Herodes stirbt, nachdem er 3 Söhne hinrichten lassen; die er hin- terläßt, sind 1) Archelaus, den er im Testament zum König der Juden erklärt, wozu ihn auch die Soldaten ausrufen. Math. 2, 22. Der Kaiser August aber erlaubt ihm den Titel nicht, und nimt ihm auch bald das Land. 2) Herodes Antipas, Math. 24, 1. 3. 6. Marc. 6. Luc. 3. 8. 9. 13. 23. Gesch. 4, 27. 3) Phi- lippus Luc. 3, 1. 4) Herodes Philippus Math. 14, 3. Marc. 6, 17. Seine Enkel: a) Herodias, heiratet erst ihres Vaters Stiefbruder, den Herodes Phil. dem sie die tanzende Salome gebar, nachher sei- nen Halbbruder Herodes Ant. Math. 14. Marc. 6. b) Herodes Agrip- pa I. Gesch. 12, 1. 2. 19. 21. dessen Kinder: a) Agrippa II. Gesch. 25. 26. b) Drusilla. Gesch. 24, 24. c) Berenice. Gesch. 25, 23.
33
Christus gekreuziget. 70 Zerstörung Jerusalems, Verfolgung der Christen; das neue Testament gesamlet. 93 Kaiser Domitian läßt einige seiner Anverwandten als Christen hinrichten; bald nachher stirbt Johannes der Evangelist.
164
Das Christenthum komt nach Jndien und Britannien.
258
Mönchsleben im Orient. Clemens v. Alexandrien, Origenes etc.
306
Die röm. Kaiser werden Christen; Zank u. Cäremonien beflecken die Religion; doch dringt sie nach Abyßinien. 362 Kaiser Julian, der wieder ein Heide ward, will die Weissagung Christi vereiteln; be- ruft die Juden, die Stadt und den Tempel zu bauen; aber als der Grund geräumt und kein Stein mehr auf dem andern ist, widerse- tzen sich Elemente und Erdbeben. Er verfolgt mit Schriften und spöttischem Witz. Basilius M. Gregor v. Nazianz.
400
Hieronymus, Augustin. Jrländer u. Gallier Christen. Anrufung d. Heil.
500
Angelsachsen Christen. Der röm. Bischof gibt sich für unfehlbar aus.
602
Phocas macht sich statt Mauritius zum Kalser und den röm. Bischos zum Pabst. 606 Muhammed mit seiner aus Christen, Juden und Heiden zusammengetragnen Religion. 622 Trennung der morgen- und abendländischen, oder griechlschen und lateinischen Kirche.
700
Franken und Hessen Christen. Streit über die Bilder in den Kirchen.
800
Carl M. errichtet viele Stifter und Klöster. Reliquien. Dänen, Schweden und Slaven werden Christen.
900
Normänner, Polen, Russen und Ungarn auch. Viele Mönchsor- den: Bisthümer in Deutschland; Glockentaufe.
1000
Kardinäle. Wallfarten. Die Päbste erreichen den Gipfel, und zetteln die Kreuzzüge an.
1100
Pommern, Finnland, Rügen und Liefland christl. Die Waldenser, vorher schon die Berengarier und Albigenser protestiren widerdas Pabst thum und werden verfolgt. Anfang der Canonisation.
1200
Jnquisition, Ohrenbeichte, Entziehung des Kelchs, Mariendienst zu Loretto, Verwandlung und Anbetung der Hostie, Augustiner- Dominicaner- und Franciseanerorden, Kardinalsconclaue und Purpur, Fronleichnamsfest. Preussen christlich.
1300
Röm. Jubeljahr. Gegenpäbste thun sich in den Bann. Litthauen christ.
1400
Wiclef. Huß und Hierontzmus v. Prag protestiren und werden zu Cost- nitz verbrant. Böhmische Brüder sind Vorläufer der Resormation.
1517
Tetzels Ablaßkram: Lutherus protestiret. 30 Confeßion zu Augspurg. 34. Jesuiterorden. 37 schmalkaldische Artikel. Zwinglius, Melanch- thon, Calvinus hatten auch das Pabstthum abgesch[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]ttelt. Das tridentinische Concilium v. 1545-63 richtet die eathol. Religion ein, wie sie jetzt ist. Aber Sarpi catholischer, und Chemnitius prote- stantischer seits entdecken die Blösse desselben. 55 Religionssriede. 72 Pariser Bluthochzeit. 80 Formula concordid.
1648
Beschluß des 30jährigen Kriegs und durch den Westphälischen Frie- den Religionsfreiheit für Catholiken, Lutheraner und Resormirte.
Der
Jm Jahr Kirchengeſchichte nach Chriſti Geburt.
1
Herodes ſtirbt, nachdem er 3 Soͤhne hinrichten laſſen; die er hin- terlaͤßt, ſind 1) Archelaus, den er im Teſtament zum Koͤnig der Juden erklaͤrt, wozu ihn auch die Soldaten ausrufen. Math. 2, 22. Der Kaiſer Auguſt aber erlaubt ihm den Titel nicht, und nimt ihm auch bald das Land. 2) Herodes Antipas, Math. 24, 1. 3. 6. Marc. 6. Luc. 3. 8. 9. 13. 23. Geſch. 4, 27. 3) Phi- lippus Luc. 3, 1. 4) Herodes Philippus Math. 14, 3. Marc. 6, 17. Seine Enkel: a) Herodias, heiratet erſt ihres Vaters Stiefbruder, den Herodes Phil. dem ſie die tanzende Salome gebar, nachher ſei- nen Halbbruder Herodes Ant. Math. 14. Marc. 6. b) Herodes Agrip- pa I. Geſch. 12, 1. 2. 19. 21. deſſen Kinder: a) Agrippa II. Geſch. 25. 26. b) Druſilla. Geſch. 24, 24. c) Berenice. Geſch. 25, 23.
33
Chriſtus gekreuziget. 70 Zerſtoͤrung Jeruſalems, Verfolgung der Chriſten; das neue Teſtament geſamlet. 93 Kaiſer Domitian laͤßt einige ſeiner Anverwandten als Chriſten hinrichten; bald nachher ſtirbt Johannes der Evangeliſt.
164
Das Chriſtenthum komt nach Jndien und Britannien.
258
Moͤnchsleben im Orient. Clemens v. Alexandrien, Origenes ꝛc.
306
Die roͤm. Kaiſer werden Chriſten; Zank u. Caͤremonien beflecken die Religion; doch dringt ſie nach Abyßinien. 362 Kaiſer Julian, der wieder ein Heide ward, will die Weiſſagung Chriſti vereiteln; be- ruft die Juden, die Stadt und den Tempel zu bauen; aber als der Grund geraͤumt und kein Stein mehr auf dem andern iſt, widerſe- tzen ſich Elemente und Erdbeben. Er verfolgt mit Schriften und ſpoͤttiſchem Witz. Baſilius M. Gregor v. Nazianz.
400
Hieronymus, Auguſtin. Jrlaͤnder u. Gallier Chriſten. Anrufung d. Heil.
500
Angelſachſen Chriſten. Der roͤm. Biſchof gibt ſich fuͤr unfehlbar aus.
602
Phocas macht ſich ſtatt Mauritius zum Kalſer und den roͤm. Biſchoſ zum Pabſt. 606 Muhammed mit ſeiner aus Chriſten, Juden und Heiden zuſammengetragnen Religion. 622 Trennung der morgen- und abendlaͤndiſchen, oder griechlſchen und lateiniſchen Kirche.
700
Franken und Heſſen Chriſten. Streit uͤber die Bilder in den Kirchen.
800
Carl M. errichtet viele Stifter und Kloͤſter. Reliquien. Daͤnen, Schweden und Slaven werden Chriſten.
900
Normaͤnner, Polen, Ruſſen und Ungarn auch. Viele Moͤnchsor- den: Biſthuͤmer in Deutſchland; Glockentaufe.
1000
Kardinaͤle. Wallfarten. Die Paͤbſte erreichen den Gipfel, und zetteln die Kreuzzuͤge an.
1100
Pommern, Finnland, Ruͤgen und Liefland chriſtl. Die Waldenſer, vorher ſchon die Berengarier und Albigenſer proteſtiren widerdas Pabſt thum und werden verfolgt. Anfang der Canoniſation.
1200
Jnquiſition, Ohrenbeichte, Entziehung des Kelchs, Mariendienſt zu Loretto, Verwandlung und Anbetung der Hoſtie, Auguſtiner- Dominicaner- und Franciſeanerorden, Kardinalsconclaue und Purpur, Fronleichnamsfeſt. Preuſſen chriſtlich.
1300
Roͤm. Jubeljahr. Gegenpaͤbſte thun ſich in den Bann. Litthauen chriſt.
1400
Wiclef. Huß und Hierontzmus v. Prag proteſtiren und werden zu Coſt- nitz verbrant. Boͤhmiſche Bruͤder ſind Vorlaͤufer der Reſormation.
1517
Tetzels Ablaßkram: Lutherus proteſtiret. 30 Confeßion zu Augſpurg. 34. Jeſuiterorden. 37 ſchmalkaldiſche Artikel. Zwinglius, Melanch- thon, Calvinus hatten auch das Pabſtthum abgeſch[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]ttelt. Das tridentiniſche Concilium v. 1545-63 richtet die eathol. Religion ein, wie ſie jetzt iſt. Aber Sarpi catholiſcher, und Chemnitius prote- ſtantiſcher ſeits entdecken die Bloͤſſe deſſelben. 55 Religionsſriede. 72 Pariſer Bluthochzeit. 80 Formula concordid.
1648
Beſchluß des 30jaͤhrigen Kriegs und durch den Weſtphaͤliſchen Frie- den Religionsfreiheit fuͤr Catholiken, Lutheraner und Reſormirte.
Der
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[0415]
Jm Jahr Kirchengeſchichte nach Chriſti Geburt.
1 Herodes ſtirbt, nachdem er 3 Soͤhne hinrichten laſſen; die er hin-
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Juden erklaͤrt, wozu ihn auch die Soldaten ausrufen. Math.
2, 22. Der Kaiſer Auguſt aber erlaubt ihm den Titel nicht,
und nimt ihm auch bald das Land. 2) Herodes Antipas, Math.
24, 1. 3. 6. Marc. 6. Luc. 3. 8. 9. 13. 23. Geſch. 4, 27. 3) Phi-
lippus Luc. 3, 1. 4) Herodes Philippus Math. 14, 3. Marc. 6, 17.
Seine Enkel: a) Herodias, heiratet erſt ihres Vaters Stiefbruder,
den Herodes Phil. dem ſie die tanzende Salome gebar, nachher ſei-
nen Halbbruder Herodes Ant. Math. 14. Marc. 6. b) Herodes Agrip-
pa I. Geſch. 12, 1. 2. 19. 21. deſſen Kinder: a) Agrippa II. Geſch.
25. 26. b) Druſilla. Geſch. 24, 24. c) Berenice. Geſch. 25, 23.
33 Chriſtus gekreuziget. 70 Zerſtoͤrung Jeruſalems, Verfolgung der
Chriſten; das neue Teſtament geſamlet. 93 Kaiſer Domitian laͤßt
einige ſeiner Anverwandten als Chriſten hinrichten; bald nachher
ſtirbt Johannes der Evangeliſt.
164 Das Chriſtenthum komt nach Jndien und Britannien.
258 Moͤnchsleben im Orient. Clemens v. Alexandrien, Origenes ꝛc.
306 Die roͤm. Kaiſer werden Chriſten; Zank u. Caͤremonien beflecken die
Religion; doch dringt ſie nach Abyßinien. 362 Kaiſer Julian, der
wieder ein Heide ward, will die Weiſſagung Chriſti vereiteln; be-
ruft die Juden, die Stadt und den Tempel zu bauen; aber als der
Grund geraͤumt und kein Stein mehr auf dem andern iſt, widerſe-
tzen ſich Elemente und Erdbeben. Er verfolgt mit Schriften und
ſpoͤttiſchem Witz. Baſilius M. Gregor v. Nazianz.
400 Hieronymus, Auguſtin. Jrlaͤnder u. Gallier Chriſten. Anrufung d. Heil.
500 Angelſachſen Chriſten. Der roͤm. Biſchof gibt ſich fuͤr unfehlbar aus.
602 Phocas macht ſich ſtatt Mauritius zum Kalſer und den roͤm. Biſchoſ
zum Pabſt. 606 Muhammed mit ſeiner aus Chriſten, Juden und
Heiden zuſammengetragnen Religion. 622 Trennung der morgen-
und abendlaͤndiſchen, oder griechlſchen und lateiniſchen Kirche.
700 Franken und Heſſen Chriſten. Streit uͤber die Bilder in den Kirchen.
800 Carl M. errichtet viele Stifter und Kloͤſter. Reliquien. Daͤnen,
Schweden und Slaven werden Chriſten.
900 Normaͤnner, Polen, Ruſſen und Ungarn auch. Viele Moͤnchsor-
den: Biſthuͤmer in Deutſchland; Glockentaufe.
1000 Kardinaͤle. Wallfarten. Die Paͤbſte erreichen den Gipfel, und
zetteln die Kreuzzuͤge an.
1100 Pommern, Finnland, Ruͤgen und Liefland chriſtl. Die Waldenſer,
vorher ſchon die Berengarier und Albigenſer proteſtiren widerdas
Pabſt thum und werden verfolgt. Anfang der Canoniſation.
1200 Jnquiſition, Ohrenbeichte, Entziehung des Kelchs, Mariendienſt
zu Loretto, Verwandlung und Anbetung der Hoſtie, Auguſtiner-
Dominicaner- und Franciſeanerorden, Kardinalsconclaue und
Purpur, Fronleichnamsfeſt. Preuſſen chriſtlich.
1300 Roͤm. Jubeljahr. Gegenpaͤbſte thun ſich in den Bann. Litthauen chriſt.
1400 Wiclef. Huß und Hierontzmus v. Prag proteſtiren und werden zu Coſt-
nitz verbrant. Boͤhmiſche Bruͤder ſind Vorlaͤufer der Reſormation.
1517 Tetzels Ablaßkram: Lutherus proteſtiret. 30 Confeßion zu Augſpurg.
34. Jeſuiterorden. 37 ſchmalkaldiſche Artikel. Zwinglius, Melanch-
thon, Calvinus hatten auch das Pabſtthum abgeſch_ttelt. Das
tridentiniſche Concilium v. 1545-63 richtet die eathol. Religion ein,
wie ſie jetzt iſt. Aber Sarpi catholiſcher, und Chemnitius prote-
ſtantiſcher ſeits entdecken die Bloͤſſe deſſelben. 55 Religionsſriede.
72 Pariſer Bluthochzeit. 80 Formula concordid.
1648 Beſchluß des 30jaͤhrigen Kriegs und durch den Weſtphaͤliſchen Frie-
den Religionsfreiheit fuͤr Catholiken, Lutheraner und Reſormirte.
Der
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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Tiede, Johann Friedrich: Unterhaltungen mit Gott in den Abendstunden. Halle, 1775, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tiede_unterhaltungen01_1775/415>, abgerufen am 27.11.2024.
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