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Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798.

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verdiente, darum wurde er schamroth; aber
innerlich war er so erfreut, so überglücklich,
daß sich gleichsam alle geistigen Kräfte in
ihm auf einmahl bewegten, und nach Thä¬
tigkeit riefen. Er empfand die Fülle in sei¬
nem Busen, und ward von den mannichfal¬
tigsten Gedanken übermeistert.

Lukas, nachdem er eine Weile geschwie¬
gen hatte, brach eine neue Weinflasche an,
und ging selber mit lustigen Gebehrden um
den Tisch herum, um allen einzuschenken.
Fröhlich rief er aus: laßt uns munter seyn,
so lange dies irrdische Leben dauert, wir
wissen ja so nicht wie lange es währt!

Albrecht trank und lachte. Ihr habt
ein leichtes Gemüth, Meister, sagte er scher¬
zend, Euch wird der Gram niemals etwas
anhaben können.

Wahrlich nicht! sagte Lukas, so lange
ich meine Gesundheit und mein Leben fühle,

will

verdiente, darum wurde er ſchamroth; aber
innerlich war er ſo erfreut, ſo überglücklich,
daß ſich gleichſam alle geiſtigen Kräfte in
ihm auf einmahl bewegten, und nach Thä¬
tigkeit riefen. Er empfand die Fülle in ſei¬
nem Buſen, und ward von den mannichfal¬
tigſten Gedanken übermeiſtert.

Lukas, nachdem er eine Weile geſchwie¬
gen hatte, brach eine neue Weinflaſche an,
und ging ſelber mit luſtigen Gebehrden um
den Tiſch herum, um allen einzuſchenken.
Fröhlich rief er aus: laßt uns munter ſeyn,
ſo lange dies irrdiſche Leben dauert, wir
wiſſen ja ſo nicht wie lange es währt!

Albrecht trank und lachte. Ihr habt
ein leichtes Gemüth, Meiſter, ſagte er ſcher¬
zend, Euch wird der Gram niemals etwas
anhaben können.

Wahrlich nicht! ſagte Lukas, ſo lange
ich meine Geſundheit und mein Leben fühle,

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[240/0251] verdiente, darum wurde er ſchamroth; aber innerlich war er ſo erfreut, ſo überglücklich, daß ſich gleichſam alle geiſtigen Kräfte in ihm auf einmahl bewegten, und nach Thä¬ tigkeit riefen. Er empfand die Fülle in ſei¬ nem Buſen, und ward von den mannichfal¬ tigſten Gedanken übermeiſtert. Lukas, nachdem er eine Weile geſchwie¬ gen hatte, brach eine neue Weinflaſche an, und ging ſelber mit luſtigen Gebehrden um den Tiſch herum, um allen einzuſchenken. Fröhlich rief er aus: laßt uns munter ſeyn, ſo lange dies irrdiſche Leben dauert, wir wiſſen ja ſo nicht wie lange es währt! Albrecht trank und lachte. Ihr habt ein leichtes Gemüth, Meiſter, ſagte er ſcher¬ zend, Euch wird der Gram niemals etwas anhaben können. Wahrlich nicht! ſagte Lukas, ſo lange ich meine Geſundheit und mein Leben fühle, will

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798/251>, abgerufen am 25.11.2024.