nicht versteht, sagte Sternbald's Nachbar, hält er für Unsinn. Sternbald aber war von den Worten und den Gebehrden des Greises tief ergriffen, dieser enthusiastische Unwille hatte ihn mit angefaßt, er verließ schnell die Gesellschaft, ohne sich zu entschul¬ digen, ohne Abschied zu nehmen.
Er ging dem Alten durch die Straßen nach, und traf ihn in der Nähe des Vati¬ kans. Verzeiht, sagte Sternbald, daß ich Euch anrede, ich gehöre nicht zu jenen, meine Meinung ist nicht die ihrige, immer hat sich mein Herz dagegen empört, so mit dem Ehrwürdigsten der Welt umzugehn.
Ich war ein Thor, sagte der Greis, daß ich mich wieder, wie mir oft geschieht, von meiner Hitze übereilen ließ. Wozu Worte? Wer versteht die Rede des andern?
Er nahm Franz bei der Hand, sie gin¬ gen durch das große Vatikan, der Alte eilte
nicht verſteht, ſagte Sternbald's Nachbar, hält er für Unſinn. Sternbald aber war von den Worten und den Gebehrden des Greiſes tief ergriffen, dieſer enthuſiaſtiſche Unwille hatte ihn mit angefaßt, er verließ ſchnell die Geſellſchaft, ohne ſich zu entſchul¬ digen, ohne Abſchied zu nehmen.
Er ging dem Alten durch die Straßen nach, und traf ihn in der Nähe des Vati¬ kans. Verzeiht, ſagte Sternbald, daß ich Euch anrede, ich gehöre nicht zu jenen, meine Meinung iſt nicht die ihrige, immer hat ſich mein Herz dagegen empört, ſo mit dem Ehrwürdigſten der Welt umzugehn.
Ich war ein Thor, ſagte der Greis, daß ich mich wieder, wie mir oft geſchieht, von meiner Hitze übereilen ließ. Wozu Worte? Wer verſteht die Rede des andern?
Er nahm Franz bei der Hand, ſie gin¬ gen durch das große Vatikan, der Alte eilte
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nicht verſteht, ſagte Sternbald's Nachbar,
hält er für Unſinn. Sternbald aber war
von den Worten und den Gebehrden des
Greiſes tief ergriffen, dieſer enthuſiaſtiſche
Unwille hatte ihn mit angefaßt, er verließ
ſchnell die Geſellſchaft, ohne ſich zu entſchul¬
digen, ohne Abſchied zu nehmen.
Er ging dem Alten durch die Straßen
nach, und traf ihn in der Nähe des Vati¬
kans. Verzeiht, ſagte Sternbald, daß ich
Euch anrede, ich gehöre nicht zu jenen,
meine Meinung iſt nicht die ihrige, immer
hat ſich mein Herz dagegen empört, ſo mit
dem Ehrwürdigſten der Welt umzugehn.
Ich war ein Thor, ſagte der Greis,
daß ich mich wieder, wie mir oft geſchieht,
von meiner Hitze übereilen ließ. Wozu
Worte? Wer verſteht die Rede des andern?
Er nahm Franz bei der Hand, ſie gin¬
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Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798, S. 399. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald02_1798/407>, abgerufen am 23.11.2024.
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