaiser Leo misbilligte Glycerii Erhöhung und ernante Julium Neporem zum abendländischen Kaiser; er starb aber selbst im Jenner 474 und sein Eidam474 Zeno, der Isaurier, gelangte zu Constantinopel zur höchsten Gewalt: von diesem unterstüzet segelte Nepos nach Italien, überfiel Glycerium, nam ihn gefangen und lies ihn zum Bischofe von Salona in Dalmatien weihen; den Westgothen, welche das Römische Gebiet in Spanien, auch bis an an die Rhone und Loire das in Gallien eingenommen hatten, überlies er solche Länder:
nant hatte, starb er gleichfals im October: Gundebald nam sichs darauf heraus Glycerium 473 zum Kaiser zuernennen.
Die Ostgothen waren unterm Attila von drei Brüder beherschet worden und hatten sich nach deßen Tode in Pannonien, gesezt, da den der älteste von den drei königltgen Brüdern im Kriege mit den Squiren umkommen war: die zwei übrigen loseten 473473 um die vorzunemenden Züge; Videmir, den Italien zugefallen, starb, als er solches Land erreichet hatte, sein Sohn gleiches Namens lies sich von Glycero mit großen Geschenken abkaufen, ging weiter und schlug sich zu den Westgothen; Theodemir grif das östlige Reich an, eroberte in Illyrien viele Städte, machte Frieden und starb, worauf ihm sein Sohn Theodorik folgte, der vorhin zehn Jahr lang als Geißel zu Constantinopel gewesen war. Der Kaiser Leo misbilligte Glycerii Erhöhung und ernante Julium Neporem zum abendländischen Kaiser; er starb aber selbst im Jenner 474 und sein Eidam474 Zeno, der Isaurier, gelangte zu Constantinopel zur höchsten Gewalt: von diesem unterstüzet segelte Nepos nach Italien, überfiel Glycerium, nam ihn gefangen und lies ihn zum Bischofe von Salona in Dalmatien weihen; den Westgothen, welche das Römische Gebiet in Spanien, auch bis an an die Rhone und Loire das in Gallien eingenommen hatten, überlies er solche Länder:
<TEI><text><body><div><p><pbfacs="#f0157"n="145"/>
nant hatte, starb er gleichfals im October: Gundebald nam sichs darauf heraus Glycerium 473 zum Kaiser zuernennen.</p><p>Die Ostgothen waren unterm Attila von drei Brüder beherschet worden und hatten sich nach deßen Tode in Pannonien, gesezt, da den der älteste von den drei königltgen Brüdern im Kriege mit den Squiren umkommen war: die zwei übrigen loseten 473<noteplace="right">473</note> um die vorzunemenden Züge; Videmir, den Italien zugefallen, starb, als er solches Land erreichet hatte, sein Sohn gleiches Namens lies sich von Glycero mit großen Geschenken abkaufen, ging weiter und schlug sich zu den Westgothen; Theodemir grif das östlige Reich an, eroberte in Illyrien viele Städte, machte Frieden und starb, worauf ihm sein Sohn Theodorik folgte, der vorhin zehn Jahr lang als Geißel zu Constantinopel gewesen war. Der Kaiser Leo misbilligte Glycerii Erhöhung und ernante Julium Neporem zum abendländischen Kaiser; er starb aber selbst im Jenner 474 und sein Eidam<noteplace="right">474</note> Zeno, der Isaurier, gelangte zu Constantinopel zur höchsten Gewalt: von diesem unterstüzet segelte Nepos nach Italien, überfiel Glycerium, nam ihn gefangen und lies ihn zum Bischofe von Salona in Dalmatien weihen; den Westgothen, welche das Römische Gebiet in Spanien, auch bis an an die Rhone und Loire das in Gallien eingenommen hatten, überlies er solche Länder:
</p></div></body></text></TEI>
[145/0157]
nant hatte, starb er gleichfals im October: Gundebald nam sichs darauf heraus Glycerium 473 zum Kaiser zuernennen.
Die Ostgothen waren unterm Attila von drei Brüder beherschet worden und hatten sich nach deßen Tode in Pannonien, gesezt, da den der älteste von den drei königltgen Brüdern im Kriege mit den Squiren umkommen war: die zwei übrigen loseten 473 um die vorzunemenden Züge; Videmir, den Italien zugefallen, starb, als er solches Land erreichet hatte, sein Sohn gleiches Namens lies sich von Glycero mit großen Geschenken abkaufen, ging weiter und schlug sich zu den Westgothen; Theodemir grif das östlige Reich an, eroberte in Illyrien viele Städte, machte Frieden und starb, worauf ihm sein Sohn Theodorik folgte, der vorhin zehn Jahr lang als Geißel zu Constantinopel gewesen war. Der Kaiser Leo misbilligte Glycerii Erhöhung und ernante Julium Neporem zum abendländischen Kaiser; er starb aber selbst im Jenner 474 und sein Eidam Zeno, der Isaurier, gelangte zu Constantinopel zur höchsten Gewalt: von diesem unterstüzet segelte Nepos nach Italien, überfiel Glycerium, nam ihn gefangen und lies ihn zum Bischofe von Salona in Dalmatien weihen; den Westgothen, welche das Römische Gebiet in Spanien, auch bis an an die Rhone und Loire das in Gallien eingenommen hatten, überlies er solche Länder:
473
474
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
Ligaturen werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.
Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/157>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.