Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798.Glück vergessen, um von neuem glücklich Sebastian stand sogleich still und sang, Willt du dich zur Reis' bequemen Über Feld Berg und Thal Durch die Welt, Fremde Städte allzumahl Mußt Gesundheit mit dir nehmen. Neue Freunde aufzufinden
Läßt die alten du dahinten, Früh am Morgen bist du wach Mancher sieht dem Wandrer nach Weint dahinten Kann die Freud' nicht wiederfinden. El¬
Glück vergeſſen, um von neuem glücklich Sebaſtian ſtand ſogleich ſtill und ſang, Willt du dich zur Reiſ' bequemen Über Feld Berg und Thal Durch die Welt, Fremde Städte allzumahl Mußt Geſundheit mit dir nehmen. Neue Freunde aufzufinden
Läßt die alten du dahinten, Früh am Morgen biſt du wach Mancher ſieht dem Wandrer nach Weint dahinten Kann die Freud' nicht wiederfinden. El¬
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0027" n="16"/> Glück vergeſſen, um von neuem glücklich<lb/> ſein zu können? — Ach! laß uns hier einen<lb/> Augenblick ſtille ſtehen, horch, wie ſchön die<lb/> Gebüſche flüſtern; wenn du mir gut biſt, ſo<lb/> ſinge mir hier nocheinmahl das altdeutſche<lb/> Lied vom Reiſen.</p><lb/> <p>Sebaſtian ſtand ſogleich ſtill und ſang,<lb/> ohne vorher zu huſten, folgende Verſe.</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Willt du dich zur Reiſ' bequemen</l><lb/> <l>Über Feld</l><lb/> <l>Berg und Thal</l><lb/> <l>Durch die Welt,</l><lb/> <l>Fremde Städte allzumahl</l><lb/> <l>Mußt Geſundheit mit dir nehmen.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Neue Freunde aufzufinden</l><lb/> <l>Läßt die alten du dahinten,</l><lb/> <l>Früh am Morgen biſt du wach</l><lb/> <l>Mancher ſieht dem Wandrer nach</l><lb/> <l>Weint dahinten</l><lb/> <l>Kann die Freud' nicht wiederfinden.</l><lb/> </lg> <fw place="bottom" type="catch">El¬<lb/></fw> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [16/0027]
Glück vergeſſen, um von neuem glücklich
ſein zu können? — Ach! laß uns hier einen
Augenblick ſtille ſtehen, horch, wie ſchön die
Gebüſche flüſtern; wenn du mir gut biſt, ſo
ſinge mir hier nocheinmahl das altdeutſche
Lied vom Reiſen.
Sebaſtian ſtand ſogleich ſtill und ſang,
ohne vorher zu huſten, folgende Verſe.
Willt du dich zur Reiſ' bequemen
Über Feld
Berg und Thal
Durch die Welt,
Fremde Städte allzumahl
Mußt Geſundheit mit dir nehmen.
Neue Freunde aufzufinden
Läßt die alten du dahinten,
Früh am Morgen biſt du wach
Mancher ſieht dem Wandrer nach
Weint dahinten
Kann die Freud' nicht wiederfinden.
El¬
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Zitationshilfe: | Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798/27>, abgerufen am 28.07.2024. |