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Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798.

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sagen aus Furcht, gemischt, die sich durch¬
aus nicht erklären läßt. Ich will Euch kürz¬
lich meine Geschichte im Auszuge erzählen,
damit Ihr begreifen könnt, wie ich hierher
gerathen bin.

Sie verließen die Hütte, und setzten sich
in den Schatten eines alten Baumes, sie
schwiegen eine Weile, dann fing der alte
Mahler folgende Erzählung an:

Ich bin in Italien gebohren und heiße
Anselm. Weiter kann ich Euch eben von
meiner Jugend nichts sagen. Meine Eltern
starben früh, und hinterließen mir ein klei¬
nes Vermögen, das mir zufiel, als ich mün¬
dig war. Meine Jugend war wie ein leich¬
ter Traum verflogen, keine Erinnerung war
in meinem Gedächtnisse gehaftet, ich hatte
nicht eine Erfahrung gemacht. Aber ich
hatte die entflohene Zeit auf meine Art ge¬

(2r Th.) J

ſagen aus Furcht, gemiſcht, die ſich durch¬
aus nicht erklären läßt. Ich will Euch kürz¬
lich meine Geſchichte im Auszuge erzählen,
damit Ihr begreifen könnt, wie ich hierher
gerathen bin.

Sie verließen die Hütte, und ſetzten ſich
in den Schatten eines alten Baumes, ſie
ſchwiegen eine Weile, dann fing der alte
Mahler folgende Erzählung an:

Ich bin in Italien gebohren und heiße
Anſelm. Weiter kann ich Euch eben von
meiner Jugend nichts ſagen. Meine Eltern
ſtarben früh, und hinterließen mir ein klei¬
nes Vermögen, das mir zufiel, als ich mün¬
dig war. Meine Jugend war wie ein leich¬
ter Traum verflogen, keine Erinnerung war
in meinem Gedächtniſſe gehaftet, ich hatte
nicht eine Erfahrung gemacht. Aber ich
hatte die entflohene Zeit auf meine Art ge¬

(2r Th.) J
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[129/0137] ſagen aus Furcht, gemiſcht, die ſich durch¬ aus nicht erklären läßt. Ich will Euch kürz¬ lich meine Geſchichte im Auszuge erzählen, damit Ihr begreifen könnt, wie ich hierher gerathen bin. Sie verließen die Hütte, und ſetzten ſich in den Schatten eines alten Baumes, ſie ſchwiegen eine Weile, dann fing der alte Mahler folgende Erzählung an: Ich bin in Italien gebohren und heiße Anſelm. Weiter kann ich Euch eben von meiner Jugend nichts ſagen. Meine Eltern ſtarben früh, und hinterließen mir ein klei¬ nes Vermögen, das mir zufiel, als ich mün¬ dig war. Meine Jugend war wie ein leich¬ ter Traum verflogen, keine Erinnerung war in meinem Gedächtniſſe gehaftet, ich hatte nicht eine Erfahrung gemacht. Aber ich hatte die entflohene Zeit auf meine Art ge¬ (2r Th.) J

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald02_1798/137>, abgerufen am 23.11.2024.