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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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Menschen wahres Glück und Seligkeit, daß Ew. Durchl. von der Warheit zu vielen Irthümern, von der reinen zu einer unreinen mit vielen Mißbräuchen und Aberglauben verderbten Religion übertreten; sondern das ist Gottes Wille, und Ihr wahres Glück, daß Sie biß an das Ende beharren in dem Bunde mit Gotte, darin sie verwichenen Ostern vor einem Jahre, mit gänzlicher Yberzeugung ihres Herzens aus Gottes Worte, unter herzlicher Anrrfung seines heiligen Namens und mit vielen Thränen, so hochlöblich und erbaulich confirmiret seyn, daß Sie wenig ihres gleichen haben, die so wohl und gründlich aus der h. Schrift unterwiesen sind, so wohl und vernünftig von ihrem seligmachenden Glauben Rede und Antwort geben können, und so freudig und beweglich dem Richter der Lebendigen und Todten angelobet haben, auf die aus dem Catechismo Lutheri und Gesenii und den dabey angeführten Beweissprüchen der H. Schrifft erkante und bekante Lehre christl. zu leben und selig zu sterben. Wie? solten Sie, Durchl. und mit Gottes Worte erleuchtete Princesse, solcher dem Allerhöchsten gethanen theuren Verheissung wohl jemalen, geschweige so bald vergessen, und sich dennoch seiner Gnade und Ihrer Seligkeit versichern können? zu der Güte Gottes und Ew. Durchl. erleuchtetem Verstande habe ich ein bessers Vertrauen, weil sie wol wissen, daß es unmüglich sey, daß die so einmal erleuchtet sind und geschmecket haben die himlischen Gaben und

Menschen wahres Glück und Seligkeit, daß Ew. Durchl. von der Warheit zu vielen Irthümern, von der reinen zu einer unreinen mit vielen Mißbräuchen und Aberglauben verderbten Religion übertreten; sondern das ist Gottes Wille, und Ihr wahres Glück, daß Sie biß an das Ende beharren in dem Bunde mit Gotte, darin sie verwichenen Ostern vor einem Jahre, mit gänzlicher Yberzeugung ihres Herzens aus Gottes Worte, unter herzlicher Anrrfung seines heiligen Namens und mit vielen Thränen, so hochlöblich und erbaulich confirmiret seyn, daß Sie wenig ihres gleichen haben, die so wohl und gründlich aus der h. Schrift unterwiesen sind, so wohl und vernünftig von ihrem seligmachenden Glauben Rede und Antwort geben können, und so freudig und beweglich dem Richter der Lebendigen und Todten angelobet haben, auf die aus dem Catechismo Lutheri und Gesenii und den dabey angeführten Beweissprüchen der H. Schrifft erkante und bekante Lehre christl. zu leben und selig zu sterben. Wie? solten Sie, Durchl. und mit Gottes Worte erleuchtete Princesse, solcher dem Allerhöchsten gethanen theuren Verheissung wohl jemalen, geschweige so bald vergessen, und sich dennoch seiner Gnade und Ihrer Seligkeit versichern können? zu der Güte Gottes und Ew. Durchl. erleuchtetem Verstande habe ich ein bessers Vertrauen, weil sie wol wissen, daß es unmüglich sey, daß die so einmal erleuchtet sind und geschmecket haben die himlischen Gaben und

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Menschen wahres Glück und                      Seligkeit, daß Ew. Durchl. von der Warheit zu vielen Irthümern, von der reinen                      zu einer unreinen mit vielen Mißbräuchen und Aberglauben verderbten Religion                      übertreten; sondern das ist Gottes Wille, und Ihr wahres Glück, daß Sie biß an                      das Ende beharren in dem Bunde mit Gotte, darin sie verwichenen Ostern vor einem                      Jahre, mit gänzlicher Yberzeugung ihres Herzens aus Gottes Worte, unter                      herzlicher Anrrfung seines heiligen Namens und mit vielen Thränen, so                      hochlöblich und erbaulich confirmiret seyn, daß Sie wenig ihres gleichen                      haben, die so wohl und gründlich aus der h. Schrift unterwiesen sind, so wohl                      und vernünftig von ihrem seligmachenden Glauben Rede und Antwort geben können,                      und so freudig und beweglich dem Richter der Lebendigen und Todten angelobet                      haben, auf die aus dem Catechismo Lutheri und Gesenii und den dabey angeführten                      Beweissprüchen der H. Schrifft erkante und bekante Lehre christl. zu leben und                      selig zu sterben. Wie? solten Sie, Durchl. und mit Gottes Worte erleuchtete                      Princesse, solcher dem Allerhöchsten gethanen theuren Verheissung wohl jemalen,                      geschweige so bald vergessen, und sich dennoch seiner Gnade und Ihrer Seligkeit                      versichern können? zu der Güte Gottes und Ew. Durchl. erleuchtetem Verstande                      habe ich ein bessers Vertrauen, weil sie wol wissen, daß es unmüglich sey, daß                      die so einmal erleuchtet sind und geschmecket haben die himlischen Gaben und
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[47/1003] Menschen wahres Glück und Seligkeit, daß Ew. Durchl. von der Warheit zu vielen Irthümern, von der reinen zu einer unreinen mit vielen Mißbräuchen und Aberglauben verderbten Religion übertreten; sondern das ist Gottes Wille, und Ihr wahres Glück, daß Sie biß an das Ende beharren in dem Bunde mit Gotte, darin sie verwichenen Ostern vor einem Jahre, mit gänzlicher Yberzeugung ihres Herzens aus Gottes Worte, unter herzlicher Anrrfung seines heiligen Namens und mit vielen Thränen, so hochlöblich und erbaulich confirmiret seyn, daß Sie wenig ihres gleichen haben, die so wohl und gründlich aus der h. Schrift unterwiesen sind, so wohl und vernünftig von ihrem seligmachenden Glauben Rede und Antwort geben können, und so freudig und beweglich dem Richter der Lebendigen und Todten angelobet haben, auf die aus dem Catechismo Lutheri und Gesenii und den dabey angeführten Beweissprüchen der H. Schrifft erkante und bekante Lehre christl. zu leben und selig zu sterben. Wie? solten Sie, Durchl. und mit Gottes Worte erleuchtete Princesse, solcher dem Allerhöchsten gethanen theuren Verheissung wohl jemalen, geschweige so bald vergessen, und sich dennoch seiner Gnade und Ihrer Seligkeit versichern können? zu der Güte Gottes und Ew. Durchl. erleuchtetem Verstande habe ich ein bessers Vertrauen, weil sie wol wissen, daß es unmüglich sey, daß die so einmal erleuchtet sind und geschmecket haben die himlischen Gaben und

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/1003>, abgerufen am 23.11.2024.