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Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798.

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Franz blieb also über seine Herkunft im¬
mer noch in Ungewißheit; diese Gedanken
beschäftigten ihn sehr, und er wurde in
manchen Stunden darüber verdrüßlich und
traurig. Das Erndtefest war indeß heran¬
gekommen, und alle Leute im Dorfe waren
sehr fröhlich; jedermann war nur darauf
bedacht sich zu vergnügen; die Kinder hüpf¬
ten umher und konnten den Tag nicht er¬
warten. Franz hatte sich vorgenommen die¬
sen Tag in der Einsamkeit zuzubringen, sich
nur mit seinen Gedanken zu beschäftigen,
und sich nicht um die Fröhlichkeit der übri¬
gen Menschen zu bekümmern. Er war in
der Woche, die er hier bei seinem Pflegeva¬
ter zubrachte, überhaupt ganz in sich ver¬
sunken, nichts konnte ihm rechte Freude
machen, denn ihm war hier ganz anders,
und alles ereignete sich so ganz anders, als
er es vorher vermuthet hatte. Am Tage

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Franz blieb alſo über ſeine Herkunft im¬
mer noch in Ungewißheit; dieſe Gedanken
beſchäftigten ihn ſehr, und er wurde in
manchen Stunden darüber verdrüßlich und
traurig. Das Erndtefeſt war indeß heran¬
gekommen, und alle Leute im Dorfe waren
ſehr fröhlich; jedermann war nur darauf
bedacht ſich zu vergnügen; die Kinder hüpf¬
ten umher und konnten den Tag nicht er¬
warten. Franz hatte ſich vorgenommen die¬
ſen Tag in der Einſamkeit zuzubringen, ſich
nur mit ſeinen Gedanken zu beſchäftigen,
und ſich nicht um die Fröhlichkeit der übri¬
gen Menſchen zu bekümmern. Er war in
der Woche, die er hier bei ſeinem Pflegeva¬
ter zubrachte, überhaupt ganz in ſich ver¬
ſunken, nichts konnte ihm rechte Freude
machen, denn ihm war hier ganz anders,
und alles ereignete ſich ſo ganz anders, als
er es vorher vermuthet hatte. Am Tage

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[97/0108] Franz blieb alſo über ſeine Herkunft im¬ mer noch in Ungewißheit; dieſe Gedanken beſchäftigten ihn ſehr, und er wurde in manchen Stunden darüber verdrüßlich und traurig. Das Erndtefeſt war indeß heran¬ gekommen, und alle Leute im Dorfe waren ſehr fröhlich; jedermann war nur darauf bedacht ſich zu vergnügen; die Kinder hüpf¬ ten umher und konnten den Tag nicht er¬ warten. Franz hatte ſich vorgenommen die¬ ſen Tag in der Einſamkeit zuzubringen, ſich nur mit ſeinen Gedanken zu beſchäftigen, und ſich nicht um die Fröhlichkeit der übri¬ gen Menſchen zu bekümmern. Er war in der Woche, die er hier bei ſeinem Pflegeva¬ ter zubrachte, überhaupt ganz in ſich ver¬ ſunken, nichts konnte ihm rechte Freude machen, denn ihm war hier ganz anders, und alles ereignete ſich ſo ganz anders, als er es vorher vermuthet hatte. Am Tage G

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798/108>, abgerufen am 23.11.2024.