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Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798.

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Aber der Schatten bleibt dort unter den Zweigen,
Ist nur Mondenschein,
Kömmt nicht zu mir herein,
Sich als Freund zu zeigen.
Ist auch schon gestorben und begraben,
Und vergess' es jeden Tag,
Weil ich's so übergerne vergessen mag;
Wie kann ich ihn denn in den Armen haben?
Geht der Fluß murmelnd durch die Klüfte,
Sucht die Ferne nach eigner Melodie,
Unermüdet sprechend spat und früh:
Wehn vom Berge schon Septemberlüfte.
Töne fallen von oben in die Welt,
Lust'ge Pfeifen, fröhliche Schallmey'n,
Ach! sollten es Bekannte seyn?
Sie wandern zu mir über's Feld.
Fernab ertönen sie, keiner weiß von mir,
Alle meine Freunde mich verlassen,
Die mich liebten, jetzt mich hassen,
Kümmert sich keiner, daß ich wohne hier.
Ziehn mit Netzen oft lustig am See,
Höre oft das ferne Gelach;
Seufze mein kümmerlich Ach!
Thut mir der Busen so weh.
Aber der Schatten bleibt dort unter den Zweigen,
Iſt nur Mondenſchein,
Kömmt nicht zu mir herein,
Sich als Freund zu zeigen.
Iſt auch ſchon geſtorben und begraben,
Und vergeſſ' es jeden Tag,
Weil ich's ſo übergerne vergeſſen mag;
Wie kann ich ihn denn in den Armen haben?
Geht der Fluß murmelnd durch die Klüfte,
Sucht die Ferne nach eigner Melodie,
Unermüdet ſprechend ſpat und früh:
Wehn vom Berge ſchon Septemberlüfte.
Töne fallen von oben in die Welt,
Luſt'ge Pfeifen, fröhliche Schallmey'n,
Ach! ſollten es Bekannte ſeyn?
Sie wandern zu mir über's Feld.
Fernab ertönen ſie, keiner weiß von mir,
Alle meine Freunde mich verlaſſen,
Die mich liebten, jetzt mich haſſen,
Kümmert ſich keiner, daß ich wohne hier.
Ziehn mit Netzen oft luſtig am See,
Höre oft das ferne Gelach;
Seufze mein kümmerlich Ach!
Thut mir der Buſen ſo weh.
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[300/0308] Aber der Schatten bleibt dort unter den Zweigen, Iſt nur Mondenſchein, Kömmt nicht zu mir herein, Sich als Freund zu zeigen. Iſt auch ſchon geſtorben und begraben, Und vergeſſ' es jeden Tag, Weil ich's ſo übergerne vergeſſen mag; Wie kann ich ihn denn in den Armen haben? Geht der Fluß murmelnd durch die Klüfte, Sucht die Ferne nach eigner Melodie, Unermüdet ſprechend ſpat und früh: Wehn vom Berge ſchon Septemberlüfte. Töne fallen von oben in die Welt, Luſt'ge Pfeifen, fröhliche Schallmey'n, Ach! ſollten es Bekannte ſeyn? Sie wandern zu mir über's Feld. Fernab ertönen ſie, keiner weiß von mir, Alle meine Freunde mich verlaſſen, Die mich liebten, jetzt mich haſſen, Kümmert ſich keiner, daß ich wohne hier. Ziehn mit Netzen oft luſtig am See, Höre oft das ferne Gelach; Seufze mein kümmerlich Ach! Thut mir der Buſen ſo weh.

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798, S. 300. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald02_1798/308>, abgerufen am 27.11.2024.