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Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798.

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len sprach aus den Augen eine Heiterkeit,
die man wohl grausam hätte nennen kön¬
nen, andre waren seltsamlich entzückt, und
erschreckten durch ihre furchtbare Miene.
Franz fühlte sich unbeschreiblich einsam, vol¬
lends wenn er aus dem kleinen Fenster über
die Berge und Wälder hinübersah, wo er
auf der fernen Ebene keinen Menschen, kein
Haus unterscheiden konnte.

Als Franz seine Betrachtung geendigt
hatte, sagte der Alte: Ich glaube, daß Ihr
etwas Besondres an meinen Bildern finden
mögt, denn ich habe sie alle in einer seltsa¬
men Stimmung verfertigt. Ich mag nicht
mahlen, wenn ich nicht deutlich und bestimmt
vor mir sehe, was ich eigentlich darstellen
will. Wenn ich nun manchmal im Schein
der Abendsonne vor meiner Hütte sitze, oder
im frischen Morgen, der die Berge herab,
über die Fluren hingeht, dann rauschen oft

len ſprach aus den Augen eine Heiterkeit,
die man wohl grauſam hätte nennen kön¬
nen, andre waren ſeltſamlich entzückt, und
erſchreckten durch ihre furchtbare Miene.
Franz fühlte ſich unbeſchreiblich einſam, vol¬
lends wenn er aus dem kleinen Fenſter über
die Berge und Wälder hinüberſah, wo er
auf der fernen Ebene keinen Menſchen, kein
Haus unterſcheiden konnte.

Als Franz ſeine Betrachtung geendigt
hatte, ſagte der Alte: Ich glaube, daß Ihr
etwas Beſondres an meinen Bildern finden
mögt, denn ich habe ſie alle in einer ſeltſa¬
men Stimmung verfertigt. Ich mag nicht
mahlen, wenn ich nicht deutlich und beſtimmt
vor mir ſehe, was ich eigentlich darſtellen
will. Wenn ich nun manchmal im Schein
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[119/0127] len ſprach aus den Augen eine Heiterkeit, die man wohl grauſam hätte nennen kön¬ nen, andre waren ſeltſamlich entzückt, und erſchreckten durch ihre furchtbare Miene. Franz fühlte ſich unbeſchreiblich einſam, vol¬ lends wenn er aus dem kleinen Fenſter über die Berge und Wälder hinüberſah, wo er auf der fernen Ebene keinen Menſchen, kein Haus unterſcheiden konnte. Als Franz ſeine Betrachtung geendigt hatte, ſagte der Alte: Ich glaube, daß Ihr etwas Beſondres an meinen Bildern finden mögt, denn ich habe ſie alle in einer ſeltſa¬ men Stimmung verfertigt. Ich mag nicht mahlen, wenn ich nicht deutlich und beſtimmt vor mir ſehe, was ich eigentlich darſtellen will. Wenn ich nun manchmal im Schein der Abendſonne vor meiner Hütte ſitze, oder im friſchen Morgen, der die Berge herab, über die Fluren hingeht, dann rauſchen oft

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald02_1798/127>, abgerufen am 23.11.2024.