Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

grif diese 394 in Italien am Fuße der Alpen394 an und nach einem zweifelhaften Treffen erhielt er am folgenden Tage den Sieg, da die Truppen von einem Flügel des Gegentheils zu ihm übergingen, Eugenium gefangen vor ihm brachten und enthaupteten; worauf Arbogast sich auf der Flucht erstach.

Der Sieger starb am 17 Januar 395395 und hinterlies zwei Söhne Arkadium im Osten unter Rufini, Honorium im Westen unter Stilikonis Aussicht. Dieser Vandal, die Gothen Gainas und Alarich, nebst einigen andern, waren im lezten Feldzuge unter Theodosio die vornemsten Anfürer gewesen. Rufinus ging damit um selbst den Namen des Oberherren zuerlangen, hatte deswegen den Alarich aufgewiegelt, welcher seinen Haufen verstärkte und Streifereien anfing: Stilicho kam solchen Einhalt zuthun; Rufin aber lies von Arkadio einen Befehl unterschreiben, die morgenländischen Völker abzufordern, welche noch in Italien gewesen und jezt mit Stilikone gekommen waren: beim Empfange dieser Truppen hofte Rufin Gelegenheit zufinden, daß er von Arkadio bitten könte ihn zum Gehülfen zunemen, wozu alle Anstalten gemacht waren; allein, einer Verabredung zwischen Stilichone und Gaina gemäs, wurde er auf ein von diesem gegebenes Zeichen in Stükken gehauen. Eutropius ein Verschnittener, der sich durch niedrige Dienste am Hofe bekant

grif diese 394 in Italien am Fuße der Alpen394 an und nach einem zweifelhaften Treffen erhielt er am folgenden Tage den Sieg, da die Truppen von einem Flügel des Gegentheils zu ihm übergingen, Eugenium gefangen vor ihm brachten und enthaupteten; worauf Arbogast sich auf der Flucht erstach.

Der Sieger starb am 17 Januar 395395 und hinterlies zwei Söhne Arkadium im Osten unter Rufini, Honorium im Westen unter Stilikonis Aussicht. Dieser Vandal, die Gothen Gainas und Alarich, nebst einigen andern, waren im lezten Feldzuge unter Theodosio die vornemsten Anfürer gewesen. Rufinus ging damit um selbst den Namen des Oberherren zuerlangen, hatte deswegen den Alarich aufgewiegelt, welcher seinen Haufen verstärkte und Streifereien anfing: Stilicho kam solchen Einhalt zuthun; Rufin aber lies von Arkadio einen Befehl unterschreiben, die morgenländischen Völker abzufordern, welche noch in Italien gewesen und jezt mit Stilikone gekommen waren: beim Empfange dieser Truppen hofte Rufin Gelegenheit zufinden, daß er von Arkadio bitten könte ihn zum Gehülfen zunemen, wozu alle Anstalten gemacht waren; allein, einer Verabredung zwischen Stilichone und Gaina gemäs, wurde er auf ein von diesem gegebenes Zeichen in Stükken gehauen. Eutropius ein Verschnittener, der sich durch niedrige Dienste am Hofe bekant

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0111" n="99"/>
grif diese 394                      in Italien am Fuße der Alpen<note place="right">394</note> an und nach                      einem zweifelhaften Treffen erhielt er am folgenden Tage den Sieg, da die                      Truppen von einem Flügel des Gegentheils zu ihm übergingen, Eugenium gefangen                      vor ihm brachten und enthaupteten; worauf Arbogast sich auf der Flucht erstach.</p>
        <p>Der Sieger starb am 17 Januar 395<note place="right">395</note> und                      hinterlies zwei Söhne Arkadium im Osten unter Rufini, Honorium im Westen unter                      Stilikonis Aussicht. Dieser Vandal, die Gothen Gainas und Alarich, nebst einigen                      andern, waren im lezten Feldzuge unter Theodosio die vornemsten Anfürer gewesen.                      Rufinus ging damit um selbst den Namen des Oberherren zuerlangen, hatte deswegen                      den Alarich aufgewiegelt, welcher seinen Haufen verstärkte und Streifereien                      anfing: Stilicho kam solchen Einhalt zuthun; Rufin aber lies von Arkadio einen                      Befehl unterschreiben, die morgenländischen Völker abzufordern, welche noch in                      Italien gewesen und jezt mit Stilikone gekommen waren: beim Empfange dieser                      Truppen hofte Rufin Gelegenheit zufinden, daß er von Arkadio bitten könte ihn                      zum Gehülfen zunemen, wozu alle Anstalten gemacht waren; allein, einer                      Verabredung zwischen Stilichone und Gaina gemäs, wurde er auf ein von diesem                      gegebenes Zeichen in Stükken gehauen. Eutropius ein Verschnittener, der sich                      durch niedrige Dienste am Hofe bekant
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[99/0111] grif diese 394 in Italien am Fuße der Alpen an und nach einem zweifelhaften Treffen erhielt er am folgenden Tage den Sieg, da die Truppen von einem Flügel des Gegentheils zu ihm übergingen, Eugenium gefangen vor ihm brachten und enthaupteten; worauf Arbogast sich auf der Flucht erstach. 394 Der Sieger starb am 17 Januar 395 und hinterlies zwei Söhne Arkadium im Osten unter Rufini, Honorium im Westen unter Stilikonis Aussicht. Dieser Vandal, die Gothen Gainas und Alarich, nebst einigen andern, waren im lezten Feldzuge unter Theodosio die vornemsten Anfürer gewesen. Rufinus ging damit um selbst den Namen des Oberherren zuerlangen, hatte deswegen den Alarich aufgewiegelt, welcher seinen Haufen verstärkte und Streifereien anfing: Stilicho kam solchen Einhalt zuthun; Rufin aber lies von Arkadio einen Befehl unterschreiben, die morgenländischen Völker abzufordern, welche noch in Italien gewesen und jezt mit Stilikone gekommen waren: beim Empfange dieser Truppen hofte Rufin Gelegenheit zufinden, daß er von Arkadio bitten könte ihn zum Gehülfen zunemen, wozu alle Anstalten gemacht waren; allein, einer Verabredung zwischen Stilichone und Gaina gemäs, wurde er auf ein von diesem gegebenes Zeichen in Stükken gehauen. Eutropius ein Verschnittener, der sich durch niedrige Dienste am Hofe bekant 395

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/111
Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/111>, abgerufen am 24.11.2024.