Ew. hochfürstl. Durchl. schuldigen auch theuer beschwornen gehorsams eingedenk, diese Sele zu retten trachteten, und uns dazu bey den nächsten hohen Angehörigen, bey welchen hochgedachte Princesse sich aufhält, unterthänigst anmeldeten; sind wir zumtheil mit der Antwort abgefertiget: ob man wol die Apostasie für Unrecht hielte, so stünde es doch bey ihnen nicht, den Ew. hochfürstl. Durchl. als Groß H. Vater hätten alle Macht allein, und wolten alle von ihnen besorgte Sünde und Verantwortung auf sich nehmen. Welches alles wir mit jenem Knechte Luc. 14. 21. unserm Hn. der uns gesand hat, mit betrübtem Herzen und tränenden Augen geklaget, und ihn um des willen, der alle Sünde auf sich genommen, gebeten haben, daß er solche in Gottes Wort nicht gegründete, noch von den Aposteln bei Bekehrung der Völcker, wol aber von römischen Meßpriestern und missionariis frequentirte praxin und methode, die Protestanten zu ihrer Religion zu bereden, weder Ew. durchl. noch andern, die etwa auf solchen Triebsand fremder Verantwortung und menschl. Meinung bauen möchten, zurechnen, sondern gnädigst verzeihen, und sie auf den Grund der Apostel und Propheten, da JEsus Christus der Ekstein ist, befestigen wolle. Den so Petrus die Christen nicht sosehr auf seine Erfahrung, die Offenbarung und Erscheinung auf dem heiligen Berge, als vielmer auf das beschriebene prophetische Wort gebauet hat, sagende; wir haben ein festes prophetisches Wort und ihr
Ew. hochfürstl. Durchl. schuldigen auch theuer beschwornen gehorsams eingedenk, diese Sele zu retten trachteten, und uns dazu bey den nächsten hohen Angehörigen, bey welchen hochgedachte Princesse sich aufhält, unterthänigst anmeldeten; sind wir zumtheil mit der Antwort abgefertiget: ob man wol die Apostasie für Unrecht hielte, so stünde es doch bey ihnen nicht, den Ew. hochfürstl. Durchl. als Groß H. Vater hätten alle Macht allein, und wolten alle von ihnen besorgte Sünde und Verantwortung auf sich nehmen. Welches alles wir mit jenem Knechte Luc. 14. 21. unserm Hn. der uns gesand hat, mit betrübtem Herzen und tränenden Augen geklaget, und ihn um des willen, der alle Sünde auf sich genommen, gebeten haben, daß er solche in Gottes Wort nicht gegründete, noch von den Aposteln bei Bekehrung der Völcker, wol aber von römischen Meßpriestern und missionariis frequentirte praxin und methode, die Protestanten zu ihrer Religion zu bereden, weder Ew. durchl. noch andern, die etwa auf solchen Triebsand fremder Verantwortung und menschl. Meinung bauen möchten, zurechnen, sondern gnädigst verzeihen, und sie auf den Grund der Apostel und Propheten, da JEsus Christus der Ekstein ist, befestigen wolle. Den so Petrus die Christen nicht sosehr auf seine Erfahrung, die Offenbarung und Erscheinung auf dem heiligen Berge, als vielmer auf das beschriebene prophetische Wort gebauet hat, sagende; wir haben ein festes prophetisches Wort und ihr
<TEI><text><body><div><p><pbfacs="#f1012"n="56"/>
Ew. hochfürstl. Durchl. schuldigen auch theuer beschwornen gehorsams eingedenk, diese Sele zu retten trachteten, und uns dazu bey den nächsten hohen Angehörigen, bey welchen hochgedachte Princesse sich aufhält, unterthänigst anmeldeten; sind wir zumtheil mit der Antwort abgefertiget: ob man wol die Apostasie für Unrecht hielte, so stünde es doch bey ihnen nicht, den Ew. hochfürstl. Durchl. als Groß H. Vater hätten alle Macht allein, und wolten alle von ihnen besorgte Sünde und Verantwortung auf sich nehmen. Welches alles wir mit jenem Knechte Luc. 14. 21. unserm Hn. der uns gesand hat, mit betrübtem Herzen und tränenden Augen geklaget, und ihn um des willen, der alle Sünde auf sich genommen, gebeten haben, daß er solche in Gottes Wort nicht gegründete, noch von den Aposteln bei Bekehrung der Völcker, wol aber von römischen Meßpriestern und missionariis frequentirte praxin und methode, die Protestanten zu ihrer Religion zu bereden, weder Ew. durchl. noch andern, die etwa auf solchen Triebsand fremder Verantwortung und menschl. Meinung bauen möchten, zurechnen, sondern gnädigst verzeihen, und sie auf den Grund der Apostel und Propheten, da JEsus Christus der Ekstein ist, befestigen wolle. Den so Petrus die Christen nicht sosehr auf seine Erfahrung, die Offenbarung und Erscheinung auf dem heiligen Berge, als vielmer auf das beschriebene prophetische Wort gebauet hat, sagende; wir haben ein festes prophetisches Wort und ihr
</p></div></body></text></TEI>
[56/1012]
Ew. hochfürstl. Durchl. schuldigen auch theuer beschwornen gehorsams eingedenk, diese Sele zu retten trachteten, und uns dazu bey den nächsten hohen Angehörigen, bey welchen hochgedachte Princesse sich aufhält, unterthänigst anmeldeten; sind wir zumtheil mit der Antwort abgefertiget: ob man wol die Apostasie für Unrecht hielte, so stünde es doch bey ihnen nicht, den Ew. hochfürstl. Durchl. als Groß H. Vater hätten alle Macht allein, und wolten alle von ihnen besorgte Sünde und Verantwortung auf sich nehmen. Welches alles wir mit jenem Knechte Luc. 14. 21. unserm Hn. der uns gesand hat, mit betrübtem Herzen und tränenden Augen geklaget, und ihn um des willen, der alle Sünde auf sich genommen, gebeten haben, daß er solche in Gottes Wort nicht gegründete, noch von den Aposteln bei Bekehrung der Völcker, wol aber von römischen Meßpriestern und missionariis frequentirte praxin und methode, die Protestanten zu ihrer Religion zu bereden, weder Ew. durchl. noch andern, die etwa auf solchen Triebsand fremder Verantwortung und menschl. Meinung bauen möchten, zurechnen, sondern gnädigst verzeihen, und sie auf den Grund der Apostel und Propheten, da JEsus Christus der Ekstein ist, befestigen wolle. Den so Petrus die Christen nicht sosehr auf seine Erfahrung, die Offenbarung und Erscheinung auf dem heiligen Berge, als vielmer auf das beschriebene prophetische Wort gebauet hat, sagende; wir haben ein festes prophetisches Wort und ihr
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
Ligaturen werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.
Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/1012>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.