er fort: Auch kann es der Kunst zu keinem Vorwurfe gereichen, daß ihr unwürdige Menschen zu nahe treten, und sich ihr als Priester aufdrängen. Eben daß es Abwege und Irrthümer geben kann, beweist ihre Erhabenheit. Der Handwerker kann nur auf eine Art vortreflich seyn, in den mecha¬ nischen Künsten ist eine Erfindung die beste; nicht also mit der göttlichen Mahlerey. Je tiefer einige sinken, um so höher steigen an¬ dre: wenn es jenen vergönnt ist, den Weg zu verfehlen, so dürfen diese dafür das Göttliche erreichen, und uns durch Offenba¬ rung mittheilen.
Ihr habt Eure Sache recht wacker ver¬ theidigt, sagte der Alte, ob ich gleich noch Manches dagegen einwenden möchte.
Hier wurde das Gespräch durch die Nachricht unterbrochen, daß Vansens Toch¬ ter plötzlich krank geworden sey. Der Va¬
er fort: Auch kann es der Kunſt zu keinem Vorwurfe gereichen, daß ihr unwürdige Menſchen zu nahe treten, und ſich ihr als Prieſter aufdrängen. Eben daß es Abwege und Irrthümer geben kann, beweiſt ihre Erhabenheit. Der Handwerker kann nur auf eine Art vortreflich ſeyn, in den mecha¬ niſchen Künſten iſt eine Erfindung die beſte; nicht alſo mit der göttlichen Mahlerey. Je tiefer einige ſinken, um ſo höher ſteigen an¬ dre: wenn es jenen vergönnt iſt, den Weg zu verfehlen, ſo dürfen dieſe dafür das Göttliche erreichen, und uns durch Offenba¬ rung mittheilen.
Ihr habt Eure Sache recht wacker ver¬ theidigt, ſagte der Alte, ob ich gleich noch Manches dagegen einwenden möchte.
Hier wurde das Geſpräch durch die Nachricht unterbrochen, daß Vanſens Toch¬ ter plötzlich krank geworden ſey. Der Va¬
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er fort: Auch kann es der Kunſt zu keinem
Vorwurfe gereichen, daß ihr unwürdige
Menſchen zu nahe treten, und ſich ihr als
Prieſter aufdrängen. Eben daß es Abwege
und Irrthümer geben kann, beweiſt ihre
Erhabenheit. Der Handwerker kann nur
auf eine Art vortreflich ſeyn, in den mecha¬
niſchen Künſten iſt eine Erfindung die beſte;
nicht alſo mit der göttlichen Mahlerey. Je
tiefer einige ſinken, um ſo höher ſteigen an¬
dre: wenn es jenen vergönnt iſt, den Weg
zu verfehlen, ſo dürfen dieſe dafür das
Göttliche erreichen, und uns durch Offenba¬
rung mittheilen.
Ihr habt Eure Sache recht wacker ver¬
theidigt, ſagte der Alte, ob ich gleich noch
Manches dagegen einwenden möchte.
Hier wurde das Geſpräch durch die
Nachricht unterbrochen, daß Vanſens Toch¬
ter plötzlich krank geworden ſey. Der Va¬
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Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798, S. 350. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798/361>, abgerufen am 24.11.2024.
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