die du thust unter der Sonnen. Alles was dir vorhanden kommt zu thun, das thue frisch, denn in dem Tode, da Du hinfährst, ist weder Werk, Kunst, Vernunft noch Weisheit." --
Liebster Franz, ich habe viel daraus ge¬ lernt, höher bringt es der Mensch gewiß niemals, dies ist die Weisheit.
Ich habe einen Nürnberger Hans Sachs kennen gelernt; einen wackern Mann und schönen Dichter, er hat sich auf die Kunst der Meistersänger gelegt, und es weit darinn gebracht, dabei ist er ein gro¬ ßer Freund der Reformation, er hat viel herrlicher Gedichte darüber abgefaßt. Er ist Bürger und Schumacher allhier.
Lebe wohl, und gieb mir bald Nachrich¬ ten von Dir; Deine Briefe können mir nie¬ mals zu weitläuftig seyn. --
Sebastian.
die du thuſt unter der Sonnen. Alles was dir vorhanden kommt zu thun, das thue friſch, denn in dem Tode, da Du hinfährſt, iſt weder Werk, Kunſt, Vernunft noch Weisheit.« —
Liebſter Franz, ich habe viel daraus ge¬ lernt, höher bringt es der Menſch gewiß niemals, dies iſt die Weisheit.
Ich habe einen Nürnberger Hans Sachs kennen gelernt; einen wackern Mann und ſchönen Dichter, er hat ſich auf die Kunſt der Meiſterſänger gelegt, und es weit darinn gebracht, dabei iſt er ein gro¬ ßer Freund der Reformation, er hat viel herrlicher Gedichte darüber abgefaßt. Er iſt Bürger und Schumacher allhier.
Lebe wohl, und gieb mir bald Nachrich¬ ten von Dir; Deine Briefe können mir nie¬ mals zu weitläuftig ſeyn. —
Sebaſtian.
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[251 [253]/0264]
die du thuſt unter der Sonnen. Alles was
dir vorhanden kommt zu thun, das thue
friſch, denn in dem Tode, da Du hinfährſt,
iſt weder Werk, Kunſt, Vernunft noch
Weisheit.« —
Liebſter Franz, ich habe viel daraus ge¬
lernt, höher bringt es der Menſch gewiß
niemals, dies iſt die Weisheit.
Ich habe einen Nürnberger Hans
Sachs kennen gelernt; einen wackern
Mann und ſchönen Dichter, er hat ſich auf
die Kunſt der Meiſterſänger gelegt, und es
weit darinn gebracht, dabei iſt er ein gro¬
ßer Freund der Reformation, er hat viel
herrlicher Gedichte darüber abgefaßt. Er
iſt Bürger und Schumacher allhier.
Lebe wohl, und gieb mir bald Nachrich¬
ten von Dir; Deine Briefe können mir nie¬
mals zu weitläuftig ſeyn. —
Sebaſtian.
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Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798, S. 251 [253]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798/264>, abgerufen am 22.11.2024.
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