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Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798.

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weiß immer noch nicht, was es wohl sein könn¬
te und ich kann mich auch oft nicht darin
finden, warum ich das grade will, da keiner
meiner Handwerksgenoßen darauf gekom¬
men ist. Bei Euch ist das auf die Art frei¬
lich etwas leichtes und Ihr habt dabei nicht
einmal so saure Arbeit, wie unser eins.
Aber darin denkt Ihr grade wie ich, seht,
Tag und Nacht wollt' ich arbeiten und mich
keinen Schweiß verdrießen laßen wenn ich
etwas zu Stande brächte, das länger dauer¬
te wie ich, das der Mühe werth wäre, daß
man sich meiner dabei erinnerte und darum
möcht' ich gern etwas ganz Neues und Un¬
erhörtes erfinden, oder entdecken, und ich
halte die für sehr glückliche Menschen, denen
so etwas gelungen ist.

Bei diesen Worten hörte Franzens Zorn
nun völlig auf, er ward dem Schmiedege¬
sellen darüber sehr gewogen und erzählte

ihm

weiß immer noch nicht, was es wohl ſein könn¬
te und ich kann mich auch oft nicht darin
finden, warum ich das grade will, da keiner
meiner Handwerksgenoßen darauf gekom¬
men iſt. Bei Euch iſt das auf die Art frei¬
lich etwas leichtes und Ihr habt dabei nicht
einmal ſo ſaure Arbeit, wie unſer eins.
Aber darin denkt Ihr grade wie ich, ſeht,
Tag und Nacht wollt' ich arbeiten und mich
keinen Schweiß verdrießen laßen wenn ich
etwas zu Stande brächte, das länger dauer¬
te wie ich, das der Mühe werth wäre, daß
man ſich meiner dabei erinnerte und darum
möcht' ich gern etwas ganz Neues und Un¬
erhörtes erfinden, oder entdecken, und ich
halte die für ſehr glückliche Menſchen, denen
ſo etwas gelungen iſt.

Bei dieſen Worten hörte Franzens Zorn
nun völlig auf, er ward dem Schmiedege¬
ſellen darüber ſehr gewogen und erzählte

ihm
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[32/0043] weiß immer noch nicht, was es wohl ſein könn¬ te und ich kann mich auch oft nicht darin finden, warum ich das grade will, da keiner meiner Handwerksgenoßen darauf gekom¬ men iſt. Bei Euch iſt das auf die Art frei¬ lich etwas leichtes und Ihr habt dabei nicht einmal ſo ſaure Arbeit, wie unſer eins. Aber darin denkt Ihr grade wie ich, ſeht, Tag und Nacht wollt' ich arbeiten und mich keinen Schweiß verdrießen laßen wenn ich etwas zu Stande brächte, das länger dauer¬ te wie ich, das der Mühe werth wäre, daß man ſich meiner dabei erinnerte und darum möcht' ich gern etwas ganz Neues und Un¬ erhörtes erfinden, oder entdecken, und ich halte die für ſehr glückliche Menſchen, denen ſo etwas gelungen iſt. Bei dieſen Worten hörte Franzens Zorn nun völlig auf, er ward dem Schmiedege¬ ſellen darüber ſehr gewogen und erzählte ihm

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798/43>, abgerufen am 21.11.2024.