ich ihn darum fragte, wies er mich mit der Antwort zurück: daß mir dergleichen völlig gleichgültig bleiben müsse, wenn ich sein wirklicher Freund sey. Oft verließ er mich wieder auf einige Wochen, und schwärmte für sich allein umher, dann erzählten wir uns unsre Abentheuer, wenn wir uns wie¬ derfanden.
So giebt es doch noch so vernünftige Menschen in der Welt! rief Rudolf heftig aus, wahrlich, das macht mir ganz neue Lust, in meinem Leben auf meine Art weiter zu leben! O, wie freut es mich, daß ich Euch habe kennen lernen, fahrt um Gottes Willen in Eurer vortrefflichen Erzählung fort!
Der Ritter lächelte über diese Unterbre¬ chung, und fuhr mit folgenden Worten fort: Es war fast kein Stand, keine Verkleidung zu erdenken, in der wir nicht das Land
ich ihn darum fragte, wies er mich mit der Antwort zurück: daß mir dergleichen völlig gleichgültig bleiben müſſe, wenn ich ſein wirklicher Freund ſey. Oft verließ er mich wieder auf einige Wochen, und ſchwärmte für ſich allein umher, dann erzählten wir uns unſre Abentheuer, wenn wir uns wie¬ derfanden.
So giebt es doch noch ſo vernünftige Menſchen in der Welt! rief Rudolf heftig aus, wahrlich, das macht mir ganz neue Luſt, in meinem Leben auf meine Art weiter zu leben! O, wie freut es mich, daß ich Euch habe kennen lernen, fahrt um Gottes Willen in Eurer vortrefflichen Erzählung fort!
Der Ritter lächelte über dieſe Unterbre¬ chung, und fuhr mit folgenden Worten fort: Es war faſt kein Stand, keine Verkleidung zu erdenken, in der wir nicht das Land
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ich ihn darum fragte, wies er mich mit der
Antwort zurück: daß mir dergleichen völlig
gleichgültig bleiben müſſe, wenn ich ſein
wirklicher Freund ſey. Oft verließ er mich
wieder auf einige Wochen, und ſchwärmte
für ſich allein umher, dann erzählten wir
uns unſre Abentheuer, wenn wir uns wie¬
derfanden.
So giebt es doch noch ſo vernünftige
Menſchen in der Welt! rief Rudolf heftig
aus, wahrlich, das macht mir ganz neue
Luſt, in meinem Leben auf meine Art weiter
zu leben! O, wie freut es mich, daß ich
Euch habe kennen lernen, fahrt um Gottes
Willen in Eurer vortrefflichen Erzählung
fort!
Der Ritter lächelte über dieſe Unterbre¬
chung, und fuhr mit folgenden Worten fort:
Es war faſt kein Stand, keine Verkleidung
zu erdenken, in der wir nicht das Land
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Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald02_1798/202>, abgerufen am 23.11.2024.
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