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Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798.

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Himmel zogen, ach! Sebastian! wie wenn
ihr mich aus dem Hause würfet, als wenn
ich nicht mehr euer Freund und Gesellschaf¬
ter sein dürfte, als wenn ich allein als ein
Unwürdiger verstoßen sei, verschmäht und
verachtet, -- so regte es sich in meinem Bu¬
sen. Alle meine Plane, meine Hofnungen,
alles war vorüber gezogen und ich konnte
es mir gar nicht denken, daß es mich je ge¬
freut hatte. Ich hatte keine Ruhe, ich gieng
noch einmal vor Dürers Gemach nnd hör¬
te ihn drinnen schlafen, o ich hätte ihn gern
noch einmal umarmt, alles genügte mir
nicht, ich hätte mögen dableiben, an kein
Verreisen hätte müßen gedacht werden und
ich wäre vergnügt gewesen. -- -- Und noch
jetzt! sieh wie die fröhlichen Lichter des
Morgens um uns spielen, und ich trage
noch alle Empfindungen der dunkeln Nacht
in mir. Warum müßen wir immer früheres

Himmel zogen, ach! Sebaſtian! wie wenn
ihr mich aus dem Hauſe würfet, als wenn
ich nicht mehr euer Freund und Geſellſchaf¬
ter ſein dürfte, als wenn ich allein als ein
Unwürdiger verſtoßen ſei, verſchmäht und
verachtet, — ſo regte es ſich in meinem Bu¬
ſen. Alle meine Plane, meine Hofnungen,
alles war vorüber gezogen und ich konnte
es mir gar nicht denken, daß es mich je ge¬
freut hatte. Ich hatte keine Ruhe, ich gieng
noch einmal vor Dürers Gemach nnd hör¬
te ihn drinnen ſchlafen, o ich hätte ihn gern
noch einmal umarmt, alles genügte mir
nicht, ich hätte mögen dableiben, an kein
Verreiſen hätte müßen gedacht werden und
ich wäre vergnügt geweſen. — — Und noch
jetzt! ſieh wie die fröhlichen Lichter des
Morgens um uns ſpielen, und ich trage
noch alle Empfindungen der dunkeln Nacht
in mir. Warum müßen wir immer früheres

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[15/0026] Himmel zogen, ach! Sebaſtian! wie wenn ihr mich aus dem Hauſe würfet, als wenn ich nicht mehr euer Freund und Geſellſchaf¬ ter ſein dürfte, als wenn ich allein als ein Unwürdiger verſtoßen ſei, verſchmäht und verachtet, — ſo regte es ſich in meinem Bu¬ ſen. Alle meine Plane, meine Hofnungen, alles war vorüber gezogen und ich konnte es mir gar nicht denken, daß es mich je ge¬ freut hatte. Ich hatte keine Ruhe, ich gieng noch einmal vor Dürers Gemach nnd hör¬ te ihn drinnen ſchlafen, o ich hätte ihn gern noch einmal umarmt, alles genügte mir nicht, ich hätte mögen dableiben, an kein Verreiſen hätte müßen gedacht werden und ich wäre vergnügt geweſen. — — Und noch jetzt! ſieh wie die fröhlichen Lichter des Morgens um uns ſpielen, und ich trage noch alle Empfindungen der dunkeln Nacht in mir. Warum müßen wir immer früheres

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798/26>, abgerufen am 21.11.2024.