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Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798.

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auf seine Seite gebracht, sie wollten sich ei¬
nes Fahrzeugs bemächtigen und darauf ent¬
fliehen: er meldete mir, daß er mich mit¬
nehmen wolle, wenn dieser Vorsatz gleich
seine Flucht um vieles erschwere; ich solle
den Muth nicht verlieren.

Ich verließ mich auf sein gutes Glück,
daß uns der Vorsatz gelingen werde. Wir
kamen in einer Nacht am Ufer der See zu¬
sammen, wir bemächtigten uns des kleinen
Schiffs, der Wind war uns anfangs gün¬
stig. Wir waren schon tief in's Meer hin¬
ein, wir glaubten uns bald der italienischen
Küste zu nähern, als sich mit dem Anbruche
des Morgens ein Sturm erhob, der immer
stärker wurde. Ich rieth, an's nächste Land
zurückzufahren, und uns dort zu verbergen,
bis sich der Sturm gelegt hätte, aber mein
Freund war andrer Meinung, er glaubte,
wir könnten dann von unsern Feinden ent¬

auf ſeine Seite gebracht, ſie wollten ſich ei¬
nes Fahrzeugs bemächtigen und darauf ent¬
fliehen: er meldete mir, daß er mich mit¬
nehmen wolle, wenn dieſer Vorſatz gleich
ſeine Flucht um vieles erſchwere; ich ſolle
den Muth nicht verlieren.

Ich verließ mich auf ſein gutes Glück,
daß uns der Vorſatz gelingen werde. Wir
kamen in einer Nacht am Ufer der See zu¬
ſammen, wir bemächtigten uns des kleinen
Schiffs, der Wind war uns anfangs gün¬
ſtig. Wir waren ſchon tief in's Meer hin¬
ein, wir glaubten uns bald der italieniſchen
Küſte zu nähern, als ſich mit dem Anbruche
des Morgens ein Sturm erhob, der immer
ſtärker wurde. Ich rieth, an's nächſte Land
zurückzufahren, und uns dort zu verbergen,
bis ſich der Sturm gelegt hätte, aber mein
Freund war andrer Meinung, er glaubte,
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[200/0208] auf ſeine Seite gebracht, ſie wollten ſich ei¬ nes Fahrzeugs bemächtigen und darauf ent¬ fliehen: er meldete mir, daß er mich mit¬ nehmen wolle, wenn dieſer Vorſatz gleich ſeine Flucht um vieles erſchwere; ich ſolle den Muth nicht verlieren. Ich verließ mich auf ſein gutes Glück, daß uns der Vorſatz gelingen werde. Wir kamen in einer Nacht am Ufer der See zu¬ ſammen, wir bemächtigten uns des kleinen Schiffs, der Wind war uns anfangs gün¬ ſtig. Wir waren ſchon tief in's Meer hin¬ ein, wir glaubten uns bald der italieniſchen Küſte zu nähern, als ſich mit dem Anbruche des Morgens ein Sturm erhob, der immer ſtärker wurde. Ich rieth, an's nächſte Land zurückzufahren, und uns dort zu verbergen, bis ſich der Sturm gelegt hätte, aber mein Freund war andrer Meinung, er glaubte, wir könnten dann von unſern Feinden ent¬

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald02_1798/208>, abgerufen am 27.11.2024.