Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798.Da erglühten schon die Wogen, Funkeln ging auf grüner Flur, Morgenroth sprang kühn in Bogen, Glänzend, taumelnd die Natur. Und die Waldung blieb nicht träge, Alle Vögel sprangen auf, Jubelten durch das Gehäge, Jagten sich im muntern Lauf. -- In des Jauchzens Lust verlohren Dacht' ich nicht an Sterben mehr, Fühlte mich nun neugebohren In dem goldnen Freudenmeer. Ach! sie ist mir endlich nahe, Nach der meine Sehnsucht rang, Seit ich ihre Augen sahe Fühl' ich neuen Lebensdrang. Alle Klagen sind verschwunden,
Fort der Seufzer banger Schwarm, Um mich tanzen goldne Stunden, Da erglühten ſchon die Wogen, Funkeln ging auf grüner Flur, Morgenroth ſprang kühn in Bogen, Glänzend, taumelnd die Natur. Und die Waldung blieb nicht träge, Alle Vögel ſprangen auf, Jubelten durch das Gehäge, Jagten ſich im muntern Lauf. — In des Jauchzens Luſt verlohren Dacht' ich nicht an Sterben mehr, Fühlte mich nun neugebohren In dem goldnen Freudenmeer. Ach! ſie iſt mir endlich nahe, Nach der meine Sehnſucht rang, Seit ich ihre Augen ſahe Fühl' ich neuen Lebensdrang. Alle Klagen ſind verſchwunden,
Fort der Seufzer banger Schwarm, Um mich tanzen goldne Stunden, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0320" n="309"/> <lg n="14"> <l>Da erglühten ſchon die Wogen,</l><lb/> <l>Funkeln ging auf grüner Flur,</l><lb/> <l>Morgenroth ſprang kühn in Bogen,</l><lb/> <l>Glänzend, taumelnd die Natur.</l><lb/> </lg> <lg n="15"> <l>Und die Waldung blieb nicht träge,</l><lb/> <l>Alle Vögel ſprangen auf,</l><lb/> <l>Jubelten durch das Gehäge,</l><lb/> <l>Jagten ſich im muntern Lauf. —</l><lb/> </lg> <lg n="16"> <l>In des Jauchzens Luſt verlohren</l><lb/> <l>Dacht' ich nicht an Sterben mehr,</l><lb/> <l>Fühlte mich nun neugebohren</l><lb/> <l>In dem goldnen Freudenmeer.</l><lb/> </lg> <lg n="17"> <l>Ach! ſie iſt mir endlich nahe,</l><lb/> <l>Nach der meine Sehnſucht rang,</l><lb/> <l>Seit ich ihre Augen ſahe</l><lb/> <l>Fühl' ich neuen Lebensdrang.</l><lb/> </lg> <lg n="18"> <l>Alle Klagen ſind verſchwunden,</l><lb/> <l>Fort der Seufzer banger Schwarm,</l><lb/> <l>Um mich tanzen goldne Stunden,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [309/0320]
Da erglühten ſchon die Wogen,
Funkeln ging auf grüner Flur,
Morgenroth ſprang kühn in Bogen,
Glänzend, taumelnd die Natur.
Und die Waldung blieb nicht träge,
Alle Vögel ſprangen auf,
Jubelten durch das Gehäge,
Jagten ſich im muntern Lauf. —
In des Jauchzens Luſt verlohren
Dacht' ich nicht an Sterben mehr,
Fühlte mich nun neugebohren
In dem goldnen Freudenmeer.
Ach! ſie iſt mir endlich nahe,
Nach der meine Sehnſucht rang,
Seit ich ihre Augen ſahe
Fühl' ich neuen Lebensdrang.
Alle Klagen ſind verſchwunden,
Fort der Seufzer banger Schwarm,
Um mich tanzen goldne Stunden,
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