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Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798.

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Wer Jüngling ist, der wandle munter
Den Wald hinunter,
Wohl mags, daß ihm Treulieb' entgegen ziehet
Dann blühet
Aus allen Knospen Frühling auf ihn ein:
Doch niemals treff ich die verlohrne Jugend mein,
Drum ist mir Sonnenschein
Die Nachtigall im Hayn
Nur Quaal und Pein.

Wie wahr finde ich den kindischen Aus¬
druck in diesen Reimen! Vielleicht ist für
mich auch einst der vielgrüne Wald so ab¬
gestorben.

Oft möcht' ich alles in Gedichten nieder¬
schreiben, und ich fühle es jetzt, wie die
Dichter entstanden sind. Du vermagst das
Wesen was Dein innerstes Herz bewegt,
nicht anders auszusprechen.

Ich habe neulich einen neuen Kupfer¬
stich von unserm Albert gesehn, den er seit
meiner Abwesenheit gemacht hat, denn die
Zeichnung und alles war mir noch neu. Du

Wer Jüngling iſt, der wandle munter
Den Wald hinunter,
Wohl mags, daß ihm Treulieb' entgegen ziehet
Dann blühet
Aus allen Knoſpen Frühling auf ihn ein:
Doch niemals treff ich die verlohrne Jugend mein,
Drum iſt mir Sonnenſchein
Die Nachtigall im Hayn
Nur Quaal und Pein.

Wie wahr finde ich den kindiſchen Aus¬
druck in dieſen Reimen! Vielleicht iſt für
mich auch einſt der vielgrüne Wald ſo ab¬
geſtorben.

Oft möcht' ich alles in Gedichten nieder¬
ſchreiben, und ich fühle es jetzt, wie die
Dichter entſtanden ſind. Du vermagſt das
Weſen was Dein innerſtes Herz bewegt,
nicht anders auszuſprechen.

Ich habe neulich einen neuen Kupfer¬
ſtich von unſerm Albert geſehn, den er ſeit
meiner Abweſenheit gemacht hat, denn die
Zeichnung und alles war mir noch neu. Du

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[154/0165] Wer Jüngling iſt, der wandle munter Den Wald hinunter, Wohl mags, daß ihm Treulieb' entgegen ziehet Dann blühet Aus allen Knoſpen Frühling auf ihn ein: Doch niemals treff ich die verlohrne Jugend mein, Drum iſt mir Sonnenſchein Die Nachtigall im Hayn Nur Quaal und Pein. Wie wahr finde ich den kindiſchen Aus¬ druck in dieſen Reimen! Vielleicht iſt für mich auch einſt der vielgrüne Wald ſo ab¬ geſtorben. Oft möcht' ich alles in Gedichten nieder¬ ſchreiben, und ich fühle es jetzt, wie die Dichter entſtanden ſind. Du vermagſt das Weſen was Dein innerſtes Herz bewegt, nicht anders auszuſprechen. Ich habe neulich einen neuen Kupfer¬ ſtich von unſerm Albert geſehn, den er ſeit meiner Abweſenheit gemacht hat, denn die Zeichnung und alles war mir noch neu. Du

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798/165>, abgerufen am 24.11.2024.