Franz wünschte den Abschied im Herzen vorüber, es war, als wenn sein Herz von diesen gegenwärtigen Minuten erdrückt wür¬ de, er sehnte sich nach der Einsamkeit, nach dem Walde um dann von seinem Freunde entfernt seinen Schmerz ausweinen zu kön¬ nen. Aber Sebastian verlängerte die Au¬ genblicke des Abschieds, weil er sich durch kein neues Leben, durch keine neue Gegend konnte trösten laßen, er kannte alles genau wozu er zurückkehrte. Willst du mir ver¬ sprechen? rief er aus.
Alles! alles!
Ach Franz! fuhr jener klagend fort, ich lasse dich nun los und du bist nicht mehr mein, ich weiß nicht, was dir begegnet, ich kann dir nicht ins Gesicht sehen und so setze ich deine Liebe, ja dich selbst auf ein unge¬ wißes Spiel. Wirst du auch noch in der weiten Ferne an deinen einfältigen Freund
Franz wünſchte den Abſchied im Herzen vorüber, es war, als wenn ſein Herz von dieſen gegenwärtigen Minuten erdrückt wür¬ de, er ſehnte ſich nach der Einſamkeit, nach dem Walde um dann von ſeinem Freunde entfernt ſeinen Schmerz ausweinen zu kön¬ nen. Aber Sebaſtian verlängerte die Au¬ genblicke des Abſchieds, weil er ſich durch kein neues Leben, durch keine neue Gegend konnte tröſten laßen, er kannte alles genau wozu er zurückkehrte. Willſt du mir ver¬ ſprechen? rief er aus.
Alles! alles!
Ach Franz! fuhr jener klagend fort, ich laſſe dich nun los und du biſt nicht mehr mein, ich weiß nicht, was dir begegnet, ich kann dir nicht ins Geſicht ſehen und ſo ſetze ich deine Liebe, ja dich ſelbſt auf ein unge¬ wißes Spiel. Wirſt du auch noch in der weiten Ferne an deinen einfältigen Freund
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Franz wünſchte den Abſchied im Herzen
vorüber, es war, als wenn ſein Herz von
dieſen gegenwärtigen Minuten erdrückt wür¬
de, er ſehnte ſich nach der Einſamkeit, nach
dem Walde um dann von ſeinem Freunde
entfernt ſeinen Schmerz ausweinen zu kön¬
nen. Aber Sebaſtian verlängerte die Au¬
genblicke des Abſchieds, weil er ſich durch
kein neues Leben, durch keine neue Gegend
konnte tröſten laßen, er kannte alles genau
wozu er zurückkehrte. Willſt du mir ver¬
ſprechen? rief er aus.
Alles! alles!
Ach Franz! fuhr jener klagend fort, ich
laſſe dich nun los und du biſt nicht mehr
mein, ich weiß nicht, was dir begegnet, ich
kann dir nicht ins Geſicht ſehen und ſo ſetze
ich deine Liebe, ja dich ſelbſt auf ein unge¬
wißes Spiel. Wirſt du auch noch in der
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Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798/29>, abgerufen am 24.11.2024.
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