solte auf des Römischen Bischofs Verordnung an dem Orte, wo ein Bischof abgesezet worden, die Sache vom neuen untersuchet werden; jezt solte jederman zu Rom erscheinen. Weil Hilarius steets die gänzlige Unterwerfung der Gallischen Gemeinen unter eine wilkürlige Botmäßigkeit verweigerte, wolte Leo von keiner Entschuldigung, von keinem Vergleiche hören; nach deßen Ableben erwenete er in Briefen des Hilarii heiligen Andenkens. Die Morgenländer furen fort über Worte zustreiten: Eutyches, ein Aegyptischer Mönch, sagte wie vorher Cyrillus, daß nur eine Natur in Christo sei; und wurde deswegen von Flaviano zu Constantinopel auf einer dasigen Versamlung 448 verworfen: eine andere Versamlung zu Ephesus 449, wo Dioskurus von Alexandrien den Vorsiz nam und höchst gewaltsam verfur, muste dagegen die verfluchen, welche zwei Naturen in Christo glaubten; Flavianus wurde dabei so geschlagen, daß er am dritten Tage starb; Hilarius, ein Abgeordneter des Römischen Stuls, nam die Flucht: als aber Theodosius 450 gestorben und sein Kämmerling, den Dioskurus zubestechen pflegte, hingerichtet war; berief Marcianus 451 eine dritte Versamlung, so zu Chalcedon gehalten wurde, wo Leo gern für seine Abgeordneten den Vorsiz gehabt hätte, welchen aber die kaiserligen Gevolmächtigten einnamen; doch behaupteten sie die erste Stelle
solte auf des Römischen Bischofs Verordnung an dem Orte, wo ein Bischof abgesezet worden, die Sache vom neuen untersuchet werden; jezt solte jederman zu Rom erscheinen. Weil Hilarius steets die gänzlige Unterwerfung der Gallischen Gemeinen unter eine wilkürlige Botmäßigkeit verweigerte, wolte Leo von keiner Entschuldigung, von keinem Vergleiche hören; nach deßen Ableben erwenete er in Briefen des Hilarii heiligen Andenkens. Die Morgenländer furen fort über Worte zustreiten: Eutyches, ein Aegyptischer Mönch, sagte wie vorher Cyrillus, daß nur eine Natur in Christo sei; und wurde deswegen von Flaviano zu Constantinopel auf einer dasigen Versamlung 448 verworfen: eine andere Versamlung zu Ephesus 449, wo Dioskurus von Alexandrien den Vorsiz nam und höchst gewaltsam verfur, muste dagegen die verfluchen, welche zwei Naturen in Christo glaubten; Flavianus wurde dabei so geschlagen, daß er am dritten Tage starb; Hilarius, ein Abgeordneter des Römischen Stuls, nam die Flucht: als aber Theodosius 450 gestorben und sein Kämmerling, den Dioskurus zubestechen pflegte, hingerichtet war; berief Marcianus 451 eine dritte Versamlung, so zu Chalcedon gehalten wurde, wo Leo gern für seine Abgeordneten den Vorsiz gehabt hätte, welchen aber die kaiserligen Gevolmächtigten einnamen; doch behaupteten sie die erste Stelle
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solte auf des Römischen Bischofs Verordnung an dem Orte, wo ein Bischof abgesezet worden, die Sache vom neuen untersuchet werden; jezt solte jederman zu Rom erscheinen. Weil Hilarius steets die gänzlige Unterwerfung der Gallischen Gemeinen unter eine wilkürlige Botmäßigkeit verweigerte, wolte Leo von keiner Entschuldigung, von keinem Vergleiche hören; nach deßen Ableben erwenete er in Briefen des Hilarii heiligen Andenkens. Die Morgenländer furen fort über Worte zustreiten: Eutyches, ein Aegyptischer Mönch, sagte wie vorher Cyrillus, daß nur eine Natur in Christo sei; und wurde deswegen von Flaviano zu Constantinopel auf einer dasigen Versamlung 448 verworfen: eine andere Versamlung zu Ephesus 449, wo Dioskurus von Alexandrien den Vorsiz nam und höchst gewaltsam verfur, muste dagegen die verfluchen, welche zwei Naturen in Christo glaubten; Flavianus wurde dabei so geschlagen, daß er am dritten Tage starb; Hilarius, ein Abgeordneter des Römischen Stuls, nam die Flucht: als aber Theodosius 450 gestorben und sein Kämmerling, den Dioskurus zubestechen pflegte, hingerichtet war; berief Marcianus 451 eine dritte Versamlung, so zu Chalcedon gehalten wurde, wo Leo gern für seine Abgeordneten den Vorsiz gehabt hätte, welchen aber die kaiserligen Gevolmächtigten einnamen; doch behaupteten sie die erste Stelle
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solte auf des Römischen Bischofs Verordnung an dem Orte, wo ein Bischof abgesezet worden, die Sache vom neuen untersuchet werden; jezt solte jederman zu Rom erscheinen. Weil Hilarius steets die gänzlige Unterwerfung der Gallischen Gemeinen unter eine wilkürlige Botmäßigkeit verweigerte, wolte Leo von keiner Entschuldigung, von keinem Vergleiche hören; nach deßen Ableben erwenete er in Briefen des Hilarii heiligen Andenkens. Die Morgenländer furen fort über Worte zustreiten: Eutyches, ein Aegyptischer Mönch, sagte wie vorher Cyrillus, daß nur eine Natur in Christo sei; und wurde deswegen von Flaviano zu Constantinopel auf einer dasigen Versamlung 448 verworfen: eine andere Versamlung zu Ephesus 449, wo Dioskurus von Alexandrien den Vorsiz nam und höchst gewaltsam verfur, muste dagegen die verfluchen, welche zwei Naturen in Christo glaubten; Flavianus wurde dabei so geschlagen, daß er am dritten Tage starb; Hilarius, ein Abgeordneter des Römischen Stuls, nam die Flucht: als aber Theodosius 450 gestorben und sein Kämmerling, den Dioskurus zubestechen pflegte, hingerichtet war; berief Marcianus 451 eine dritte Versamlung, so zu Chalcedon gehalten wurde, wo Leo gern für seine Abgeordneten den Vorsiz gehabt hätte, welchen aber die kaiserligen Gevolmächtigten einnamen; doch behaupteten sie die erste Stelle
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/150>, abgerufen am 22.11.2024.
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