ken (daß einer in der cathaolischen Religion, wan er an Christum Jesum gläubete, und from und gottselich lebete, wohl könte selig werden; mithin auch ein solcher Ybertritt, recht sei, bei welchem man die vornemsten Hauptstükke bei behalte, und göttliche Providence augenscheinlich merkte) blieben, und also nach der Prediger Urtheile und vorgefastem Schlusse in unerkanten Sünden ohne Busse beharreten, kunten dieselben, wie schon gedacht, nicht anders verfahren. Was war dan hiebei zu thun? geschehene nachdrükliche Vorstellungen wolten den Hofpredigern keine Satisfaction geben; sie wolten sich auch aller gethanen Erinnerung ungeachtet in ihrem Elencho keiner moderation gebrauchen. Als aber Ihr. Durchl. welche Dero Gewissen von den imputirten Sünden frey zuhaben gäntzlich persuadiret waren, und von keinen Abfällen von der erkanten Warheit in den zur Seligkeit nöthigen Glaubenslehren wissen wolten, noch dergleichen zu zulassen gesinnet waren, den sel. Herrn Abt Specht zu ihrem Beichtvater erwähleten, wurde derselbe sofort von den Hofpredigern mit einem Volumine der Consiliorum Dedekenni attaquiret, und ihm nicht undeutlich vorgehalten, daß er Unrecht thäte, wann er eines andern Predigers Beichtkinder annähme. Nachher Nachher predigten sie nur noch d. 22 p. Tr. wurde der Elenchus wieder so scharf getrieben, daß Ihro Durchl. um bei Dero Hof und Unterthanen nicht odieux und verachtet zuwerden, gemüßiget wurden, ad
ken (daß einer in der cathaolischen Religion, wan er an Christum Jesum gläubete, und from und gottselich lebete, wohl könte selig werden; mithin auch ein solcher Ybertritt, recht sei, bei welchem man die vornemsten Hauptstükke bei behalte, und göttliche Providence augenscheinlich merkte) blieben, und also nach der Prediger Urtheile und vorgefastem Schlusse in unerkanten Sünden ohne Busse beharreten, kunten dieselben, wie schon gedacht, nicht anders verfahren. Was war dan hiebei zu thun? geschehene nachdrükliche Vorstellungen wolten den Hofpredigern keine Satisfaction geben; sie wolten sich auch aller gethanen Erinnerung ungeachtet in ihrem Elencho keiner moderation gebrauchen. Als aber Ihr. Durchl. welche Dero Gewissen von den imputirten Sünden frey zuhaben gäntzlich persuadiret waren, und von keinen Abfällen von der erkanten Warheit in den zur Seligkeit nöthigen Glaubenslehren wissen wolten, noch dergleichen zu zulassen gesinnet waren, den sel. Herrn Abt Specht zu ihrem Beichtvater erwähleten, wurde derselbe sofort von den Hofpredigern mit einem Volumine der Consiliorum Dedekenni attaquiret, und ihm nicht undeutlich vorgehalten, daß er Unrecht thäte, wann er eines andern Predigers Beichtkinder annähme. Nachher Nachher predigten sie nur noch d. 22 p. Tr. wurde der Elenchus wieder so scharf getrieben, daß Ihro Durchl. um bei Dero Hof und Unterthanen nicht odieux und verachtet zuwerden, gemüßiget wurden, ad
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ken (daß einer in der cathaolischen Religion, wan er an Christum Jesum gläubete, und from und gottselich lebete, wohl könte selig werden; mithin auch ein solcher Ybertritt, <noteplace="left">recht sei,</note> bei welchem man die vornemsten Hauptstükke bei behalte, und göttliche Providence augenscheinlich merkte) blieben, und also nach der Prediger Urtheile und vorgefastem Schlusse in unerkanten Sünden ohne Busse beharreten, kunten dieselben, wie schon gedacht, nicht anders verfahren. Was war dan hiebei zu thun? geschehene nachdrükliche Vorstellungen wolten den Hofpredigern keine Satisfaction geben; sie wolten sich auch aller gethanen Erinnerung ungeachtet in ihrem Elencho keiner moderation gebrauchen. Als aber Ihr. Durchl. welche Dero Gewissen von den imputirten Sünden frey zuhaben gäntzlich persuadiret waren, und von keinen Abfällen von der erkanten Warheit in den zur Seligkeit nöthigen Glaubenslehren wissen wolten, noch dergleichen zu zulassen gesinnet waren, den sel. Herrn Abt Specht zu ihrem Beichtvater erwähleten, wurde derselbe sofort von den Hofpredigern mit einem Volumine der Consiliorum Dedekenni attaquiret, und ihm nicht undeutlich vorgehalten, daß er Unrecht thäte, wann er eines andern Predigers Beichtkinder annähme. Nachher <noteplace="left">Nachher predigten sie nur noch d. 22 p. Tr.</note> wurde der Elenchus wieder so scharf getrieben, daß Ihro Durchl. um bei Dero Hof und Unterthanen nicht odieux und verachtet zuwerden, gemüßiget wurden, ad
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ken (daß einer in der cathaolischen Religion, wan er an Christum Jesum gläubete, und from und gottselich lebete, wohl könte selig werden; mithin auch ein solcher Ybertritt, bei welchem man die vornemsten Hauptstükke bei behalte, und göttliche Providence augenscheinlich merkte) blieben, und also nach der Prediger Urtheile und vorgefastem Schlusse in unerkanten Sünden ohne Busse beharreten, kunten dieselben, wie schon gedacht, nicht anders verfahren. Was war dan hiebei zu thun? geschehene nachdrükliche Vorstellungen wolten den Hofpredigern keine Satisfaction geben; sie wolten sich auch aller gethanen Erinnerung ungeachtet in ihrem Elencho keiner moderation gebrauchen. Als aber Ihr. Durchl. welche Dero Gewissen von den imputirten Sünden frey zuhaben gäntzlich persuadiret waren, und von keinen Abfällen von der erkanten Warheit in den zur Seligkeit nöthigen Glaubenslehren wissen wolten, noch dergleichen zu zulassen gesinnet waren, den sel. Herrn Abt Specht zu ihrem Beichtvater erwähleten, wurde derselbe sofort von den Hofpredigern mit einem Volumine der Consiliorum Dedekenni attaquiret, und ihm nicht undeutlich vorgehalten, daß er Unrecht thäte, wann er eines andern Predigers Beichtkinder annähme. Nachher wurde der Elenchus wieder so scharf getrieben, daß Ihro Durchl. um bei Dero Hof und Unterthanen nicht odieux und verachtet zuwerden, gemüßiget wurden, ad
recht sei,
Nachher predigten sie nur noch d. 22 p. Tr.
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/1083>, abgerufen am 23.11.2024.
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