Kranke in einem Bette lag, und vor sich Papiere hatte, auf denen er zeichnete. Als Sternbald näher kam, erstaunte er, denn es war derselbe Schmid, mit dem er vor Nürnberg am Tage seiner Auswanderung gesprochen hatte. O mein lieber Freund, rief er aus, wie werfe ich es mir vor, daß ich Euch so vergessen und nicht früher auf¬ gesucht habe! Der junge Schmiedegesell er¬ kannte ihn ebenfalls und nun eröffnete ihm Franz, aus welcher Absicht er zu ihm ge¬ kommen sei. Messys weinte, als er hörte, wie zärtlich seine Sara für ihn besorgt sei. O Mahler, rief er aus, Ihr glaubt nicht, was ich ausgestanden habe, seitdem ich Euch damals gesprochen hatte. Seit ich Euren Dürer sah, hatte ich keine Ruhe mehr in mir selber, es war, als wenn es an allen meinen Sinnen zöge und arbeitete, daß ich immer an Mahlereien, an Zeichnungen den¬
Kranke in einem Bette lag, und vor ſich Papiere hatte, auf denen er zeichnete. Als Sternbald näher kam, erſtaunte er, denn es war derſelbe Schmid, mit dem er vor Nürnberg am Tage ſeiner Auswanderung geſprochen hatte. O mein lieber Freund, rief er aus, wie werfe ich es mir vor, daß ich Euch ſo vergeſſen und nicht früher auf¬ geſucht habe! Der junge Schmiedegeſell er¬ kannte ihn ebenfalls und nun eröffnete ihm Franz, aus welcher Abſicht er zu ihm ge¬ kommen ſei. Meſſys weinte, als er hörte, wie zärtlich ſeine Sara für ihn beſorgt ſei. O Mahler, rief er aus, Ihr glaubt nicht, was ich ausgeſtanden habe, ſeitdem ich Euch damals geſprochen hatte. Seit ich Euren Dürer ſah, hatte ich keine Ruhe mehr in mir ſelber, es war, als wenn es an allen meinen Sinnen zöge und arbeitete, daß ich immer an Mahlereien, an Zeichnungen den¬
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Kranke in einem Bette lag, und vor ſich
Papiere hatte, auf denen er zeichnete. Als
Sternbald näher kam, erſtaunte er, denn
es war derſelbe Schmid, mit dem er vor
Nürnberg am Tage ſeiner Auswanderung
geſprochen hatte. O mein lieber Freund,
rief er aus, wie werfe ich es mir vor, daß
ich Euch ſo vergeſſen und nicht früher auf¬
geſucht habe! Der junge Schmiedegeſell er¬
kannte ihn ebenfalls und nun eröffnete ihm
Franz, aus welcher Abſicht er zu ihm ge¬
kommen ſei. Meſſys weinte, als er hörte,
wie zärtlich ſeine Sara für ihn beſorgt ſei.
O Mahler, rief er aus, Ihr glaubt nicht,
was ich ausgeſtanden habe, ſeitdem ich Euch
damals geſprochen hatte. Seit ich Euren
Dürer ſah, hatte ich keine Ruhe mehr in
mir ſelber, es war, als wenn es an allen
meinen Sinnen zöge und arbeitete, daß ich
immer an Mahlereien, an Zeichnungen den¬
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Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798, S. 361. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798/372>, abgerufen am 25.11.2024.
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