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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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willen zu verändern: daher, wenn ein solcher Un- oder Irgläubiger käme unsere wahre und reine Religion anzunehmen, aus keiner andern Ursache, als weil er hofte sein Fortun dadurch zumachen, außerdem er sonst bleiben wolte, wer er wäre; würde kein gewissenhafter, verständiger Prediger einen solchen zur Gemeinschaft und Sacramenten unserer Kirche aufnehmen, es wäre denn das er durch gehörigen Unterricht überzeuget würde, wie er in seiner gehabten Religion die Seligkeit nicht hoffen könte, und also aus Begierde seines Heyis sich zu unserer Religion zu bekennen begehrete: weil ja bekant, daß auch in geringsten Dingen, die Göttliches betreffen, alles was aus fleischlicher Absicht geschicht, dem Herren ein Gräuel ist; und folglich zur Veränderung der Religion keine andere Bewegung stat finden kan, als eine völlige Yberzeugung des Gewissens, von den Irthümern derjenigen, darin man bis anhero gestanden, und der Warheit der andern, zu welcher man sich wendet. Die Bewegung aber vom zeitlichen Interesse bleibet nichts, als eine betrübte Anzeigung von derjenigen Weltliebe von welcher 1 Joh. 2. saget: wer die Welt lieb hat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters, folglich kein Glaube noch Hofnung zur Seligkeit: nach Math. 16, 24. wil mir jemand nachfolgen der verleugne sich selbst etc. wer sein Leben erhalten wil der wirds verlieren etc. was hülfe es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne und nähme etc. welches schwere Urtheil

willen zu verändern: daher, wenn ein solcher Un- oder Irgläubiger käme unsere wahre und reine Religion anzunehmen, aus keiner andern Ursache, als weil er hofte sein Fortun dadurch zumachen, außerdem er sonst bleiben wolte, wer er wäre; würde kein gewissenhafter, verständiger Prediger einen solchen zur Gemeinschaft und Sacramenten unserer Kirche aufnehmen, es wäre denn das er durch gehörigen Unterricht überzeuget würde, wie er in seiner gehabten Religion die Seligkeit nicht hoffen könte, und also aus Begierde seines Heyis sich zu unserer Religion zu bekennen begehrete: weil ja bekant, daß auch in geringsten Dingen, die Göttliches betreffen, alles was aus fleischlicher Absicht geschicht, dem Herren ein Gräuel ist; und folglich zur Veränderung der Religion keine andere Bewegung stat finden kan, als eine völlige Yberzeugung des Gewissens, von den Irthümern derjenigen, darin man bis anhero gestanden, und der Warheit der andern, zu welcher man sich wendet. Die Bewegung aber vom zeitlichen Interesse bleibet nichts, als eine betrübte Anzeigung von derjenigen Weltliebe von welcher 1 Joh. 2. saget: wer die Welt lieb hat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters, folglich kein Glaube noch Hofnung zur Seligkeit: nach Math. 16, 24. wil mir jemand nachfolgen der verleugne sich selbst etc. wer sein Leben erhalten wil der wirds verlieren etc. was hülfe es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne und nähme etc. welches schwere Urtheil

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willen zu verändern: daher, wenn ein solcher Un-                      oder Irgläubiger käme unsere wahre und reine Religion anzunehmen, aus keiner                      andern Ursache, als weil er hofte sein Fortun dadurch zumachen, außerdem er                      sonst bleiben wolte, wer er wäre; würde kein gewissenhafter, verständiger                      Prediger einen solchen zur Gemeinschaft und Sacramenten unserer Kirche                      aufnehmen, es wäre denn das er durch gehörigen Unterricht überzeuget würde, wie                      er in seiner gehabten Religion die Seligkeit nicht hoffen könte, und also aus                      Begierde seines Heyis sich zu unserer Religion zu bekennen begehrete: weil ja                      bekant, daß auch in geringsten Dingen, die Göttliches betreffen, alles was aus                      fleischlicher Absicht geschicht, dem Herren ein Gräuel ist; und folglich zur                      Veränderung der Religion keine andere Bewegung stat finden kan, als eine völlige                      Yberzeugung des Gewissens, von den Irthümern derjenigen, darin man bis anhero                      gestanden, und der Warheit der andern, zu welcher man sich wendet. Die Bewegung                      aber vom zeitlichen Interesse bleibet nichts, als eine betrübte Anzeigung von                      derjenigen Weltliebe von welcher 1 Joh. 2. saget: wer die Welt lieb hat, in dem                      ist nicht die Liebe des Vaters, folglich kein Glaube noch Hofnung zur Seligkeit:                      nach Math. 16, 24. wil mir jemand nachfolgen der verleugne sich selbst etc. wer                      sein Leben erhalten wil der wirds verlieren etc. was hülfe es dem Menschen, so                      er die ganze Welt gewönne und nähme etc. welches schwere Urtheil
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[44/1000] willen zu verändern: daher, wenn ein solcher Un- oder Irgläubiger käme unsere wahre und reine Religion anzunehmen, aus keiner andern Ursache, als weil er hofte sein Fortun dadurch zumachen, außerdem er sonst bleiben wolte, wer er wäre; würde kein gewissenhafter, verständiger Prediger einen solchen zur Gemeinschaft und Sacramenten unserer Kirche aufnehmen, es wäre denn das er durch gehörigen Unterricht überzeuget würde, wie er in seiner gehabten Religion die Seligkeit nicht hoffen könte, und also aus Begierde seines Heyis sich zu unserer Religion zu bekennen begehrete: weil ja bekant, daß auch in geringsten Dingen, die Göttliches betreffen, alles was aus fleischlicher Absicht geschicht, dem Herren ein Gräuel ist; und folglich zur Veränderung der Religion keine andere Bewegung stat finden kan, als eine völlige Yberzeugung des Gewissens, von den Irthümern derjenigen, darin man bis anhero gestanden, und der Warheit der andern, zu welcher man sich wendet. Die Bewegung aber vom zeitlichen Interesse bleibet nichts, als eine betrübte Anzeigung von derjenigen Weltliebe von welcher 1 Joh. 2. saget: wer die Welt lieb hat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters, folglich kein Glaube noch Hofnung zur Seligkeit: nach Math. 16, 24. wil mir jemand nachfolgen der verleugne sich selbst etc. wer sein Leben erhalten wil der wirds verlieren etc. was hülfe es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne und nähme etc. welches schwere Urtheil

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/1000>, abgerufen am 23.11.2024.