entzückt werdet, wenn Ihr einen Trieb in Euch spüret, der Euer Herz den großen Meisterwerken oder den Helden der Vorzeit entgegendrängt, wenn Ihr Euer Vaterland liebt, und nicht mit voreiligem Enthusiasmus, aus Vorsatz zu gut zu seyn, Eure Brüder verdammt, die es anders meinen, wenn Ihr Euren Geist von großscheinenden Gegenstän¬ den zurückziehen, und auch Kleinigkeiten mit Liebe betrachten könnt, so habe ich für Euch geschrieben. Dann rede ich Euch in Gedan¬ ken an, dann glaube ich von Euch daß Ihr mich versteht, und daß Euch jener Dünkel fremd ist, der sich so gern über die größten Geister die die menschliche Natur gebohren hat, hinausschwingt. Euch ist mein ganzes Buch geweiht und ich tröste mich damit, daß ich glaube, daß Ihr irgendwo seid, und mir gerne zuhört.
Es war gegen Mittag als Franz Stern¬
L 2
entzückt werdet, wenn Ihr einen Trieb in Euch ſpüret, der Euer Herz den großen Meiſterwerken oder den Helden der Vorzeit entgegendrängt, wenn Ihr Euer Vaterland liebt, und nicht mit voreiligem Enthuſiaſmus, aus Vorſatz zu gut zu ſeyn, Eure Brüder verdammt, die es anders meinen, wenn Ihr Euren Geiſt von großſcheinenden Gegenſtän¬ den zurückziehen, und auch Kleinigkeiten mit Liebe betrachten könnt, ſo habe ich für Euch geſchrieben. Dann rede ich Euch in Gedan¬ ken an, dann glaube ich von Euch daß Ihr mich verſteht, und daß Euch jener Dünkel fremd iſt, der ſich ſo gern über die größten Geiſter die die menſchliche Natur gebohren hat, hinausſchwingt. Euch iſt mein ganzes Buch geweiht und ich tröſte mich damit, daß ich glaube, daß Ihr irgendwo ſeid, und mir gerne zuhört.
Es war gegen Mittag als Franz Stern¬
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entzückt werdet, wenn Ihr einen Trieb in
Euch ſpüret, der Euer Herz den großen
Meiſterwerken oder den Helden der Vorzeit
entgegendrängt, wenn Ihr Euer Vaterland
liebt, und nicht mit voreiligem Enthuſiaſmus,
aus Vorſatz zu gut zu ſeyn, Eure Brüder
verdammt, die es anders meinen, wenn Ihr
Euren Geiſt von großſcheinenden Gegenſtän¬
den zurückziehen, und auch Kleinigkeiten mit
Liebe betrachten könnt, ſo habe ich für Euch
geſchrieben. Dann rede ich Euch in Gedan¬
ken an, dann glaube ich von Euch daß Ihr
mich verſteht, und daß Euch jener Dünkel
fremd iſt, der ſich ſo gern über die größten
Geiſter die die menſchliche Natur gebohren
hat, hinausſchwingt. Euch iſt mein ganzes
Buch geweiht und ich tröſte mich damit,
daß ich glaube, daß Ihr irgendwo ſeid, und
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Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798/174>, abgerufen am 25.11.2024.
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