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Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798.

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also um so einträglicher sei. Was den gu¬
ten Franz besonders ängstigte, war, daß
von allen abwesenden reichen Leuten mit
einer vorzüglichen Ehrfurcht gesprochen
wurde; er fühlte, wie hier das Geld
das einzige sei, was man achte und
schätze: er konnte fast kein Wort mitspre¬
chen. Auch die jungen Frauenzimmer wa¬
ren ihm zuwider, da sie nicht so züchtig
und still waren, wie er sie sich vorgestellt
hatte, alle setzten ihn in Verlegenheit, er
fühlte seine Armuth, seinen Mangel an
Umgang zum erstenmal in seinem Leben auf
eine bittere Art. In der Angst trank er vie¬
len Wein und ward dadurch und von den
sich durchkreuzenden Gesprächen ungemein
erhitzt. Er hörte endlich kaum mehr darauf
hin, was gesprochen ward, die groteskesten
Figuren beschäftigten seine Phantasie, und
als die Tafel aufgehoben ward, stand er

alſo um ſo einträglicher ſei. Was den gu¬
ten Franz beſonders ängſtigte, war, daß
von allen abweſenden reichen Leuten mit
einer vorzüglichen Ehrfurcht geſprochen
wurde; er fühlte, wie hier das Geld
das einzige ſei, was man achte und
ſchätze: er konnte faſt kein Wort mitſpre¬
chen. Auch die jungen Frauenzimmer wa¬
ren ihm zuwider, da ſie nicht ſo züchtig
und ſtill waren, wie er ſie ſich vorgeſtellt
hatte, alle ſetzten ihn in Verlegenheit, er
fühlte ſeine Armuth, ſeinen Mangel an
Umgang zum erſtenmal in ſeinem Leben auf
eine bittere Art. In der Angſt trank er vie¬
len Wein und ward dadurch und von den
ſich durchkreuzenden Geſprächen ungemein
erhitzt. Er hörte endlich kaum mehr darauf
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[57/0068] alſo um ſo einträglicher ſei. Was den gu¬ ten Franz beſonders ängſtigte, war, daß von allen abweſenden reichen Leuten mit einer vorzüglichen Ehrfurcht geſprochen wurde; er fühlte, wie hier das Geld das einzige ſei, was man achte und ſchätze: er konnte faſt kein Wort mitſpre¬ chen. Auch die jungen Frauenzimmer wa¬ ren ihm zuwider, da ſie nicht ſo züchtig und ſtill waren, wie er ſie ſich vorgeſtellt hatte, alle ſetzten ihn in Verlegenheit, er fühlte ſeine Armuth, ſeinen Mangel an Umgang zum erſtenmal in ſeinem Leben auf eine bittere Art. In der Angſt trank er vie¬ len Wein und ward dadurch und von den ſich durchkreuzenden Geſprächen ungemein erhitzt. Er hörte endlich kaum mehr darauf hin, was geſprochen ward, die groteskeſten Figuren beſchäftigten ſeine Phantaſie, und als die Tafel aufgehoben ward, ſtand er

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798/68>, abgerufen am 24.11.2024.