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Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798.

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deckt werden, er schlug vor, daß wir
auf der See bleiben, und uns lieber der
Gnade des Sturms überlassen sollten. Seine
Überredung drang durch, wir zogen alle See¬
gel ein, und suchten uns so viel als möglich
zu erhalten, denn wir konnten überzeugt
seyn, daß bei diesem Ungewitter uns Nie¬
mand verfolgen würde. Der Wind drehte
sich, Sturm und Donner nahmen zu, das
empörte Meer warf uns bald bis in die
Wolken, bald verschlang uns der Abgrund.
Alle verließ der Muth, ich brach in Klagen
aus, in Vorwürfe gegen meinen Freund.
Lodoviko, der bis dahin unablässig gearbei¬
tet und mit allen Elementen gerungen hatte,
wurde nun zum erstenmale in seinem Leben
zornig, er ergriff mich und warf mich im
Schiffe zu Boden. Bist Du, Elender, rief
er aus mein Freund, und unterstehst Dich
zu klagen, wie die Sklaven dort? Rode¬

deckt werden, er ſchlug vor, daß wir
auf der See bleiben, und uns lieber der
Gnade des Sturms überlaſſen ſollten. Seine
Überredung drang durch, wir zogen alle See¬
gel ein, und ſuchten uns ſo viel als möglich
zu erhalten, denn wir konnten überzeugt
ſeyn, daß bei dieſem Ungewitter uns Nie¬
mand verfolgen würde. Der Wind drehte
ſich, Sturm und Donner nahmen zu, das
empörte Meer warf uns bald bis in die
Wolken, bald verſchlang uns der Abgrund.
Alle verließ der Muth, ich brach in Klagen
aus, in Vorwürfe gegen meinen Freund.
Lodoviko, der bis dahin unabläſſig gearbei¬
tet und mit allen Elementen gerungen hatte,
wurde nun zum erſtenmale in ſeinem Leben
zornig, er ergriff mich und warf mich im
Schiffe zu Boden. Biſt Du, Elender, rief
er aus mein Freund, und unterſtehſt Dich
zu klagen, wie die Sklaven dort? Rode¬

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[201/0209] deckt werden, er ſchlug vor, daß wir auf der See bleiben, und uns lieber der Gnade des Sturms überlaſſen ſollten. Seine Überredung drang durch, wir zogen alle See¬ gel ein, und ſuchten uns ſo viel als möglich zu erhalten, denn wir konnten überzeugt ſeyn, daß bei dieſem Ungewitter uns Nie¬ mand verfolgen würde. Der Wind drehte ſich, Sturm und Donner nahmen zu, das empörte Meer warf uns bald bis in die Wolken, bald verſchlang uns der Abgrund. Alle verließ der Muth, ich brach in Klagen aus, in Vorwürfe gegen meinen Freund. Lodoviko, der bis dahin unabläſſig gearbei¬ tet und mit allen Elementen gerungen hatte, wurde nun zum erſtenmale in ſeinem Leben zornig, er ergriff mich und warf mich im Schiffe zu Boden. Biſt Du, Elender, rief er aus mein Freund, und unterſtehſt Dich zu klagen, wie die Sklaven dort? Rode¬

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald02_1798/209>, abgerufen am 26.11.2024.