Seht, rief der Alte, hier habe ich das zeitliche Leben und die überirrdische, himm¬ lische Hoffnung mahlen wollen: seht den Fingerzeig, der uns aus dem finstern Thal herauf zur mondigen Anhöhe ruft. Sind wir etwas weiter, als wandernde, verirrte Pilgrimme? Kann etwas unsern Weg er¬ hellen, als das Licht von oben? Vom Kreuze her dringt mit lieblicher Gewalt der Strahl in die Welt hinein, der uns belebt, der unsre Kräfte aufrecht hält. Seht, hier habe ich gesucht, die Natur wieder zu verwan¬ deln, und das auf meine menschliche künst¬ lerische Weise zu sagen, was die Natur sel¬ ber zu uns redet; ich habe hier ein sanftes Räthsel niedergelegt, das sich nicht jedem entfesselt, das aber doch leichter zu errathen steht, als jenes erhabene, das die Natur als Bedeckung um sich schlägt.
Seht, rief der Alte, hier habe ich das zeitliche Leben und die überirrdiſche, himm¬ liſche Hoffnung mahlen wollen: ſeht den Fingerzeig, der uns aus dem finſtern Thal herauf zur mondigen Anhöhe ruft. Sind wir etwas weiter, als wandernde, verirrte Pilgrimme? Kann etwas unſern Weg er¬ hellen, als das Licht von oben? Vom Kreuze her dringt mit lieblicher Gewalt der Strahl in die Welt hinein, der uns belebt, der unſre Kräfte aufrecht hält. Seht, hier habe ich geſucht, die Natur wieder zu verwan¬ deln, und das auf meine menſchliche künſt¬ leriſche Weiſe zu ſagen, was die Natur ſel¬ ber zu uns redet; ich habe hier ein ſanftes Räthſel niedergelegt, das ſich nicht jedem entfeſſelt, das aber doch leichter zu errathen ſteht, als jenes erhabene, das die Natur als Bedeckung um ſich ſchlägt.
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Seht, rief der Alte, hier habe ich das
zeitliche Leben und die überirrdiſche, himm¬
liſche Hoffnung mahlen wollen: ſeht den
Fingerzeig, der uns aus dem finſtern Thal
herauf zur mondigen Anhöhe ruft. Sind
wir etwas weiter, als wandernde, verirrte
Pilgrimme? Kann etwas unſern Weg er¬
hellen, als das Licht von oben? Vom Kreuze
her dringt mit lieblicher Gewalt der Strahl
in die Welt hinein, der uns belebt, der
unſre Kräfte aufrecht hält. Seht, hier habe
ich geſucht, die Natur wieder zu verwan¬
deln, und das auf meine menſchliche künſt¬
leriſche Weiſe zu ſagen, was die Natur ſel¬
ber zu uns redet; ich habe hier ein ſanftes
Räthſel niedergelegt, das ſich nicht jedem
entfeſſelt, das aber doch leichter zu errathen
ſteht, als jenes erhabene, das die Natur
als Bedeckung um ſich ſchlägt.
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Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald02_1798/131>, abgerufen am 27.11.2024.
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